25 Juni 2008

Ein Papa kommt manchmal allein – und das ziemlich überraschend!

Ich konnte es kaum glauben: Da betrat ich die Bühne, um meine Showpremiere bei Musical Highlights zu beginnen, als plötzlich ein mir wohlbekannter Pfiff aus den Rängen der Zuschauer erschall. Augenblicklich blickten meine Augen in jene Richtung, in welcher ich den Sitzplatz des Verursachers dieses unerwarteten Klanges vermutete, und wen erblickte ich? --- Daddy cool, meinen Paps!!! Der Hammer! Habe vor Verwunderung für Bruchteile von Sekunden sämtliche Moves vergessen, und musste mir erst wieder bewusst machen, dass ich ja grade auf der Bühne stehe…

Die Familie hatte ihm zum Geburtstag eine Woche Ägypten geschenkt, und so kam er, als Abgeordneter der Kaiser-Fraktion, ganz alleine angereist, um mich bei meinem Tun als Animateur zu begutachten.

Geschwind wurde die die Wochenplanung geändert, mein freier Tag verschoben, ein weiterer Urlaubstag eingebaut, und ab ging die Post.

Montag & Dienstag hatten wir Zeit zum Beachen & für Wasserball, …


…bevor wir uns abends beim Italiener verköstigen ließen.


Mittwoch war der 18.6., Volkers 66. Geburtstag. Für uns stand Luxor auf dem Programm: 4h Busfahrt brachten uns in „die Stadt der Paläste“, wo wir einige Tempelanlagen besichtigten…


…unsere Ausflugskollegen sicher über den Nil steuerten…


….und uns anschließend bei einer romantischen Kutschenfahrt die ärmlicheren Wohngegenden der Stadt anschauten.


Schließlich betraten wir 2 Kaisers auch noch das Tal der Könige, um uns einige Pharaonengräber anzusehen.


Dann war der Ausflug aber auch schon wieder vorbei – der Tag jedoch noch lange nicht.

Während unserer Abwesenheit hatten meine Kollegen & Kolleginnen ganze Arbeit geleistet: Nach einem späten Abendessen tingelten wir an die Beach zur Strandparty. Den Paps erwartete ein bestens gelauntes Animationsteam, mit Ständchen, Geburtstagskuchen und einem selbst kreierten T-Shirt. So was ist eigentlich nicht mehr all-inclusive…


…so was gibt’s nur für den coolsten Daddy der Welt!!! :-)


In Hochstimmung rockte Cäsar die Tanzfläche, und so ziemlich jeder aus dem Animationsteam bestätigte mir, dass so ein Vater mit Sicherheit nicht alltäglich ist und ich doch sehr, sehr stolz sein könne. Joa, das bin ich!!!

Donnerstag mussten wir uns von all dem Trubel auf dem Volleyballfeld erholen, bevor es Freitag zur Paradise Beach Tour ging – schnorcheln, angeln & abchillen.


Das Schnorcheln war sehr cool, viele, tolle bunte Fische schienen keinerlei Scheu vor schaulustigen Touristen zu haben – umso ärgerlicher, dass ich meine Unterwasserhülle für die Kamera vergessen hatte!


Angeln war hingegen gar nicht der Hit, nicht nur, dass es kaum Fische gab, sondern zu allem Überfluss flog mir einer dieser beknackten Angelhaken auch noch nur knapp am Auge vorbei…


Das Chillen tat dafür wieder doppelt gut, ich las ein wenig weiter „Der Schwarm“ – und erst daheim merkten Paps und ich, dass wir uns vielleicht besser den Rücken hätten eincremen sollen…


Na ja, jetzt haben wir beide vorübergehend ein Andenken an einen tollen Tag.


Samstag setzten wir eine alte Familientradition fort: Das gemeinsame Musical! Angefangen hatte es bei unserem ersten Schulmusical „Anatevka“ vor neun Jahren, das letzte Mal standen wir vor drei Jahren bei „Rags“ auf der Bühne.
Und dieses hieß es: Vorhang auf für „Dancing Queen“!


Die Show war ein voller Erfolg, und sogar zahlreiche Gäste lobten mich später ob meines grandiosen Vaters! Ha, keiner wollte ihn gehen lassen, und doch war die Woche irgendwie schon wieder verflogen…


Seither geht das Animateursleben wieder seinen geordneten Gang – sofern es so was wie eine Ordnung gibt. Mein vom Volleyball relativ stark lädierter Fuß hält mich nicht von fetzigen 2-on-Matches ab, ebenso wenig wie von Hip-Hop-Tanzstunden.

