Zum Frühstück trafen wir uns wieder mit den Mädels von gestern Abend, sprachen auch ein klein wenig unsere Reiseroute ab und machten uns aus dem Staub.
Am Bungle Bungle Nationalpark trafen wir uns wieder, alle fünf gehandicapt durch einen 2WD-Wagen. Hier auf den Dreckstrecken wäre aber ein 4WD verpflichtend gewesen. Schade eigentlich.
Also erst mal schön Sandwiches zum Mittagessen gemacht und nebenher versucht, eine Mitfahrgelegenheit in den Park zu finden, jedoch hatte kein einziges Auto auch nur einen einzigen Sitz zur freien Verfügung…
Oh well, wir packten unseren Kruschd wieder zusammen, schmissen alles in den Van und brausten von dannen. Die Mädels ließen wir mit einem großen Kochtopf zurück, in dem sie ihre gesamten Gemüsevorräte kochen mussten, um später unbeschadet die Grenze ins Northern Territory überqueren zu dürfen. Arme Dinger. Über 100$ hatten sie anscheinend dafür ausgegeben, und das wurde nun alles gekocht – so ganz glücklich waren sie darüber nicht…
Kurz vor Wyndham fanden wir wieder einen netten Rastplatz, direkt neben einem malerischen Flüsschen, welches gar zu verführerisch den kristallklaren Sternenhimmel widerspiegelte. Vollmondscheinbaden war jedoch nicht zu empfehlen, inzwischen befinden wir uns im Krokodilgefahrengebiet. Aber zum Skat spielen reichte allein das Mondlicht aus! Und so zockten wir noch ein kleines Weilchen, bis wir uns alle ermattet in die Schlafsäcke eingruben.
30 Juni 2007
29 Juni 2007
Einfach mal liegen bleiben…
Es gibt Tage, da sollte man einfach nicht aufstehen. So zum Beispiel heute: Beim ersten Verlassen des Vans war noch alles in Butter, nur meine Blase etwas überfüllt, als ich mich jedoch zum zweiten Mal aus dem Schlafsack pellte, grinste mich ein fieser Ranger an, der für jedes Auto 100$ Strafe sehen wollte. Dummerweise hatten wir aber kein Bargeld dabei, und so müssen wir die Moneten nun in irgendeinem Polizeibüro abliefern. Mahlzeit.
Nach so einem schlechten Start wollten wir an den Strand, um gemütlich zu frühstücken, bis plötzlich Tom seinen Wagen an den Seitenrand karrte und uns mitteilte, er sei kaputt. Rien ne va plus. Vielleicht hätten wir einfach nicht aufstehen sollen?
Frühstück gab’s also am Straßenrand, Müsli mit Obstsalat. Und dann sagten wir Lebewohl zu unseren drei Nächtigungsgenossen, sie warteten auf den Mechaniker, wir fuhren zum Internetcafé.
Endlich konnte ich meine Erzählungen mal wieder online stellen, während die beiden Burschen eine Runde Minigolf absolvierten.
Danach zogen sie sich Bilder rein, ich wollte geschwind meinen Flug umbuchen. Geschwind. Mal eben so. *lol*
Eine nette Dame von Korean Airlines verlangte mein Flugticket. Well, ich suchte und fand es, konnte aber fortan bei der Airline niemanden mehr erreichen. Da fiel mir eine geringfügige Unschönheit auf dem Ticket auf: Das gebuchte Rückflugdatum zeigte den 12. Juni an, nicht, wie von mir gewünscht, den 11. Juli! Theoretisch war der Rückflug also schon verfallen!
Ich wendete mich an meine Organisation in Sydney, die verwies mich sofort nach Deutschland, wollte mit der Sache nichts zu tun haben. In Deutschland war 6am und somit kein Mensch erreichbar, ich erläuterte aber einem netten Anrufbeantworter mein Problem mit der Bitte um Rückruf. Warum bloß bin ich heute Morgen aufgestanden???
Deprimiert ging die Fahrt weiter. Kann ja noch heiter werden – soll ich nun den Rückflug selbst bezahlen, nur, weil ich eine Organisation gewählt, die es nicht auf die Reihe bekommt, das richtige Datum zu buchen???
Am nächsten Supermarkt gab es Frustschokofressen, danach schmiss ich mich auf die Matratze und pennte, bis Jürgen und Tobi mich an einem 24h-Parkplatz erweckten, wo wir beim Nudelessen noch zwei nette Surfergirls kennen lernten, bevor wir uns gemeinsam zur Ruhe darnieder legten.
Nach so einem schlechten Start wollten wir an den Strand, um gemütlich zu frühstücken, bis plötzlich Tom seinen Wagen an den Seitenrand karrte und uns mitteilte, er sei kaputt. Rien ne va plus. Vielleicht hätten wir einfach nicht aufstehen sollen?
Frühstück gab’s also am Straßenrand, Müsli mit Obstsalat. Und dann sagten wir Lebewohl zu unseren drei Nächtigungsgenossen, sie warteten auf den Mechaniker, wir fuhren zum Internetcafé.
Endlich konnte ich meine Erzählungen mal wieder online stellen, während die beiden Burschen eine Runde Minigolf absolvierten.
Danach zogen sie sich Bilder rein, ich wollte geschwind meinen Flug umbuchen. Geschwind. Mal eben so. *lol*
Eine nette Dame von Korean Airlines verlangte mein Flugticket. Well, ich suchte und fand es, konnte aber fortan bei der Airline niemanden mehr erreichen. Da fiel mir eine geringfügige Unschönheit auf dem Ticket auf: Das gebuchte Rückflugdatum zeigte den 12. Juni an, nicht, wie von mir gewünscht, den 11. Juli! Theoretisch war der Rückflug also schon verfallen!
Ich wendete mich an meine Organisation in Sydney, die verwies mich sofort nach Deutschland, wollte mit der Sache nichts zu tun haben. In Deutschland war 6am und somit kein Mensch erreichbar, ich erläuterte aber einem netten Anrufbeantworter mein Problem mit der Bitte um Rückruf. Warum bloß bin ich heute Morgen aufgestanden???
Deprimiert ging die Fahrt weiter. Kann ja noch heiter werden – soll ich nun den Rückflug selbst bezahlen, nur, weil ich eine Organisation gewählt, die es nicht auf die Reihe bekommt, das richtige Datum zu buchen???
Am nächsten Supermarkt gab es Frustschokofressen, danach schmiss ich mich auf die Matratze und pennte, bis Jürgen und Tobi mich an einem 24h-Parkplatz erweckten, wo wir beim Nudelessen noch zwei nette Surfergirls kennen lernten, bevor wir uns gemeinsam zur Ruhe darnieder legten.
28 Juni 2007
Dem faulen Tag einen lustigen Abend folgen lassen
Nach dem Erwachen ging’s direkt zurück an den Strand, nicht, dass ein zufällig vorbeistreunender Ranger noch den Verdacht hegte, wir hätten hier genächtigt!
Dort gab’s leckere Pancakes, und mit vollem Bauch fuhren die Jungs an den richtigen Strand, jenen, der mehr zum Baden gedacht und am anderen Ende der Stadt situiert war. Ich ließ mich unterwegs abwerfen, bei der library, um endlich mal wieder in Ruhe bloggen zu können. Muss manchmal sein.
Nach zwölf Seiten Text war ich endlich fertig, Jürgen stand kurz darauf in der Eingangshalle, um mich abzuholen, und gemeinsam fuhren wir zu einem köstlichen Mittagessen entgegen: Sandwiches unter Palmen! Mit Tomaten, Käse, Gurke, Salami, Margerine, Thunfisch, Salat, drei verschiedenen Soßen und natürlich – Brot! *g*
Eine ziemlich schräge Anmache brachte uns dreien Spaß und ein relativ zweideutiges Grinsen zweier Mädels ein, wir waren bester Dinge, packten das Essen zusammen und watschelten an die Beach – mit Mr. Bean-ähnlich hochgezogenen Badehosen. Einfach herrlich, die seltsamen Minen unschuldiger Strandbesucher aufzuhellen…
Einmal mehr scharten wir ein paar sportliche Jungspunde um uns, um mit ihnen einen gar lustigen Beachkick zu veranstalten, der sich bis in den Sonnenuntergang hinein zog. Das Leben ist schön.
Danach ging’s ab in die Fluten, trotz der Meldung, dass hier gestern ein Salzwasserkrokodil gesichtet worden sei, aber well, Schnee von gestern halt, ne?
Zwei Mädels gesellten sich zu uns, Denise & Kathi, unsere beiden Luxusmasseusinnen, die endlich gemeinsam mit Tom auch Broome erreicht hatten. Zur Feier des Tages gingen wir einkaufen und hernach zurück an den BBQ-Strand, um uns alle gemeinsam mit köstlichen Wraps bis zur Oberkante der Unterlippe auf zu füllen.
Vom lieblichen Duft Tobi’s erstklassiger Kochkünste wurden auch noch Judy & Daniel angezogen, unsere Partykollegen aus Perth. Das waren Zeiten…
Auch Chloe hatte Broome erreicht, war an jenem Abend jedoch nicht für Wraps aufgelegt.
Anyway, wir hatten eine Mordsgaudi, und schließlich überlegten wir uns, wo wir wohl unser Nachtquartier heute aufschlagen könnten, um dem Ranger zu entgehen. Intellektuellerweise eruierten wir ein Wohngebiet als optimalen Standort für unsere Nachtruhe, parkten unsere Autos, machten sie schlafbereit und latschten noch in einen nahe gelegenen Park, um vor dem zu-Bette-gehen noch ein wenig Spaß zu haben.
Manch einer frönte dem Alkohol, eine auch ein wenig zu viel, doch irgendwie schafften wir es alle noch zurück zu unseren Wägen. Tobi kuschelte sich zu Tom ins Auto, Denise & Kathi hatten die unbezahlbare Ehre, Jürgen und mich in den Van zu begleiten…
Denise war hundemüde, versackte nach wenigen Minuten, Jürgen deswegen ein wenig missgelaunt und ich äußerst zufrieden, da ich Kathi als Masseusin gewählt hatte.
Nach einer geschätzten Stunde Massagen laberten wir noch zwei Weitere über weltbewegende Themen und schliefen schließlich Arm in Arm ein…
Dort gab’s leckere Pancakes, und mit vollem Bauch fuhren die Jungs an den richtigen Strand, jenen, der mehr zum Baden gedacht und am anderen Ende der Stadt situiert war. Ich ließ mich unterwegs abwerfen, bei der library, um endlich mal wieder in Ruhe bloggen zu können. Muss manchmal sein.
Nach zwölf Seiten Text war ich endlich fertig, Jürgen stand kurz darauf in der Eingangshalle, um mich abzuholen, und gemeinsam fuhren wir zu einem köstlichen Mittagessen entgegen: Sandwiches unter Palmen! Mit Tomaten, Käse, Gurke, Salami, Margerine, Thunfisch, Salat, drei verschiedenen Soßen und natürlich – Brot! *g*
Eine ziemlich schräge Anmache brachte uns dreien Spaß und ein relativ zweideutiges Grinsen zweier Mädels ein, wir waren bester Dinge, packten das Essen zusammen und watschelten an die Beach – mit Mr. Bean-ähnlich hochgezogenen Badehosen. Einfach herrlich, die seltsamen Minen unschuldiger Strandbesucher aufzuhellen…
Einmal mehr scharten wir ein paar sportliche Jungspunde um uns, um mit ihnen einen gar lustigen Beachkick zu veranstalten, der sich bis in den Sonnenuntergang hinein zog. Das Leben ist schön.
