Es fühlt sich ein wenig unwirklich an. Ich sitze in einem Zimmer, das ich seit Jahren kenne, an einem Schreibtisch, den ich scheinbar ewig besitze und fühle mich, als wäre das schon immer so gewesen.
Vor 24h war ich noch in Ägypten bei der Arbeit, am Strand, unter sengender Sonne. Es ist heute Morgen gewesen, als ich den Großteil meiner geliebten Animateure zum letzten Mal geknuddelt habe, um mich von Ihnen zu verabschieden. Gestern noch war mein Alltag hektisch, durchgeplant, aktiv. Gestern...
Von alledem ist jetzt nichts mehr spüren. Außer eine tiefe, innere Leere. Und eine zermürbende Müdigkeit. Seit 8h habe ich mich ausschließlich von Cola ernährt, und ungefähr 6h von dieser Zeit geschlafen. Nun bin ich wieder heil daheim angekommen, der Koffer steht in meinem Zimmer, und ich sitze an meinem Schreibtisch. Wie das halt schon immer so gewesen ist.
Die letzten Tage in Ägypten waren der totale Knaller! Am vorletzten freien Tag ging's mit Noel & Irina nach El Gouna, wo wir uns unter Anderem den Luxus eines richtigen 5*-Hotels gönnten. Zumindest eine heiße Schokolade / ein Bier lang.
Danach bummelten wir ein wenig ziellos herum, ich begann im Internetcafé die Wohnungssuche für Freiburg, wie genossen ein erstklassiges Abendmahl und einen ebenso hervorragenden Sonnenuntergang...
Gegen 1am kehrten wir heim. Klar wurde am nächsten Tag gearbeitet. Müde? Keine Spur. Es war ja gerade erst der Auftakt zu einer heißen Partywoche!
Die Abende wurden lang und länger, nach der Arbeit saßen wir gemütlich auf einem der Zimmerchen zusammen, futterten Chips, erzählten Geschichten, stellten dumme Sachen an, guckten Fotos und drehten verrückte Videos.
Doch es musste erst Samstag werden, bevor sich die gesamte Animationscrew auf Tour begab: Als eine Art Abschiedsfete deklarierten Irina und ich den gemeinsamen Willen, mit so vielen Anis wie möglich mal Hurghada unsicher zu machen. Mit Erfolg. Ein Kleinbus wurde vollgestopft, und 14 Entertainer frönten 45 Minuten auf dem Weg in die Stadt ihrem Remix.
Die Nacht wurde lustig, und endete für uns alle mal wieder im McDonald's...
Noel, Irina und ich beschlossen, noch ein wenig länger zu bleiben als der Rest der Genossenschaft. "Ein wenig länger" ging bis ca. 4am. Nach der Heimkehr war es das Schlafengehen kaum noch wert, aber die zwei uns verbleibenden Stunden nutzen wir dankend aus.
Am nächsten Morgen stand für mich mal wieder Piratenfahrt auf dem Programm, worüber ich mich ungemein freute, schließlich verbrachte ich so die meiste Zeit des Tages am oder auch im Wasser - und die Müdigkeit war im Handumdrehen vergessen.
Zurück im Hotel schaffte ich grade noch eine Runde Wasservolleyball, bevor ich beim Dinner für Kids dann doch merklich erschlaffte. Ein Glück hielten mich die Kiddies wach, und die Pommes gaben mir grade noch genug Saft, um mich auf mein Zimmer zu schleppen.
Nach einer gigantischen Stunde Schlaf war der Bus ins Hotel zurück natürlich schon weg - aber ich war wieder fit genug, die Abendshow durchzuziehen: Ein letztes Mal Musical Highlights!
Ein wenig Trauer kam beim darauf folgenden Weekmeeting auf, als alle beteuerten, sie würden mich ganz schrecklich dolle vermissen. Aber Zeit für Sentimentalitäten kommt später...
Wir rockten weiter. Montag Nacht im Havana Club, Di wieder in Hurghada, und Mi dann die dicke Abschlussfete: Einerseits rockte am Strand natürlich die Beachparty, andererseits versammelten sich viele liebe Kollegen dann noch bei uns im Zimmer, um mit mir meine letzten Stunden in Ägypten zu verbringen.
Mit der voranschreitenden Stunde verschwanden einige, und auch den verbleibenden sah man die lange Nacht durchaus an...
Dennoch standen 5 Freunde bis zum bitteren Ende an meiner Seite, und Noel & Jacky halfen mir sogar noch, mein Gepäck ins Hotel zu bringen. Der wohl letzte Liebesbeweis eines wahrhaft großartigen Teams!!!
Tja, dann stieg ich in den Bus. Der brachte mich zum Flieger. Ich landete in Stuttgart. Und ein Zug heim. Habe von alledem nicht sonderlich viel mitbekommen, dank Coladiät und Schlafmangel. Aber ja, jetzt bin ich hier. In jenem Zimmer, in dem ich schon so ewig wohne. Und mit dieser unerfreulichen Leere im Bauch.
Es war eine geile Zeit. 3 Monate, vollgepackt mit Action, Stimmung, Feten, bisweilen aber auch Tränen und Fehlgriffen. 3 Monate nur Sonnenschein, ein stetig steigendes Thermometer und eine rasant wechselnde Belegschaft.
3 Monate in einem Team, mit dem man arbeiten, feiern, heulen, lachen, lernen und endlos lustig sein konnte. Ein Dankeschön aus tiefstem Herzen an euch alle - ihr habt meine Animateurszeit unvergesslich gemacht!!!
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