Der Sonnenbrand wird besser, wir haben die Proben für unser nächstes Musical „Falco“ begonnen, Nemo verlässt morgen das Animationsteam, wie es Sandra Anfang letzter Woche bereits tat, ich werde folglich meinen Job im Kinderclub antreten und alleine umziehen müssen – einen Block weiter, dorthin, wo fast alle lieben Kollegen bereits Sonntag Nacht gewandert sind.


Die Sonne brennt unverdrossen auf uns hernieder, das Leben macht noch riesig Spaß, und irgendwie wächst das Team immer besser zusammen – oder ich immer besser hinein.
Whichever way – ein Prosit auf das Animationsteam Caribbean World 2008 – und auf meinen Paps!!!

05 Juni 2008

Dem Animatör ist nichts zu schwör

Drei Wochen sind bereits verflogen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich fühle mich immer weniger als ein Newcomer, obwohl es noch einiges zu lernen gibt. Wenn ich bedenke, dass ich planmäßig nun erst seit einer Woche hier sein würde… da hätte ich dann doch eine ganze Menge nicht erlebt.


Das Leben als Animateur ist schon Luxus. Arbeit ist das, was man gerne macht, beachen, mit Leuten babbeln, am Strand rumspringen oder auf der Bühne stehen. Die Tage sind lang, heiß, und bisweilen auch anstrengend, aber das ist nicht weiter tragisch – wusste ich ja im Voraus.


Letzte Woche feierte Maren, unsere Zielgebietsleiterin, Geburtstag, und so trafen sich mehrere Animationsteams aus diversen Anlagen in der Umgebung zu einer lustigen Party. Superfetzig, einige altbekannte Gesichter aus Olsberg wieder zu sehen! Nach der Party ging’s an den Strand, und der darauf folgende freie Tag wurde überwiegend verpennt. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, wenigstens zwei Stunden in Hurghada shoppen zu gehen – Flip-Flops, Sonnenbrille, Vorratspackung Sonnencreme & zwei neue Ketten mussten her.
Die Sonnenbrille war auch eine klasse Investition, da am nächsten Tag der Raumpfleger mit sehr schlechtem Gewissen hervordruckste, er habe meine Alte auf dem Boden zerdeppert. Seit ich ihm da erklärt habe, das sei alles halb so schlimm (war original Thailand, ca 2$), ist mein Zimmer immer doppelt so sauber… ;-)


Apropos „mein“ Zimmer: Seit letzter Woche bin ich auch nicht mehr alleine. Nemo ist eingezogen. Nein, ich habe mir kein Aquarium zugelegt, sondern einen Zimmerkollegen. Der ist 33 und kommt aus Syrien – und hat mich (vorerst) mal vor dem Kinderclub gerettet – der soll nämlich um einiges stressiger sein als Volley- und Wasserball! Außerdem fänd ich’s voll schade, wenn nicht mehr aus so vielen Ecken ein russisch angehauchtes „Krriiizzz“ dröhnen würde: Alles meine Kumpels, die wissen wollen, wann der Ball wieder fliegt. Sind überwiegend wirklich alle voll cool – so cool, dass ich inzwischen begonnen habe, in meiner Freizeit mit ihnen zu spielen. :-)


So wie Sonntag: Morgens stand Volleyball auf dem Programm, dann ging’s in den Pool zum Wasserball, und auf dem „Heimweg“ konnte ich einfach nicht Nein sagen, als mir von zwei Seiten halb die Schulter zertrümmert wurde, sozusagen als Freundschaftsbeweis und als Aufforderung, doch noch mal in den Sand zu hechten… kräftig sind sie schon, die Guten… *g*


Unser Team hier ist ständig am Wechseln, zwei Ägypter sind wieder fort, dafür kam ein neuer hinzu, und dazu noch ein Tunesier, der unseren DJ ablösen soll. Somit sind also drei Kerls fort, und Nemo und ich kriegen fleißig Sondertanzstunden, damit die Shows auch alle weiterlaufen können…


Inzwischen darf ich auch schon alleine Kinderdiscos veranstalten, mit den Kids essen gehen, oder als Beduine verkleidet mit irgendwelchen Gästen quatschen.


Zu tun gibt es immer was – und was es auch sei: 1-2-Fly, ich bin dabei!