Danach ging’s ab in die Fluten, trotz der Meldung, dass hier gestern ein Salzwasserkrokodil gesichtet worden sei, aber well, Schnee von gestern halt, ne?
Zwei Mädels gesellten sich zu uns, Denise & Kathi, unsere beiden Luxusmasseusinnen, die endlich gemeinsam mit Tom auch Broome erreicht hatten. Zur Feier des Tages gingen wir einkaufen und hernach zurück an den BBQ-Strand, um uns alle gemeinsam mit köstlichen Wraps bis zur Oberkante der Unterlippe auf zu füllen.
Vom lieblichen Duft Tobi’s erstklassiger Kochkünste wurden auch noch Judy & Daniel angezogen, unsere Partykollegen aus Perth. Das waren Zeiten…
Auch Chloe hatte Broome erreicht, war an jenem Abend jedoch nicht für Wraps aufgelegt.
Anyway, wir hatten eine Mordsgaudi, und schließlich überlegten wir uns, wo wir wohl unser Nachtquartier heute aufschlagen könnten, um dem Ranger zu entgehen. Intellektuellerweise eruierten wir ein Wohngebiet als optimalen Standort für unsere Nachtruhe, parkten unsere Autos, machten sie schlafbereit und latschten noch in einen nahe gelegenen Park, um vor dem zu-Bette-gehen noch ein wenig Spaß zu haben.
Manch einer frönte dem Alkohol, eine auch ein wenig zu viel, doch irgendwie schafften wir es alle noch zurück zu unseren Wägen. Tobi kuschelte sich zu Tom ins Auto, Denise & Kathi hatten die unbezahlbare Ehre, Jürgen und mich in den Van zu begleiten…
Denise war hundemüde, versackte nach wenigen Minuten, Jürgen deswegen ein wenig missgelaunt und ich äußerst zufrieden, da ich Kathi als Masseusin gewählt hatte.
Nach einer geschätzten Stunde Massagen laberten wir noch zwei Weitere über weltbewegende Themen und schliefen schließlich Arm in Arm ein…
27 Juni 2007
Stranded – on the road & on the beach
Zum Frühstück gab’s einmal mehr Eier mit Tomaten, immer wieder sehr lecker, doch heute brauchten wir unsere Restbestände auf. Den Franzosen dauerte die Kochaktion zu lange, sie machten sich schon mal auf den Weg, und wir folgten ihnen etwas später, hielten jedoch am nächsten Roadhouse an, zum Tanken, und um mal wieder sämtliche Muskeln auf der Toilette zu entspannen.
Jürgen schmiss sich danach ins Bett, Tobi fuhr drauf los, und ich knackte relativ bald auf dem Beifahrersitz ein. Als ich erwachte, hatten wir ein ernsthaftes Problem: Kein Benzin mehr. Das Roadhouse war so teuer gewesen, dass wir nur exakt bis Broome hatten tanken wollen, uns aber irgendwie verkalkuliert hatten und nun am Straßenrand standen. So kann’s gehen.
Aber egal, Abenteuer muss sein, nicht? Ein bisschen Benzin hatten wir noch im Kofferraum, 5l, um genau zu sein. Flugs bastelten wir aus einer Colaflasche einen Trichter, nutzten die Pfanne von heute Morgen als Auffangbehälter für daneben Gegossenes und füllten unsere 5l in den Tank. 4l kamen dort ungefähr an, grob geschätzt. Und damit mussten wir 40km schaffen, wo uns das nächste Roadhouse erwarten würde.
Die Tankanzeige rührte sich keinen Milimeter, wir schlossen alle Fenster, schalteten das Radio aus und hofften das Beste. Um die Hitze erträglicher zu gestalten, entledigten wir uns unserer Klamotten, und zur Überbrückung der Stille wurde gesungen. Schon eine coole Action, wenn drei Kerls in Boxershorts mit leerem Tank in einem superstylishen Van allerbester Dinge den Highway entlangtuckern, mit 70km/h, um einen möglichst perfekten Spritverbrauch zu erzielen, und dennoch jedem entgegenkommenden oder überholenden Fahrzeug überdreht zuwinken, während sie alte Lieder aus Zeltlager- und Schulfreizeiten grölen, im Stillen hoffend, dass das Benzin reichen wird…
Siehe da – es reichte!!! Ein bisschen schräg schauten uns die Leute an der Tankstelle schon an, als wir alle drei in Boxershorts aus dem Wagen sprangen, uns freuten wie die Honigkuchenpferde und als Folge dessen nur noch lauter unsere Weisen sangen…
Diesmal tankten wir voll, auch wenn Broome nur noch 30km entfernt lag, aber sicher ist sicher. Problemfrei erreichten wir unser Ziel, hielten an der Touriinformation und hatten augenblicklich neue Freunde gefunden: Einerseits zwei Ozzie-Mädels, die einfach nur unser Fortbewegungsmittel genial fanden und so lange auf uns einredeten, bis sie denn unterschreiben durften, und einen etwas älteren Herren, der auf mich zukam und meinte, diesen Van bereits im Südosten Australiens einmal gesehen zu haben. Mann, da war ich aber baff, aber, Liz und Conny, dieser Meister hatte Woolly tatsächlich im Februar gesehen und bis nach Broome in Erinnerung behalten! Sachen gibt’s. Und Woolly ist halt toll, nicht?
Anschließend ging’s einkaufen, kurz in die Bibliothek und danach an den Strand. Endlich mal wieder genügend Zeit, um in aller Ruhe auszuspannen. Aber das war natürlich nicht in unserem Sinne.
Ruck-zuck hatten wir sieben andere Burschen herbei gezogen und uns in zwei Teams für einen fetzigen Beachkick aufgeteilt. Da flog der Ball und es spritzte der Sand und es tropfte der Schweiß… nach einer coolen Partie trennten wir uns mit einem fairen Unentschieden und sprangen in die erfrischenden Fluten, ein bisschen schwimmen, ein bisschen Bodyboarden – und wieder zurück, denn da neigte sich bereits die Sonne zum Untergang, und für nichts ist Broome so bekannt wie den Sonnenuntergang an Cable Beach. Wir natürlich voll mit dabei, drei Kameras knipsten auf Hochtouren, und das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder nicht?
Ohne Sonne ward es rasch kühl, wir gönnten uns eine kurze Dusche – und trafen dabei auf die Franzosen! Die hatten heute im Supermarkt ein Schnäppchen gemacht, 2kg Würstchen für 4$. Und da man die unmöglich alleine vertilgen konnte, luden sie uns einfach zum BBQ ein.
Dazu mussten wir erst an den nächsten Strand fahren, da Cable Beach keine BBQs hat, aber das war nun nicht soooo tragisch.
Wir mampften und mampften und mampften und wurden nicht fertig. Nach 3,5kg mussten wir uns alle geschlagen geben. Aber nur vom Essen her. Zwei Tische weiter saßen vier Ozzies mit einem Karton Bier, zu denen gesellten wir uns, und weil sie uns so toll fanden, kauften sie uns noch einen Karten. Das sind … 24 Flaschen. Mal zwei. Durch acht (da ich und deren Fahrer nicht getrunken haben). Das ist ausreichend, zumal die Kollegen ja schon ein wenig vorgeglüht hatten.
Da saßen wir nun mit den Kerlen, laberten und hatten eine Menge Spaß. Sogar die Polizei ließ uns in Frieden, da verstummten wir alle mal kurz, denn Alkohol ist in der Öffentlichkeit nicht erlaubt in Australien.
Irgendwann gurkten die Ozzies heim, und auch wir sehnten uns nach einem wärmenden Schlafsack, fuhren zum Parkplatz der Bibliothek und schlummerten dort selig ein.
Jürgen schmiss sich danach ins Bett, Tobi fuhr drauf los, und ich knackte relativ bald auf dem Beifahrersitz ein. Als ich erwachte, hatten wir ein ernsthaftes Problem: Kein Benzin mehr. Das Roadhouse war so teuer gewesen, dass wir nur exakt bis Broome hatten tanken wollen, uns aber irgendwie verkalkuliert hatten und nun am Straßenrand standen. So kann’s gehen.
Aber egal, Abenteuer muss sein, nicht? Ein bisschen Benzin hatten wir noch im Kofferraum, 5l, um genau zu sein. Flugs bastelten wir aus einer Colaflasche einen Trichter, nutzten die Pfanne von heute Morgen als Auffangbehälter für daneben Gegossenes und füllten unsere 5l in den Tank. 4l kamen dort ungefähr an, grob geschätzt. Und damit mussten wir 40km schaffen, wo uns das nächste Roadhouse erwarten würde.
Die Tankanzeige rührte sich keinen Milimeter, wir schlossen alle Fenster, schalteten das Radio aus und hofften das Beste. Um die Hitze erträglicher zu gestalten, entledigten wir uns unserer Klamotten, und zur Überbrückung der Stille wurde gesungen. Schon eine coole Action, wenn drei Kerls in Boxershorts mit leerem Tank in einem superstylishen Van allerbester Dinge den Highway entlangtuckern, mit 70km/h, um einen möglichst perfekten Spritverbrauch zu erzielen, und dennoch jedem entgegenkommenden oder überholenden Fahrzeug überdreht zuwinken, während sie alte Lieder aus Zeltlager- und Schulfreizeiten grölen, im Stillen hoffend, dass das Benzin reichen wird…
Siehe da – es reichte!!! Ein bisschen schräg schauten uns die Leute an der Tankstelle schon an, als wir alle drei in Boxershorts aus dem Wagen sprangen, uns freuten wie die Honigkuchenpferde und als Folge dessen nur noch lauter unsere Weisen sangen…
Diesmal tankten wir voll, auch wenn Broome nur noch 30km entfernt lag, aber sicher ist sicher. Problemfrei erreichten wir unser Ziel, hielten an der Touriinformation und hatten augenblicklich neue Freunde gefunden: Einerseits zwei Ozzie-Mädels, die einfach nur unser Fortbewegungsmittel genial fanden und so lange auf uns einredeten, bis sie denn unterschreiben durften, und einen etwas älteren Herren, der auf mich zukam und meinte, diesen Van bereits im Südosten Australiens einmal gesehen zu haben. Mann, da war ich aber baff, aber, Liz und Conny, dieser Meister hatte Woolly tatsächlich im Februar gesehen und bis nach Broome in Erinnerung behalten! Sachen gibt’s. Und Woolly ist halt toll, nicht?
Anschließend ging’s einkaufen, kurz in die Bibliothek und danach an den Strand. Endlich mal wieder genügend Zeit, um in aller Ruhe auszuspannen. Aber das war natürlich nicht in unserem Sinne.
Ruck-zuck hatten wir sieben andere Burschen herbei gezogen und uns in zwei Teams für einen fetzigen Beachkick aufgeteilt. Da flog der Ball und es spritzte der Sand und es tropfte der Schweiß… nach einer coolen Partie trennten wir uns mit einem fairen Unentschieden und sprangen in die erfrischenden Fluten, ein bisschen schwimmen, ein bisschen Bodyboarden – und wieder zurück, denn da neigte sich bereits die Sonne zum Untergang, und für nichts ist Broome so bekannt wie den Sonnenuntergang an Cable Beach. Wir natürlich voll mit dabei, drei Kameras knipsten auf Hochtouren, und das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder nicht?
Ohne Sonne ward es rasch kühl, wir gönnten uns eine kurze Dusche – und trafen dabei auf die Franzosen! Die hatten heute im Supermarkt ein Schnäppchen gemacht, 2kg Würstchen für 4$. Und da man die unmöglich alleine vertilgen konnte, luden sie uns einfach zum BBQ ein.
Dazu mussten wir erst an den nächsten Strand fahren, da Cable Beach keine BBQs hat, aber das war nun nicht soooo tragisch.
Wir mampften und mampften und mampften und wurden nicht fertig. Nach 3,5kg mussten wir uns alle geschlagen geben. Aber nur vom Essen her. Zwei Tische weiter saßen vier Ozzies mit einem Karton Bier, zu denen gesellten wir uns, und weil sie uns so toll fanden, kauften sie uns noch einen Karten. Das sind … 24 Flaschen. Mal zwei. Durch acht (da ich und deren Fahrer nicht getrunken haben). Das ist ausreichend, zumal die Kollegen ja schon ein wenig vorgeglüht hatten.
Da saßen wir nun mit den Kerlen, laberten und hatten eine Menge Spaß. Sogar die Polizei ließ uns in Frieden, da verstummten wir alle mal kurz, denn Alkohol ist in der Öffentlichkeit nicht erlaubt in Australien.
Irgendwann gurkten die Ozzies heim, und auch wir sehnten uns nach einem wärmenden Schlafsack, fuhren zum Parkplatz der Bibliothek und schlummerten dort selig ein.
26 Juni 2007
Ganz kalt – und doch supergeil!
Ich fror ziemlich, als ich des Morgens neben einer mir nahezu unbekannten Dame erwachte, hatten wir in der Nacht doch keine Schlafsäcke mehr sortiert, sondern uns alle zusammen unter eine einzige Decke gekuschelt, welche im Laufe der Nacht wohl ziemlich oft hin- und hergezerrt worden war.
Egal, das Erlebnis war es wert gewesen, ich hüpfte aus dem Wagen und wurde von einer gerade erst aufgehenden Sonne geblendet.
Wenn es schon kalt ist, kann man auch gleich duschen gehen, dachte ich mir, und stellte mich unter einen eisigen Wasserstrahl, der mir aber im Vergleich zur Lufttemperatur noch nahezu wärmend vorkam. So stand ich bestimmt eine Viertelstunde unter einer Dusche, deren Wasser mich sonst keine fünf Minuten gehalten hätte, und genoss ein unbeschreibliches Gefühl von Kälte und – Kälte. Das Tolle an der Sache aber ist, man fühlt sich hinterher neugeborener denn je, der Tag konnte mich mit nichts mehr schocken und ich hatte im Gefühl, dass heute einfach ganz, ganz tolle 24h auf mich warten würden.
Die begannen wir erst einmal mit leckeren Pancakes, wärmten uns nebenher am Grill ein wenig auf und mussten uns schließlich schweren Herzens von unseren beiden erstklassigen Masseusinnen verabschieden, nicht jedoch ohne Nummerntausch und Unterschrift.
Los ging die Fahrt, zu einer Zeit, zu der wohl kein normaler Student überhaupt wach wäre, doch wir hatten einiges vor uns: Zuerst genossen wir die Aussicht auf eine Vierschluchtenkreuzung, die jedoch auf Grund der langen Schatten eher weniger spektakulär erschien. Kurzerhand beschlossen wir, eine dieser Schluchten zu bewandern, und wir hätten wohl auf keinen gescheiteren Gedanken kommen können: Ein malerisches Flüsschen schlängelte sich zwischen hoch aufragenden Felswänden hindurch, wir hatten vorausschauenderweise unsere Badesachen angezogen und folgten den windgeschützten Windungen des wunderbaren Wässerchens.
Anfangs klettern wir noch die Felswände entlang, um bloß unsere Schuhe nicht einzunässen, bis sich vor uns plötzlich nur ein einziger Fluss befand. Um weiter zu kommen, mussten wir durch brusttiefes Wasser waten, Tobi’s Kamera stets einsatzbereit, ich um die meine bangend…
Schließlich weitete sich die schmale Schlucht und das Flüsschen ergoss sich in einen malerischen See. Wir mussten uns abseilen, um hinunter zu gelangen, ließen aber überflüssige Klamotten vorsichtshalber oben.
|----------------------| Soooo kalt war das Wasser, durch das wir nun watschelten oder auch schwommen, und noch ein bisschen kälter kam uns die Luft vor, wenn wir uns einmal mehr wagemutig an den Felswänden entlang hangelten. Es war ein erstklassiges Abenteuer, was wir drei Jungspunde uns da bereiteten, bis wir schließlich zu einem Punkt gelangten, der jegliches Weiterkommen trotz jugendlichen Übermutes verbot. Ab hier hätten wir einen ausgebildeten Führer sowie einige Scheine im Klettern als auch im Abseilen benötigt, und so dachten wir uns, dass es Zeit für ein Siegerfoto sei.
Hernach stachen wir zurück, zwischendurch musste ich noch auf Tauchstation nach Tobi’s Kamera suchen, und wir alle fühlten uns wie die geborenen Abenteuer. Zurück am Ausgangspunkt trafen wir auf sieben Deutsche, darunter „unsere“ Mädels von gestern Nacht, und schwärmten ihnen übermäßig lange von den Schönheiten und unüberwindlichen Gefahren vor, die wir soeben gesehen bzw. bezwungen hatten.
Nun nahte schon der Mittag, und deshalb konnten wir uns an den anderen Schluchten nicht mehr gar zu viel Zeit lassen. An einem malerischen Wasserfall trafen wir einmal mehr auf die vier Kollegen, mit den wir die Walhaie gesehen hatten, und die wiederum schickten uns zu einem herrlichen Fischweiher, der zwar augenscheinlich zum Baden einlud, wozu uns aber die Zeit fehlte.
Wir wanderten zurück zu Woolly, warfen uns hinein und machten uns auf eine weite Reise.
Bei Sonnenuntergang weckten mich die beiden Herren auf dem Parkplatz eines Shoppingcenters, wir versorgten uns mit allem Nötigen und einigem Unnötigen, tankten voll und verließen Port Hedland wieder. Schließlich war ich topfrisch und fühlte mich der Herausforderung einer weiteren Nachtfahrt gewachsen, Tobi vertraute mir vollends und schmiss sich hinten auf die Matratze, während Jürgen die Rolle des Beifahrers übernahm, die da war: Mich wach zu halten. Diesen Job erledigte er blendend, wir tauschten uns über durchaus intime Erlebnisse aus und wurden so richtig gute Freunde – in gerade mal 3h. Seither bin ich nicht mehr „Kaiser“, sondern eher „Chris“. Und er einer meiner besten Freunde. So schnell kann das gehen.
Beim Versuch, am Strand zu campen, trafen wir die Franzosen wieder und suchten mit ihnen im Convoy einen geeigneten Rastplatz, da uns 100$ potentielle Strafe doch relativ hoch erschienen. Leider fanden wir keinen Rastplatz, also stellten wir uns frech an den Straßenrand und kochten uns Reis mit Hühnchen in süß-saurer Soße unter fluchtlichtähnlichem Mondenschein, bevor wir uns erschöpft auf die Matte warfen.
Egal, das Erlebnis war es wert gewesen, ich hüpfte aus dem Wagen und wurde von einer gerade erst aufgehenden Sonne geblendet.
Wenn es schon kalt ist, kann man auch gleich duschen gehen, dachte ich mir, und stellte mich unter einen eisigen Wasserstrahl, der mir aber im Vergleich zur Lufttemperatur noch nahezu wärmend vorkam. So stand ich bestimmt eine Viertelstunde unter einer Dusche, deren Wasser mich sonst keine fünf Minuten gehalten hätte, und genoss ein unbeschreibliches Gefühl von Kälte und – Kälte. Das Tolle an der Sache aber ist, man fühlt sich hinterher neugeborener denn je, der Tag konnte mich mit nichts mehr schocken und ich hatte im Gefühl, dass heute einfach ganz, ganz tolle 24h auf mich warten würden.
Die begannen wir erst einmal mit leckeren Pancakes, wärmten uns nebenher am Grill ein wenig auf und mussten uns schließlich schweren Herzens von unseren beiden erstklassigen Masseusinnen verabschieden, nicht jedoch ohne Nummerntausch und Unterschrift.
Los ging die Fahrt, zu einer Zeit, zu der wohl kein normaler Student überhaupt wach wäre, doch wir hatten einiges vor uns: Zuerst genossen wir die Aussicht auf eine Vierschluchtenkreuzung, die jedoch auf Grund der langen Schatten eher weniger spektakulär erschien. Kurzerhand beschlossen wir, eine dieser Schluchten zu bewandern, und wir hätten wohl auf keinen gescheiteren Gedanken kommen können: Ein malerisches Flüsschen schlängelte sich zwischen hoch aufragenden Felswänden hindurch, wir hatten vorausschauenderweise unsere Badesachen angezogen und folgten den windgeschützten Windungen des wunderbaren Wässerchens.
Anfangs klettern wir noch die Felswände entlang, um bloß unsere Schuhe nicht einzunässen, bis sich vor uns plötzlich nur ein einziger Fluss befand. Um weiter zu kommen, mussten wir durch brusttiefes Wasser waten, Tobi’s Kamera stets einsatzbereit, ich um die meine bangend…
Schließlich weitete sich die schmale Schlucht und das Flüsschen ergoss sich in einen malerischen See. Wir mussten uns abseilen, um hinunter zu gelangen, ließen aber überflüssige Klamotten vorsichtshalber oben.
|----------------------| Soooo kalt war das Wasser, durch das wir nun watschelten oder auch schwommen, und noch ein bisschen kälter kam uns die Luft vor, wenn wir uns einmal mehr wagemutig an den Felswänden entlang hangelten. Es war ein erstklassiges Abenteuer, was wir drei Jungspunde uns da bereiteten, bis wir schließlich zu einem Punkt gelangten, der jegliches Weiterkommen trotz jugendlichen Übermutes verbot. Ab hier hätten wir einen ausgebildeten Führer sowie einige Scheine im Klettern als auch im Abseilen benötigt, und so dachten wir uns, dass es Zeit für ein Siegerfoto sei.
Hernach stachen wir zurück, zwischendurch musste ich noch auf Tauchstation nach Tobi’s Kamera suchen, und wir alle fühlten uns wie die geborenen Abenteuer. Zurück am Ausgangspunkt trafen wir auf sieben Deutsche, darunter „unsere“ Mädels von gestern Nacht, und schwärmten ihnen übermäßig lange von den Schönheiten und unüberwindlichen Gefahren vor, die wir soeben gesehen bzw. bezwungen hatten.
Nun nahte schon der Mittag, und deshalb konnten wir uns an den anderen Schluchten nicht mehr gar zu viel Zeit lassen. An einem malerischen Wasserfall trafen wir einmal mehr auf die vier Kollegen, mit den wir die Walhaie gesehen hatten, und die wiederum schickten uns zu einem herrlichen Fischweiher, der zwar augenscheinlich zum Baden einlud, wozu uns aber die Zeit fehlte.
Wir wanderten zurück zu Woolly, warfen uns hinein und machten uns auf eine weite Reise.
Bei Sonnenuntergang weckten mich die beiden Herren auf dem Parkplatz eines Shoppingcenters, wir versorgten uns mit allem Nötigen und einigem Unnötigen, tankten voll und verließen Port Hedland wieder. Schließlich war ich topfrisch und fühlte mich der Herausforderung einer weiteren Nachtfahrt gewachsen, Tobi vertraute mir vollends und schmiss sich hinten auf die Matratze, während Jürgen die Rolle des Beifahrers übernahm, die da war: Mich wach zu halten. Diesen Job erledigte er blendend, wir tauschten uns über durchaus intime Erlebnisse aus und wurden so richtig gute Freunde – in gerade mal 3h. Seither bin ich nicht mehr „Kaiser“, sondern eher „Chris“. Und er einer meiner besten Freunde. So schnell kann das gehen.
Beim Versuch, am Strand zu campen, trafen wir die Franzosen wieder und suchten mit ihnen im Convoy einen geeigneten Rastplatz, da uns 100$ potentielle Strafe doch relativ hoch erschienen. Leider fanden wir keinen Rastplatz, also stellten wir uns frech an den Straßenrand und kochten uns Reis mit Hühnchen in süß-saurer Soße unter fluchtlichtähnlichem Mondenschein, bevor wir uns erschöpft auf die Matte warfen.
25 Juni 2007
Drei versöhnt durch vier Hände zweier Damen
Heute Morgen war es dann ich, der sich nicht aus den Federn erheben wollte, und so erwachte ich erst 300km später, als wir an einem völlig überteuerten Roadhouse für 105$ tankten und uns Spiegeleier auf den Morgentoast hauten.
Weiter ging’s in Richtung Karrijini Nationalpark, unser heutiges Ziel. Zwischendurch zwei kurze Pausen, die eine auf der Suche nach Koalas, die andere, damit Tobi und ich spontan einen kleinen Berg neben dem Highway besteigen konnte, während Jürgen eine Dreiviertelstunde Schlaf nachholte.
Schließlich hatten wir die Qual der Wahl, ob wir 100km geteerte Straße entlang brettern sollten, oder dem ungewissen Pfad einer 60km langen Dirtroad folgen sollten. Natürlich entschieden wir uns für die Dirtroad, denn Abenteuer muss sein, und Woolly schlug sich erstaunlich gut auf diesem Outbackroten Weg…
Was uns erst später einfiel, war, dass vergessen hatten, den Spalt in der Hintertür abzudichten, und so fanden wir am Ende der Strecke all unsere Klamotten, unsere Matratze und was sonst noch so im Kofferraum lag ziemlich verstaubt vor. Da half nichts – erst wurde getankt, dann wurde geputzt.
Irgendwie war die Stimmung im Auto hernach nicht mehr so wirklich blendend, mein Vorschlag, einkaufen zu gehen, wurde ohne Nachzudenken abgelehnt, obwohl wir später fest stellten, dass wir dringend Milch und Obst benötigt hätten.
Auf dem von mir zur Nächtigung vorgesehen Parkplatz zerplatzte die Spannung in der Luft mit einem lauten Knall, und wir drei Herren zofften uns zum ersten Mal – ein bisschen. Jürgen wünschte sich ein klein wenig mehr Luxus in seinem Urlaub, einen Campingplatz, eine Dusche, andere Gesichter. Tobi konnte sich nicht so richtig entscheiden, mal stimmte er Jürgen zu, mal verteidigte er mich. Und ich stand einfach nur neben dem Van und schwieg. Warum sollte man reden? Das taten die beiden schon genug. Da hielt ich mich einfach zurück, stieg schließlich in den Van und fuhr mit den beiden zum nächsten Campingplatz, wir zahlten 17$ für zwei Personen und stellten dann fest, dass es weder warme Duschen noch eine Steckdose gab. Schade eigentlich.
Dafür trafen wir am BBQ auf drei Deutsche, ein Männlein und zwei Weiblein. Auch sie waren auf dem Weg in den Norden, ein wenig Urlaub machen, die Mädels mit einem WHM-Visum wie ich, der Herr als Austauschstudent in seinen Semesterferien.
Wir verstanden uns blendend, ließen uns einen Tee kochen und spachtelten Reis mit Baked Beans, einfach, schmackhaft und sättigend. Too easy.
Im Endeffekt verstanden wir uns so gut, dass die beiden Damen sogar in unseren Van schlupften, um uns dort eine geschätzte Stunde lang zu massieren, bevor wir alle fünf auf der Doppelbettmatratze einschliefen…
Weiter ging’s in Richtung Karrijini Nationalpark, unser heutiges Ziel. Zwischendurch zwei kurze Pausen, die eine auf der Suche nach Koalas, die andere, damit Tobi und ich spontan einen kleinen Berg neben dem Highway besteigen konnte, während Jürgen eine Dreiviertelstunde Schlaf nachholte.
Schließlich hatten wir die Qual der Wahl, ob wir 100km geteerte Straße entlang brettern sollten, oder dem ungewissen Pfad einer 60km langen Dirtroad folgen sollten. Natürlich entschieden wir uns für die Dirtroad, denn Abenteuer muss sein, und Woolly schlug sich erstaunlich gut auf diesem Outbackroten Weg…
Was uns erst später einfiel, war, dass vergessen hatten, den Spalt in der Hintertür abzudichten, und so fanden wir am Ende der Strecke all unsere Klamotten, unsere Matratze und was sonst noch so im Kofferraum lag ziemlich verstaubt vor. Da half nichts – erst wurde getankt, dann wurde geputzt.
Irgendwie war die Stimmung im Auto hernach nicht mehr so wirklich blendend, mein Vorschlag, einkaufen zu gehen, wurde ohne Nachzudenken abgelehnt, obwohl wir später fest stellten, dass wir dringend Milch und Obst benötigt hätten.
Auf dem von mir zur Nächtigung vorgesehen Parkplatz zerplatzte die Spannung in der Luft mit einem lauten Knall, und wir drei Herren zofften uns zum ersten Mal – ein bisschen. Jürgen wünschte sich ein klein wenig mehr Luxus in seinem Urlaub, einen Campingplatz, eine Dusche, andere Gesichter. Tobi konnte sich nicht so richtig entscheiden, mal stimmte er Jürgen zu, mal verteidigte er mich. Und ich stand einfach nur neben dem Van und schwieg. Warum sollte man reden? Das taten die beiden schon genug. Da hielt ich mich einfach zurück, stieg schließlich in den Van und fuhr mit den beiden zum nächsten Campingplatz, wir zahlten 17$ für zwei Personen und stellten dann fest, dass es weder warme Duschen noch eine Steckdose gab. Schade eigentlich.
Dafür trafen wir am BBQ auf drei Deutsche, ein Männlein und zwei Weiblein. Auch sie waren auf dem Weg in den Norden, ein wenig Urlaub machen, die Mädels mit einem WHM-Visum wie ich, der Herr als Austauschstudent in seinen Semesterferien.
Wir verstanden uns blendend, ließen uns einen Tee kochen und spachtelten Reis mit Baked Beans, einfach, schmackhaft und sättigend. Too easy.
Im Endeffekt verstanden wir uns so gut, dass die beiden Damen sogar in unseren Van schlupften, um uns dort eine geschätzte Stunde lang zu massieren, bevor wir alle fünf auf der Doppelbettmatratze einschliefen…
24 Juni 2007
Unvergessliche Giganten
Niemand murrte heute Morgen, als der Wecker mit dem Sonnenaufgang klingelte, ganz im Gegenteil: Hochmotiviert sprangen wir aus dem Schlafsack in unsere Badeshorts, verschoben das Gepäck auf die Matratze und fuhren zum Visitor Center, wo uns um Viertel nach Sieben der Tourbus abholen sollte.
Zuvor noch schnell zwei Nutellabrote hinunter gedrückt, die vier Kollegen empfangen und da kam auch schon der Bus. Nichts ahnend hüpfte ich hinein, als ich plötzlich durch ein „Chrriiiiis“ begrüßt wurde. Wen sahen meine müden Äuglein da? Valentina, die süße Unterwasserfotografin, mit der ich in Perth eins für Greenpeace Spenden sammeln wollte! Sie hatte hier tatsächlich Arbeit gefunden, und dann auch noch auf dem Boot, welches ich besteigen würde! Wenn das kein glücklicher Zufall ist…
Eine halbe Stunde später erreichten wir den Hafen, ließen uns zur Yacht bringen und schlüpften geschwind in unsere Neoprenanzüge, bevor wir nach einer kurzen Fahrt ins Wasser zum Schnorcheln gestoßen wurden.
Herrliche Fische gab es zwischen den weniger herrlichen Korallenriffen zu entdecken, Valentina paddelte von Mann zu Mann, um möglichst jeden Mal abzulichten und Tobi erprobte seine offensichtlich wasserfeste Kamera im Meer, was sie unerwarteterweise richtig gut meisterte.
Eine Viertelstunde später wurden wir auf’s Boot zurück gepfiffen, die Sucherflugzeuge hatten bereits Walhaie ausfindig gemacht, und wir heizten Vollgas darauf zu.
Unterwegs stießen wir auf Seekühe, die vor uns ihre Bahnen zogen, hatten jedoch nicht viel Zeit, sie eingehender zu bewundern, sonst würden uns die anderen Boote zuvorkommen.
Am Ziel angekommen, sprangen wir wieder ins Wasser und hielten nach den Giganten Ausschau, einige sagten, sie hätten einen Walhai entdeckt, ich konnte jedoch nichts unter mir als die scheinbar endlose Tiefe des Ozeans erblicken. Schade eigentlich. Aber es war ja nur ein erster Versuch. Das muss man noch steigern können. Und das konnte man auch.
Es wurde ziemlich stressig, als wir begannen, von Ort zu Ort zu rasen, um möglichst viele Walhaie sehen zu können, rein ins Wasser, schnorcheln, anhalten, raus, damit auch eine andere Gruppe den Giganten sehen könne, dann wieder rein, um noch mal neben diesem unglaublichen Fisch herschwimmen zu dürfen – es war unfassbar. Bis zu 18m lang können diese Fische werden, 9m war der Größte, den wir entdeckten. Einmal hatten wir das unglaubliche Glück, zwei der harmlosen Planktonfresser direkt nebeneinander um umeinander kreisend sehen zu können, und zugleich das Pech, dass Valentina exakt in diesem Moment ihre Kamera ausschaltete. Doch dies sind Augenblicke, die man sein Lebtag lang nicht mehr vergessen wird. Atemberaubend!
Nach all der Action gab’s ein superfeines Mittagsbuffet, inklusive Schrimps, Schinken, Käse, Hühnchen, Salat… und wir legten uns zur Verdauung faul auf’s Vorderdeck, um ein wenig Sonne zu tanken.
Auf der Rückfahrt entdeckten wir noch Buckelwale, die friedlich vor unserem Boot herschwammen, und hatten das Glück, mit einem Teufelsrochen schnorcheln gehen zu dürfen. Manche Tage sind so berauschend, da begreift man auch noch Wochen später nicht so recht, was alles passiert ist.
Hatten wir uns gestern noch Sorgen gemacht, wie lange unser Ticket im Fall einer Nichtsichtung gültig bleiben würde, da die Walhaisaison eigentlich schon dem Ende zugeht, so hatten wir heute Seekühe, Buckelwale, einen Teufelsrochen und sogar sechs verschiedene Walhaie gesehen!!! Unsere Endorphine fuhren Achterbahn, und ich finde es äußerst schwer, solche Glücksgefühle in Worte zu fassen.
Zurück auf dem Festland erzählten wir allen Menschen von dieser einmaligen Erfahrung, spielten ein wenig Fußball und erfreuten uns an der Offenherzigkeit einiger vorbeiziehender Mädels, bis endlich die CD mit den Unterwasserfotos von Valentina fertig war, wir sie für 50$ erstanden und ich im Hostel meinen PC anwarf, um sie ein wenig zu vervielfältigen. Inklusive aller Fotos, die unsere Kameras heute geschossen hatten.
Jürgen und Tobi kochten in der Zwischenzeit, und als ich mich an den bereits gedeckten Tisch setzte, stellten sie mir Lara vor, eine 21-jährige Deutsche, die gerne mit uns nach Broome gefahren wäre.
Nach eingehender Diskussion beschlossen wir aber, dass so viel Platz im Van wohl doch nicht vorhanden sei, verabschiedeten uns von allen netten Menschen, stiegen in Woolly ein und fuhren los – immer den Highway entlang, bis uns eine plötzlich am Straßenrand herumhüpfende Kängurukolonie derart verunsicherte, dass wir einfach am nächsten Rastplatz zu Bette gingen. Was ein unvergesslicher Tag!
Zuvor noch schnell zwei Nutellabrote hinunter gedrückt, die vier Kollegen empfangen und da kam auch schon der Bus. Nichts ahnend hüpfte ich hinein, als ich plötzlich durch ein „Chrriiiiis“ begrüßt wurde. Wen sahen meine müden Äuglein da? Valentina, die süße Unterwasserfotografin, mit der ich in Perth eins für Greenpeace Spenden sammeln wollte! Sie hatte hier tatsächlich Arbeit gefunden, und dann auch noch auf dem Boot, welches ich besteigen würde! Wenn das kein glücklicher Zufall ist…
Eine halbe Stunde später erreichten wir den Hafen, ließen uns zur Yacht bringen und schlüpften geschwind in unsere Neoprenanzüge, bevor wir nach einer kurzen Fahrt ins Wasser zum Schnorcheln gestoßen wurden.
Herrliche Fische gab es zwischen den weniger herrlichen Korallenriffen zu entdecken, Valentina paddelte von Mann zu Mann, um möglichst jeden Mal abzulichten und Tobi erprobte seine offensichtlich wasserfeste Kamera im Meer, was sie unerwarteterweise richtig gut meisterte.
Eine Viertelstunde später wurden wir auf’s Boot zurück gepfiffen, die Sucherflugzeuge hatten bereits Walhaie ausfindig gemacht, und wir heizten Vollgas darauf zu.
Unterwegs stießen wir auf Seekühe, die vor uns ihre Bahnen zogen, hatten jedoch nicht viel Zeit, sie eingehender zu bewundern, sonst würden uns die anderen Boote zuvorkommen.
Am Ziel angekommen, sprangen wir wieder ins Wasser und hielten nach den Giganten Ausschau, einige sagten, sie hätten einen Walhai entdeckt, ich konnte jedoch nichts unter mir als die scheinbar endlose Tiefe des Ozeans erblicken. Schade eigentlich. Aber es war ja nur ein erster Versuch. Das muss man noch steigern können. Und das konnte man auch.
Es wurde ziemlich stressig, als wir begannen, von Ort zu Ort zu rasen, um möglichst viele Walhaie sehen zu können, rein ins Wasser, schnorcheln, anhalten, raus, damit auch eine andere Gruppe den Giganten sehen könne, dann wieder rein, um noch mal neben diesem unglaublichen Fisch herschwimmen zu dürfen – es war unfassbar. Bis zu 18m lang können diese Fische werden, 9m war der Größte, den wir entdeckten. Einmal hatten wir das unglaubliche Glück, zwei der harmlosen Planktonfresser direkt nebeneinander um umeinander kreisend sehen zu können, und zugleich das Pech, dass Valentina exakt in diesem Moment ihre Kamera ausschaltete. Doch dies sind Augenblicke, die man sein Lebtag lang nicht mehr vergessen wird. Atemberaubend!
Nach all der Action gab’s ein superfeines Mittagsbuffet, inklusive Schrimps, Schinken, Käse, Hühnchen, Salat… und wir legten uns zur Verdauung faul auf’s Vorderdeck, um ein wenig Sonne zu tanken.
Auf der Rückfahrt entdeckten wir noch Buckelwale, die friedlich vor unserem Boot herschwammen, und hatten das Glück, mit einem Teufelsrochen schnorcheln gehen zu dürfen. Manche Tage sind so berauschend, da begreift man auch noch Wochen später nicht so recht, was alles passiert ist.
Hatten wir uns gestern noch Sorgen gemacht, wie lange unser Ticket im Fall einer Nichtsichtung gültig bleiben würde, da die Walhaisaison eigentlich schon dem Ende zugeht, so hatten wir heute Seekühe, Buckelwale, einen Teufelsrochen und sogar sechs verschiedene Walhaie gesehen!!! Unsere Endorphine fuhren Achterbahn, und ich finde es äußerst schwer, solche Glücksgefühle in Worte zu fassen.
Zurück auf dem Festland erzählten wir allen Menschen von dieser einmaligen Erfahrung, spielten ein wenig Fußball und erfreuten uns an der Offenherzigkeit einiger vorbeiziehender Mädels, bis endlich die CD mit den Unterwasserfotos von Valentina fertig war, wir sie für 50$ erstanden und ich im Hostel meinen PC anwarf, um sie ein wenig zu vervielfältigen. Inklusive aller Fotos, die unsere Kameras heute geschossen hatten.
Jürgen und Tobi kochten in der Zwischenzeit, und als ich mich an den bereits gedeckten Tisch setzte, stellten sie mir Lara vor, eine 21-jährige Deutsche, die gerne mit uns nach Broome gefahren wäre.
Nach eingehender Diskussion beschlossen wir aber, dass so viel Platz im Van wohl doch nicht vorhanden sei, verabschiedeten uns von allen netten Menschen, stiegen in Woolly ein und fuhren los – immer den Highway entlang, bis uns eine plötzlich am Straßenrand herumhüpfende Kängurukolonie derart verunsicherte, dass wir einfach am nächsten Rastplatz zu Bette gingen. Was ein unvergesslicher Tag!
23 Juni 2007
Feilschen um die Walhaie
Ein unschöner Anblick bot sich uns nach dem Erwachen, grauer Himmel, Regenpfützen und ganz viel Matsch machten uns einen Strich durch die Rechnung, heute mit Walhaien schwimmen zu gehen.
In zehn trockenen Minuten räumte ich den Fahrersitz frei und fuhr los, die beiden Jungs schnurchelten noch ein wenig, um später während der Fahrt auch die verbleibenden beiden Sitze noch leer zu räumen und sich zu mir zu gesellen.
Als wir Exmouth erreichten, konnte uns die nette Dame im Visitor Center leider nur noch mitteilen, dass sämtliche Walhaitouren für heute sowieso abgeblasen worden seien, doch so hatten wir ausreichend Zeit, uns eingehend mit all den diversen Angeboten zu beschäftigen. Sechs Teams boten dem normalen Touristen die Möglichkeit, mit den größten Fischen der Welt ins Wasser zu hüpfen, um einige Minuten neben ihnen zu schnorcheln. Die Preise variierten zwischen 330 und 350$ pro Kopf, eine beträchtliche Stange Geld, wenn man bedenkt, dass dieses Budget normalerweise für zwei Wochen Urlaub auf der Straße ausreicht…
Dennoch wollten wir uns diese einmalige Möglichkeit nicht entgehen lassen, einigten uns auf drei Favoriten unter den Anbietern und fuhren schnurstracks zum Billigsten dieser drei, um unser Verhandlungsgeschick auf eine knallharte Probe zu stellen.
330$ war hier der Ausgangspreis, doch glücklicherweise hatten wir einige Tricks in petto: Im Caravanpark war diese Tour für 300$ ausgeschrieben worden, und so hatten wir gleich von Beginn an mal 30$ gespart.
Nach längerer Diskussion mit einer netten, jungen Dame übertrumpften wir sie mit einem unwiderstehlichen Lächeln und der Frage, wie viel Rabatt sie für drei gut aussehende Jungs wie uns geben würde. Wieder 20$ pro Kopf weniger.
Als wir dann in ihrer Liste entdeckten, dass gerade noch vier weitere Plätze für morgen frei seien, legten wir das Pik As auf den Tisch, indem wir ihr anboten, gegen einen weiteren Preisnachlass ihr Boot komplett aufzufüllen. Vier weitere Personen waren der Dame 40$ pro Kopf wert, wir einigten uns auf 240$, hatten jeder 90 gespart und mussten nur zwei kurze Telefonate führen, um unsere Bekanntschaften von gestern Abend für dieses äußerst günstige Schnäppchen zu begeistern. Die Angelegenheit war erledigt.
Wir feierten dicke mit einer Focaccia, räumten unseren Van auf, verchillten den Nachmittag bei einer Runde Skat und gaben unser Bestes, die beiden Engländerinnen abzuwimmeln, die plötzlich auf unserem Parkplatz aufkreuzten.
Einmal mehr konnten wir waschen gehen, ließen uns von einer der Damen von gestern beibringen, wie man als Backpacker eine Waschmaschine kostenlos bedient und ich ging aus einer Laune heraus in die nächste Bar, um für heute Abend einen Job zu finden – leider vergeblich.
Als Trostpflaster gab’s Nudeln mit Eiern und Tomaten, wir zockten noch ein wenig Skat und unterhielten uns mit unseren vier Kumpels, bevor wir die Stadt ein wenig bei Nacht betrachten begingen, um uns in einer geeigneten Seitenstraße zur Ruhe zu legen. Backpackerleben ruled!
In zehn trockenen Minuten räumte ich den Fahrersitz frei und fuhr los, die beiden Jungs schnurchelten noch ein wenig, um später während der Fahrt auch die verbleibenden beiden Sitze noch leer zu räumen und sich zu mir zu gesellen.
Als wir Exmouth erreichten, konnte uns die nette Dame im Visitor Center leider nur noch mitteilen, dass sämtliche Walhaitouren für heute sowieso abgeblasen worden seien, doch so hatten wir ausreichend Zeit, uns eingehend mit all den diversen Angeboten zu beschäftigen. Sechs Teams boten dem normalen Touristen die Möglichkeit, mit den größten Fischen der Welt ins Wasser zu hüpfen, um einige Minuten neben ihnen zu schnorcheln. Die Preise variierten zwischen 330 und 350$ pro Kopf, eine beträchtliche Stange Geld, wenn man bedenkt, dass dieses Budget normalerweise für zwei Wochen Urlaub auf der Straße ausreicht…
Dennoch wollten wir uns diese einmalige Möglichkeit nicht entgehen lassen, einigten uns auf drei Favoriten unter den Anbietern und fuhren schnurstracks zum Billigsten dieser drei, um unser Verhandlungsgeschick auf eine knallharte Probe zu stellen.
330$ war hier der Ausgangspreis, doch glücklicherweise hatten wir einige Tricks in petto: Im Caravanpark war diese Tour für 300$ ausgeschrieben worden, und so hatten wir gleich von Beginn an mal 30$ gespart.
Nach längerer Diskussion mit einer netten, jungen Dame übertrumpften wir sie mit einem unwiderstehlichen Lächeln und der Frage, wie viel Rabatt sie für drei gut aussehende Jungs wie uns geben würde. Wieder 20$ pro Kopf weniger.
Als wir dann in ihrer Liste entdeckten, dass gerade noch vier weitere Plätze für morgen frei seien, legten wir das Pik As auf den Tisch, indem wir ihr anboten, gegen einen weiteren Preisnachlass ihr Boot komplett aufzufüllen. Vier weitere Personen waren der Dame 40$ pro Kopf wert, wir einigten uns auf 240$, hatten jeder 90 gespart und mussten nur zwei kurze Telefonate führen, um unsere Bekanntschaften von gestern Abend für dieses äußerst günstige Schnäppchen zu begeistern. Die Angelegenheit war erledigt.
Wir feierten dicke mit einer Focaccia, räumten unseren Van auf, verchillten den Nachmittag bei einer Runde Skat und gaben unser Bestes, die beiden Engländerinnen abzuwimmeln, die plötzlich auf unserem Parkplatz aufkreuzten.
Einmal mehr konnten wir waschen gehen, ließen uns von einer der Damen von gestern beibringen, wie man als Backpacker eine Waschmaschine kostenlos bedient und ich ging aus einer Laune heraus in die nächste Bar, um für heute Abend einen Job zu finden – leider vergeblich.
Als Trostpflaster gab’s Nudeln mit Eiern und Tomaten, wir zockten noch ein wenig Skat und unterhielten uns mit unseren vier Kumpels, bevor wir die Stadt ein wenig bei Nacht betrachten begingen, um uns in einer geeigneten Seitenstraße zur Ruhe zu legen. Backpackerleben ruled!
22 Juni 2007
Immer auf der Suche – Arbeit, Mates, Schlafplatz…
Ein superlautes Gitarrensolo mit noch lauterem, aber weniger musikalischem Gegröle weckte uns des Morgens, als die Sonne gerade erst hinter dem Horizont hervor gekrochen war, und wir erhoben uns eher weniger als mehr motiviert aus den Federn.
Ein ausgedehntes Frühstück später brachten Tobi und Jürgen ihre Handys zum Laden in die Touriinfo, wir gingen shoppen und versurften ein wenig Zeit im Internet der Bibliothek.
Danach machten wir uns auf den Weg, mit 2,5kg Bananen im Kofferraum. Raus ging’s zu all den Plantagen, in der Hoffnung, Arbeit für einen oder auch zwei Tage zu finden – erfolglos. Die Bananensaison war leider noch nicht so recht angebrochen, und die Farmer vertrösteten uns alle auf „in ein paar Wochen“. Super Sache.
Dafür fanden wir aber noch ein Kilo billiger Tomaten und ließen uns für 6,5$ 30 richtig dicke Eier einpacken, bevor wir diesem süßen Städtchen den Rücken zukehrten.
Coral Bay war unser Ziel, und kaum hatten wir es erreicht, erblickten wir auch bereits wieder den Franzosenvan.
Auf der Suche nach einem Schlafparkplatz machten wir die Bekanntschaft zwei Britinnen, die uns nicht mehr so wirklich von der Pelle rücken wollten, aber fündig wurden wir trotz Woolly’s 4WD-Track-Tauglichkeit nicht.
Der örtliche Caranvanpark sponserte uns eine lustige Dusche, und wir fühlten uns frisch für neue Taten: Einen Karaokecontest! War die Idee anfangs eher eine spontane Spinnerei gewesen, hatten wir uns nach und nach eingeredet, wir könnten kurz teilnehmen, uns blamieren, und dann dieses Dorf verlassen. Ich meine, who cares?
Gesagt, tun getan: Wir zogen unsere feinen Ausgehklamotten an und schwangen uns in die Bar, die Einzige vor Ort. Und wen trafen wir da? Die Franzosen. Easy.
Zusammen mit zweien von ihnen gründeten wir kurzerhand eine Boygroup und ließen uns auf die Warteliste der Auftrittswilligen setzen. Und zwar mit Frank Sinatra’s: I did it my way.
Nach vielen schiefen Tönen und einer ziemlich genialen Performance hatten wir die Herzen aller Anwesenden gewonnen, ich schrie “Coral Bay, I love you!” ins Mikro und wir machten uns von dannen. Aber kamen nicht weit, bis wir aufgehalten und um eine Zugabe gebeten wurden.
Dieser Bitte kamen wir mit Freuden nach und imitierten die Backstreet Boys, versagten dabei ziemlich kläglich im Vergleich zum Vorgänger und hielten es nun endgültig für an der Zeit, zu verduften.
Ein Abendessen mit Eiern, Tomaten und Toast gönnten wir uns noch, die Engländerinnen gesellten sich zu uns und wir begeisterten sie von der Idee, heute Nacht fort zu fahren, egal, wohin, einfach weiter in den Norden.
Natürlich kam es anders: Jürgen und ich gingen spülen, Tobi unterhielt sich mit den zwei Damen und zwei Ozzies, von dem Dampf unseres Mahles herbeigezogen worden waren. An der Spüle des Campingplatzes geschah es dann: Ein lustiger Kerle und drei gut aussehende junge Damen schlemmten ein außergewöhnlich reichhaltiges Mahl in sich hinein, und wir zwei Beiden konnten einfach nicht an uns halten, sondern fingen mit ihnen ein vollkommen unverfängliches Gespräch an.
Eine halbe Stunde später textete Tobi leicht entnervt, was uns denn von der Rückkehr abhalten würde, und wir luden ihn ein, herbei zu kommen. Flugs ward auch mein Laptop ausgegraben, diente mit zahlreichen Bildern im Hintergrund als Unterhaltung und wir amüsierten uns köstlich, bis auf einmal die Lichter ausgingen. Es war 11pm, Nachtruhe auf dem Campingplatz.
Das scherte uns Jungspunde jedoch wenig, man kann sich auch bei Dunkelheit gut unterhalten, und wir tratschten und sangen weiter, bis ein unmissverständliches „Shut the f*** up!!!“ die Party beendete.
Wir drei Jungs verkrümelten uns Richtung Van, die anderen Vier zu ihrem Zelt, und wir machten uns wie geplant auf den Weg in den Norden, fanden einen gemütlichen Parkplatz als Nachtquartier und ratzten wie die Murmeltiere.
Ein ausgedehntes Frühstück später brachten Tobi und Jürgen ihre Handys zum Laden in die Touriinfo, wir gingen shoppen und versurften ein wenig Zeit im Internet der Bibliothek.
Danach machten wir uns auf den Weg, mit 2,5kg Bananen im Kofferraum. Raus ging’s zu all den Plantagen, in der Hoffnung, Arbeit für einen oder auch zwei Tage zu finden – erfolglos. Die Bananensaison war leider noch nicht so recht angebrochen, und die Farmer vertrösteten uns alle auf „in ein paar Wochen“. Super Sache.
Dafür fanden wir aber noch ein Kilo billiger Tomaten und ließen uns für 6,5$ 30 richtig dicke Eier einpacken, bevor wir diesem süßen Städtchen den Rücken zukehrten.
Coral Bay war unser Ziel, und kaum hatten wir es erreicht, erblickten wir auch bereits wieder den Franzosenvan.
Auf der Suche nach einem Schlafparkplatz machten wir die Bekanntschaft zwei Britinnen, die uns nicht mehr so wirklich von der Pelle rücken wollten, aber fündig wurden wir trotz Woolly’s 4WD-Track-Tauglichkeit nicht.
Der örtliche Caranvanpark sponserte uns eine lustige Dusche, und wir fühlten uns frisch für neue Taten: Einen Karaokecontest! War die Idee anfangs eher eine spontane Spinnerei gewesen, hatten wir uns nach und nach eingeredet, wir könnten kurz teilnehmen, uns blamieren, und dann dieses Dorf verlassen. Ich meine, who cares?
Gesagt, tun getan: Wir zogen unsere feinen Ausgehklamotten an und schwangen uns in die Bar, die Einzige vor Ort. Und wen trafen wir da? Die Franzosen. Easy.
Zusammen mit zweien von ihnen gründeten wir kurzerhand eine Boygroup und ließen uns auf die Warteliste der Auftrittswilligen setzen. Und zwar mit Frank Sinatra’s: I did it my way.
Nach vielen schiefen Tönen und einer ziemlich genialen Performance hatten wir die Herzen aller Anwesenden gewonnen, ich schrie “Coral Bay, I love you!” ins Mikro und wir machten uns von dannen. Aber kamen nicht weit, bis wir aufgehalten und um eine Zugabe gebeten wurden.
Dieser Bitte kamen wir mit Freuden nach und imitierten die Backstreet Boys, versagten dabei ziemlich kläglich im Vergleich zum Vorgänger und hielten es nun endgültig für an der Zeit, zu verduften.
Ein Abendessen mit Eiern, Tomaten und Toast gönnten wir uns noch, die Engländerinnen gesellten sich zu uns und wir begeisterten sie von der Idee, heute Nacht fort zu fahren, egal, wohin, einfach weiter in den Norden.
Natürlich kam es anders: Jürgen und ich gingen spülen, Tobi unterhielt sich mit den zwei Damen und zwei Ozzies, von dem Dampf unseres Mahles herbeigezogen worden waren. An der Spüle des Campingplatzes geschah es dann: Ein lustiger Kerle und drei gut aussehende junge Damen schlemmten ein außergewöhnlich reichhaltiges Mahl in sich hinein, und wir zwei Beiden konnten einfach nicht an uns halten, sondern fingen mit ihnen ein vollkommen unverfängliches Gespräch an.
Eine halbe Stunde später textete Tobi leicht entnervt, was uns denn von der Rückkehr abhalten würde, und wir luden ihn ein, herbei zu kommen. Flugs ward auch mein Laptop ausgegraben, diente mit zahlreichen Bildern im Hintergrund als Unterhaltung und wir amüsierten uns köstlich, bis auf einmal die Lichter ausgingen. Es war 11pm, Nachtruhe auf dem Campingplatz.
Das scherte uns Jungspunde jedoch wenig, man kann sich auch bei Dunkelheit gut unterhalten, und wir tratschten und sangen weiter, bis ein unmissverständliches „Shut the f*** up!!!“ die Party beendete.
Wir drei Jungs verkrümelten uns Richtung Van, die anderen Vier zu ihrem Zelt, und wir machten uns wie geplant auf den Weg in den Norden, fanden einen gemütlichen Parkplatz als Nachtquartier und ratzten wie die Murmeltiere.
21 Juni 2007
Monkey Mia – Delfine zum Anfassen?
Vor Sonnenaufgang waren wir wach, wollten wir doch eventuellen Rangerbesuchen vorbeugen, genossen unser Frühstück, spülten in einem herrlich klaren Flüsschen und fuhren in unserer Dreierkolonne weiter in den Norden, nach Monkey Mia. Die anderen Vans waren mit drei Franzosen, einem Deutschen, einer Japanerin und noch einem Meister bestückt, wir nannten sie einfach kurzerhand „Die Franzosen“. Dann weiß man, wer gemeint ist.
In Monkey Mia fuhren wir zu zweit ein, ich lag hinten im Kofferraum, da per Kopf Eintritt gezahlt werden musste. 6$. Relativ viel, dafür, dass man später ein paar wenige Delfine an den Strand schwimmen sah und eigentlich genau wusste, dass die nur des Fressens wegen hier seien, also sozusagen zahme Tiere. Schade drum. Ich fand das Erlebnis nicht so besonders prickelnd, war ich doch in Streaky Bay bereits mit wilden Tieren geschwommen, aber Tobi & Jürgen sahen zumindest mal diese süßen Säuger, und Tobi wurde sogar die Ehre zuteil, einem der Genossen einen Fisch zuwerfen zu dürfen.
Das Tolle an Monkey Mia war, dass wir uns gleich noch eine warme Dusche gönnen durften und unsere Wasservorräte auffüllen konnten, somit waren wir bestens ausgestattet für unsere Weiterreise.
Um die Halbinsel zu verlassen, mussten wir die gesamte Strecke wieder zurück fahren, stoppten zwischendurch an Shell Beach, wo man statt Sand nur lauter kleine Muscheln vorfindet, aßen am Roadhouse wieder leckere Sandwiches und betraten nach der Mittagspause Neuland, wieder auf dem Highway in den Norden. Hunderte toter Tiere schockten uns ein wenig, und wir konnten uns äußerst glücklich schätzen, hier nicht bei Nacht fahren zu müssen.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir Canarvon, die Bananenhauptstadt Australiens. Am Strand ließen wir uns von zwei Locals mit den besten Tipps voll pumpen, priesen im Gegenzug ihre Angelkünste und bewunderten einen fabelhaften Sonnenuntergang.
Anschließend ging’s shoppen, Abendessen einkaufen und – die Franzosen wieder treffen. Von denen hatten wir uns des Morgens getrennt, auf dass jeder sein eigenes Tempo fahren konnte, und nun standen sie wieder vor uns. Sachen gibt’s…
Mit ihnen zusammen suchten wir den Parkplatz, den uns die Locals beschrieben hatten, fanden ihn nach einigen Fahrfehlern auch glücklich vor, zusammen mit ca sechs anderen Wagen, deren Insassen dort zu nächtigen gedachten, wie es schien. Schnell hatten wir einige neue mates gewonnen, die sich zu uns gesellten, es wurden einige Bierchen geöffnet, Gitarrenklänge erfüllten die eisige Nachtluft und Tobi, Jürgen und ich stopften unsere Mägen mit Bananenreis voll.
Das Campverbotsschild würden wir erst am nächsten Morgen entdecken, bis dahin wurde munter gelabert, gesungen, und ich wandelte deprimiert ob einer unsicheren Zukunft allein die von Mond und Sternen hell erleuchteten Wege entlang. Mir kam die Idee, einfach noch ein Jahr Work & Travel an dieses anzuhängen, die Welt weiter zu erkunden, vielleicht eine Ausbildung zu beginnen – irgendwas Verrücktes tun, nicht so ganz dem normalen Schema zu folgen… aber so recht auf einen ganz grünen Zweig wollte ich nicht kommen…
In Monkey Mia fuhren wir zu zweit ein, ich lag hinten im Kofferraum, da per Kopf Eintritt gezahlt werden musste. 6$. Relativ viel, dafür, dass man später ein paar wenige Delfine an den Strand schwimmen sah und eigentlich genau wusste, dass die nur des Fressens wegen hier seien, also sozusagen zahme Tiere. Schade drum. Ich fand das Erlebnis nicht so besonders prickelnd, war ich doch in Streaky Bay bereits mit wilden Tieren geschwommen, aber Tobi & Jürgen sahen zumindest mal diese süßen Säuger, und Tobi wurde sogar die Ehre zuteil, einem der Genossen einen Fisch zuwerfen zu dürfen.
Das Tolle an Monkey Mia war, dass wir uns gleich noch eine warme Dusche gönnen durften und unsere Wasservorräte auffüllen konnten, somit waren wir bestens ausgestattet für unsere Weiterreise.
Um die Halbinsel zu verlassen, mussten wir die gesamte Strecke wieder zurück fahren, stoppten zwischendurch an Shell Beach, wo man statt Sand nur lauter kleine Muscheln vorfindet, aßen am Roadhouse wieder leckere Sandwiches und betraten nach der Mittagspause Neuland, wieder auf dem Highway in den Norden. Hunderte toter Tiere schockten uns ein wenig, und wir konnten uns äußerst glücklich schätzen, hier nicht bei Nacht fahren zu müssen.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir Canarvon, die Bananenhauptstadt Australiens. Am Strand ließen wir uns von zwei Locals mit den besten Tipps voll pumpen, priesen im Gegenzug ihre Angelkünste und bewunderten einen fabelhaften Sonnenuntergang.
Anschließend ging’s shoppen, Abendessen einkaufen und – die Franzosen wieder treffen. Von denen hatten wir uns des Morgens getrennt, auf dass jeder sein eigenes Tempo fahren konnte, und nun standen sie wieder vor uns. Sachen gibt’s…
Mit ihnen zusammen suchten wir den Parkplatz, den uns die Locals beschrieben hatten, fanden ihn nach einigen Fahrfehlern auch glücklich vor, zusammen mit ca sechs anderen Wagen, deren Insassen dort zu nächtigen gedachten, wie es schien. Schnell hatten wir einige neue mates gewonnen, die sich zu uns gesellten, es wurden einige Bierchen geöffnet, Gitarrenklänge erfüllten die eisige Nachtluft und Tobi, Jürgen und ich stopften unsere Mägen mit Bananenreis voll.
Das Campverbotsschild würden wir erst am nächsten Morgen entdecken, bis dahin wurde munter gelabert, gesungen, und ich wandelte deprimiert ob einer unsicheren Zukunft allein die von Mond und Sternen hell erleuchteten Wege entlang. Mir kam die Idee, einfach noch ein Jahr Work & Travel an dieses anzuhängen, die Welt weiter zu erkunden, vielleicht eine Ausbildung zu beginnen – irgendwas Verrücktes tun, nicht so ganz dem normalen Schema zu folgen… aber so recht auf einen ganz grünen Zweig wollte ich nicht kommen…
20 Juni 2007
Hit the road back!
Endlich! Endlich ist er da, der Tag, an dem wir Geraldton verlassen durften!
Früh morgens weckte uns ein Ranger-ähnliches Klopfen des Mechanikers, der uns mitteilte, dass der Vergaser wieder zurück sei und er Woolly nun reparieren wolle. Da standen wir sehr bereitwillig auf, packten einen kleinen Rucksack mit Frühstück und wanderten zum Meer hinunter, um im gleißenden Sonnenschein Pfannkuchen mit Nutella zu beschmieren und zu verdrücken. Lecker, lecker, lecker.
Ein kleiner Wermutstropfen war die Rechnung, die uns der Mechaniker später über den Tresen schob, aber nun, da kann man wohl nichts gegen tun. Jedenfalls waren wir so schnell aus der Stadt draußen, wie Woollys Räder uns trugen. Und das war ziemlich flott! Bin richtig stolz, wie süß mein Baby wieder schnurrt. Hätte nur eigentlich mit Conny und Liz schon zum Mechaniker gehen sollen, bevor ich den Wagen von ihnen erstand…
Nachdem wir nun fünf Tage verloren hatten, wurde das Gaspedal ein wenig mehr malträtiert als gewöhnlich, auch mussten wir unsere Strandaufenthalte auf ziemlich genau null kürzen, um die verbleibende Zeit noch so effektiv wie möglich zu nutzen.
Zuerst einmal erreichten wir Kalbarri, ein ziemlich schicker Küstenort, an dem Liz und Conny vom Ranger auf Grund illegalen Campings zur Kasse gebeten wurden. Für uns stand fest: Hier würden wir nicht bleiben. Aber doch nahmen wir uns die Zeit für ein gemütliches Sandwich-Lunch mit Meerblick, träumten von Hochseeangeln, Quadbiken und Sandboarden, nahmen uns aber im Endeffekt nur die Zeit, die malerischen Schluchten zu bewundern. Leider auch nur von oben, eine Buschwanderung wäre äußerst zu empfehlen gewesen, wie wir uns später anhören durften…
Weiter ging’s Richtung Monkey Mia, wo wir morgen Delfine füttern wollten. Ca. 30km davor trafen wir auf einen anderen Campervan, der wie wir auf der Suche nach einem Nachtquartier für lau war. Und so schlossen wir uns zusammen, fanden eine schöne Parkbucht, stießen dort auf noch einen Van und feierten zu 9. das Ende dieses Tages, der uns endlich zurück auf die Straße gebracht hatte, und zwar mit Gitarrenmusik und Baked Beans mit Reis, eine etwas sonderbare, aber doch irgendwie schmackhafte und vor Allem sättigende Kreation.
Früh morgens weckte uns ein Ranger-ähnliches Klopfen des Mechanikers, der uns mitteilte, dass der Vergaser wieder zurück sei und er Woolly nun reparieren wolle. Da standen wir sehr bereitwillig auf, packten einen kleinen Rucksack mit Frühstück und wanderten zum Meer hinunter, um im gleißenden Sonnenschein Pfannkuchen mit Nutella zu beschmieren und zu verdrücken. Lecker, lecker, lecker.
Ein kleiner Wermutstropfen war die Rechnung, die uns der Mechaniker später über den Tresen schob, aber nun, da kann man wohl nichts gegen tun. Jedenfalls waren wir so schnell aus der Stadt draußen, wie Woollys Räder uns trugen. Und das war ziemlich flott! Bin richtig stolz, wie süß mein Baby wieder schnurrt. Hätte nur eigentlich mit Conny und Liz schon zum Mechaniker gehen sollen, bevor ich den Wagen von ihnen erstand…
Nachdem wir nun fünf Tage verloren hatten, wurde das Gaspedal ein wenig mehr malträtiert als gewöhnlich, auch mussten wir unsere Strandaufenthalte auf ziemlich genau null kürzen, um die verbleibende Zeit noch so effektiv wie möglich zu nutzen.
Zuerst einmal erreichten wir Kalbarri, ein ziemlich schicker Küstenort, an dem Liz und Conny vom Ranger auf Grund illegalen Campings zur Kasse gebeten wurden. Für uns stand fest: Hier würden wir nicht bleiben. Aber doch nahmen wir uns die Zeit für ein gemütliches Sandwich-Lunch mit Meerblick, träumten von Hochseeangeln, Quadbiken und Sandboarden, nahmen uns aber im Endeffekt nur die Zeit, die malerischen Schluchten zu bewundern. Leider auch nur von oben, eine Buschwanderung wäre äußerst zu empfehlen gewesen, wie wir uns später anhören durften…
Weiter ging’s Richtung Monkey Mia, wo wir morgen Delfine füttern wollten. Ca. 30km davor trafen wir auf einen anderen Campervan, der wie wir auf der Suche nach einem Nachtquartier für lau war. Und so schlossen wir uns zusammen, fanden eine schöne Parkbucht, stießen dort auf noch einen Van und feierten zu 9. das Ende dieses Tages, der uns endlich zurück auf die Straße gebracht hatte, und zwar mit Gitarrenmusik und Baked Beans mit Reis, eine etwas sonderbare, aber doch irgendwie schmackhafte und vor Allem sättigende Kreation.
19 Juni 2007
Und doch wieder Geraldton
Heute Morgen ging unser Vergaser nach Perth, morgen kommt er hoffentlich zurück und wir können uns aus dem Staub machen.
Wegen überflüssiger Zeit gingen wir waschen. Das war tatsächlich notwendig, wir bekamen einen ganzen Einkaufswagen vollgestapelt mit all unserem Zeug. Grausam. Nach gerade mal einer Woche on the road.
Während die Wäsche sich munter drehte, setzten wir uns in die Bibliothek, surften verbotenerweise auf Emailseiten herum und hüpften danach zurück zum Waschsalon. Dort verging uns die gute Laune augenblicklich: Die Klamotten kamen dreckiger aus der Maschine heraus, als wir sie hinein gegeben hatten! Weiße Socken, zur Unkenntlichkeit verdreckt, T-Shirts nicht mehr anziehbar und Hosen, die aussahen wie frisch nach einer Woche Feldarbeit. Pervers. Natürlich bekam es der Trockner auch nicht hin, die Sachen zu trocknen, und deshalb schlurften wir wie ein wandelnder Kleiderbasar zurück Richtung Hostel.
Zum Glück kam ich auf die Idee, in der Touriinfo vorbei zu schauen, denn dort trafen wir auf Georgia, eine Australierin, die ein Austauschjahr in Deutschland hingelegt hatte, und uns so mit akzentfreiem Deutsch begeistern konnte.
Zufälligerweise war sie Tochter eines Pubbesitzers, und lud uns ein, heute Abend mal vorbei zu schauen. Wenigstens ein Lichtblick an einem sonst so trüben Tage.
Zurück im Hinterhof richteten wir uns erst einmal häuslich ein, hingen unsere Wäsche überall auf und die zwei Burschen hatten ein Mordsspaß daran, mich zu verkleiden, während ich mit Laura telefonierte. Noch ein Lichtblick. Also, das Telefonat.
Nach dem Abendessen mussten Jürgen und ich Tobi regelrecht zwingen, mit in die Stadt zu kommen, aber irgendwie schafften wir das und erreichten auch glücklich die Bar, wo wir Georgia trafen.
Sie lud uns erst mal auf eine Runde Drinks ein und spendierte die erste Poolsession. Wir fühlten uns wie die VIPs. Waren wir auch, saßen wir doch noch lange nach Ladenschluss um einen Tisch herum, ich spielte mit einer VIP-Tochter Fangen und wir versuchten unser Bestes, die nette Touridame zu überzeugen, dass wir heute hier nächtigen dürfen. Sie aber ließ uns eiskalt abblitzen. Schade drum.
Also wieder zurück in unseren lieben Woolly-Van, vorher noch schnell alle Wäsche abgehängt und die Umgegend so gestaltet, wie sie vor unserer Ankunft ausgesehen hatte. Wollen ja morgen den Mechaniker nicht verärgern, wenn er uns hoffentlich den Wagen fixt!
Wegen überflüssiger Zeit gingen wir waschen. Das war tatsächlich notwendig, wir bekamen einen ganzen Einkaufswagen vollgestapelt mit all unserem Zeug. Grausam. Nach gerade mal einer Woche on the road.
Während die Wäsche sich munter drehte, setzten wir uns in die Bibliothek, surften verbotenerweise auf Emailseiten herum und hüpften danach zurück zum Waschsalon. Dort verging uns die gute Laune augenblicklich: Die Klamotten kamen dreckiger aus der Maschine heraus, als wir sie hinein gegeben hatten! Weiße Socken, zur Unkenntlichkeit verdreckt, T-Shirts nicht mehr anziehbar und Hosen, die aussahen wie frisch nach einer Woche Feldarbeit. Pervers. Natürlich bekam es der Trockner auch nicht hin, die Sachen zu trocknen, und deshalb schlurften wir wie ein wandelnder Kleiderbasar zurück Richtung Hostel.
Zum Glück kam ich auf die Idee, in der Touriinfo vorbei zu schauen, denn dort trafen wir auf Georgia, eine Australierin, die ein Austauschjahr in Deutschland hingelegt hatte, und uns so mit akzentfreiem Deutsch begeistern konnte.
Zufälligerweise war sie Tochter eines Pubbesitzers, und lud uns ein, heute Abend mal vorbei zu schauen. Wenigstens ein Lichtblick an einem sonst so trüben Tage.
Zurück im Hinterhof richteten wir uns erst einmal häuslich ein, hingen unsere Wäsche überall auf und die zwei Burschen hatten ein Mordsspaß daran, mich zu verkleiden, während ich mit Laura telefonierte. Noch ein Lichtblick. Also, das Telefonat.
Nach dem Abendessen mussten Jürgen und ich Tobi regelrecht zwingen, mit in die Stadt zu kommen, aber irgendwie schafften wir das und erreichten auch glücklich die Bar, wo wir Georgia trafen.
Sie lud uns erst mal auf eine Runde Drinks ein und spendierte die erste Poolsession. Wir fühlten uns wie die VIPs. Waren wir auch, saßen wir doch noch lange nach Ladenschluss um einen Tisch herum, ich spielte mit einer VIP-Tochter Fangen und wir versuchten unser Bestes, die nette Touridame zu überzeugen, dass wir heute hier nächtigen dürfen. Sie aber ließ uns eiskalt abblitzen. Schade drum.
Also wieder zurück in unseren lieben Woolly-Van, vorher noch schnell alle Wäsche abgehängt und die Umgegend so gestaltet, wie sie vor unserer Ankunft ausgesehen hatte. Wollen ja morgen den Mechaniker nicht verärgern, wenn er uns hoffentlich den Wagen fixt!
18 Juni 2007
Happy Birthday, Daddy!
Alles Gute zum Geburtstag, lieber Vater!
Bin zur Feier des Tages extra früh aufgestanden, aber so wirklich festlich sollte der Tag nicht werden. Schließlich musste zuerst einmal gespült werden, und zwar Geschirrberge der letzten drei Tage von vier Personen. Aber Jürgen meisterte diese Aufgabe erstklassig.
Ein kurzes Tschüss und drei Unterschriften später rollte Woolly wieder den Highway hinauf…
Beim Mechaniker kamen wir bester Dinge an, doch der Meister hatte leider keine guten Neuigkeiten für uns: Der Vergaser sei komplett kaputt, er könne das nicht reparieren, müsse die Angelegenheit erst nach Perth schicken und wieder zurück kommen lassen. Der Spaß koste 760$. Ach ja, grad mal das Dreifache von dem, womit wir gerechnet hatten, gar kein Problem, wir haben’s ja Dicke. Hatten wir denn eine Wahl??? Irgendwie nicht.
Also ließen wir Woolly schweren Herzens im Hinterhof des Mechanikers stehen, und er erlaubte uns freundlicherweise, des Nachts dort zu campieren, er würde die Toiletten offen lassen. Sehr lieb.
Ein bisschen deprimiert begaben wir uns auf Jobsuche, könnte ja sein, dass wir so einige zusätzliche Dollars verdienen könnten, aber irgendwie klappte auch das nicht. Völlig fertig endeten wir nach ca. 10km am anderen Ende der Stadt, ganz viele Handynummern hatten wir verteilt, alle wussten, dass wir bis Ende Oktober in der Stadt sein würden und so unglaublich viel Berufserfahrung besaßen, dass wir nahezu 37 sein mussten. Sie würden uns alle anrufen. Natürlich. So wie wir ausschauen…
Ein bisschen Glück hatten wir, als wir nach gerade mal zwei Minuten von einem netten Herrn wieder ins Stadtinnere gefahren wurden, doch das bisschen verging, als ich Nasenbluten bekam. Well – wenn schon, denn schon, ne?
Wir heiterten uns mit ein paar Fotosessions mit wildfremden Menschen auf, unter Anderem einem frisch gebackenen Bikinimodel, schauten uns im Kino Ocean’s 13 an und kauften genügend Alkohol, um uns alle so richtig wegzuschießen. Grausam.
Die Dame im Bottleshop schickte uns ins Haus gegenüber, wo wir an einer australischen Hausparty teilnehmen durften, und ließen uns von dem Bikinimodel nach „Hause“ kutschieren. Dort kippte ich mir eins mächtig hinter die Binde, ließ mich von den anderen Beiden dafür kräftig auslachen und fiel irgendwann total erschöpft ins Bett. Manche Tage kommen mir ein bisschen überflüssig vor. Aber egal. Paps, wir haben auf dich angestoßen! :-)
Bin zur Feier des Tages extra früh aufgestanden, aber so wirklich festlich sollte der Tag nicht werden. Schließlich musste zuerst einmal gespült werden, und zwar Geschirrberge der letzten drei Tage von vier Personen. Aber Jürgen meisterte diese Aufgabe erstklassig.
Ein kurzes Tschüss und drei Unterschriften später rollte Woolly wieder den Highway hinauf…
Beim Mechaniker kamen wir bester Dinge an, doch der Meister hatte leider keine guten Neuigkeiten für uns: Der Vergaser sei komplett kaputt, er könne das nicht reparieren, müsse die Angelegenheit erst nach Perth schicken und wieder zurück kommen lassen. Der Spaß koste 760$. Ach ja, grad mal das Dreifache von dem, womit wir gerechnet hatten, gar kein Problem, wir haben’s ja Dicke. Hatten wir denn eine Wahl??? Irgendwie nicht.
Also ließen wir Woolly schweren Herzens im Hinterhof des Mechanikers stehen, und er erlaubte uns freundlicherweise, des Nachts dort zu campieren, er würde die Toiletten offen lassen. Sehr lieb.
Ein bisschen deprimiert begaben wir uns auf Jobsuche, könnte ja sein, dass wir so einige zusätzliche Dollars verdienen könnten, aber irgendwie klappte auch das nicht. Völlig fertig endeten wir nach ca. 10km am anderen Ende der Stadt, ganz viele Handynummern hatten wir verteilt, alle wussten, dass wir bis Ende Oktober in der Stadt sein würden und so unglaublich viel Berufserfahrung besaßen, dass wir nahezu 37 sein mussten. Sie würden uns alle anrufen. Natürlich. So wie wir ausschauen…
Ein bisschen Glück hatten wir, als wir nach gerade mal zwei Minuten von einem netten Herrn wieder ins Stadtinnere gefahren wurden, doch das bisschen verging, als ich Nasenbluten bekam. Well – wenn schon, denn schon, ne?
Wir heiterten uns mit ein paar Fotosessions mit wildfremden Menschen auf, unter Anderem einem frisch gebackenen Bikinimodel, schauten uns im Kino Ocean’s 13 an und kauften genügend Alkohol, um uns alle so richtig wegzuschießen. Grausam.
Die Dame im Bottleshop schickte uns ins Haus gegenüber, wo wir an einer australischen Hausparty teilnehmen durften, und ließen uns von dem Bikinimodel nach „Hause“ kutschieren. Dort kippte ich mir eins mächtig hinter die Binde, ließ mich von den anderen Beiden dafür kräftig auslachen und fiel irgendwann total erschöpft ins Bett. Manche Tage kommen mir ein bisschen überflüssig vor. Aber egal. Paps, wir haben auf dich angestoßen! :-)
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