22 Juli 2008

Ich glaub, es haemmert...

Es hämmert. Monoton. Bumm, bumm, bumm. Ich sitze auf meinem ungemachten Bett und lausche dem munteren Plätschern, das aus dem Badezimmer dringt. Tropf, tropf, tropf. Und dem monotonen Hämmern.
Eigentlich gefällt es mir in unserer neuen Behausung. Vor einer Woche wurden wir hierher ins neue Angestelltenhaus ausquartiert, welches ca 500m außerhalb des Hotels liegt. 500m unter sengender Sonne durch glühenden Wüstensand – das kann schon schlauchen. Vor Allem, wenn man nur kurz in seiner halben Stunde Mittagspause eine schnelle Dusche nehmen möchte… ich meine, die Dusche läuft sowieso den ganzen Tag, nur habe ich leider nicht die Möglichkeit, mich darunter zu stellen. *schnief*
Bisweilen schlafen wir also in unserer Mittagspause im Kinderclub. Das ist schön. Man ist danach zwar noch schwitzig, und trägt nach wie vor dieselben Klamotten, aber man fühlt sich frisch erholt.


Das mag nun relativ negativ klingen. Ist es auch ein wenig. Aber generell geht es mir gut. Seit Nemo uns verlassen hat, wechselten meine Zimmerkollegen fast so oft wie ich meine Unterwäsche. Also gar nicht. *harrharr*
Nicht ganz. Zuerst kam Jaroslav. Der ist 20, kommt aus der Slovakei und hat nur Blödsinn im Kopf. So ungefähr wie ich. Einfach herrlich. Wir amüsierten uns prächtig, jene drei Nächte, die wir in einem Raum verbrachten, bevor er Platz machen musste für Noel. Noel ist ebenfalls 20 und kommt aus Österreich. Dort hat er kurzfristig seinen Job als 5*-Koch gekündigt, um nun hier Kinderanimateur zu werden. Wir zwei sind irgendwie füreinander geschaffen. Das Leben rockt wieder so richtig. Zumal ich dann auch noch in den Kinderclub gesteckt wurde! *hahaha* Mann, hatten wir ne Gaudi.


Drei bis fünf Animateure wurden abgesandt, um fünf bis zehn Kinder zu behüten. Egal, ob bei Körperbemalungen, Kissenschlachten oder Poolactions, wir amüsierten uns prächtig. Möglicherweise hat es auch den Kids gefallen, aber da bin ich mir nie so sicher. ;-) Jedenfalls gewöhnt man sich rasch daran, dass auch außerhalb der Arbeitszeiten von überall her ein quäkiges „Chrriiiiihiiiiiss“ dröhnt, irgendein Knuddel, der mir unbedingt „Hi“ sagen möchte. Ich finde es superklasse.

Nach einer Woche war jedoch schon wieder Schluss, für mich ging es zurück ins Sportprogramm. Das macht sicherlich auch Freude – aber ist leider nicht so erfüllend wie Kinderclub. Die Erwachsenen bedanken sich zwar bisweilen artig, wenn man ihnen ne satte Partie Volleyball bietet, aber strahlende Kinderaugen sagen einfach mehr als 20 Worte…

Doch genau, wie meine Aufgaben wechselten, taten es auch weiter die Zimmerkollegen: Noel und ich mussten unsere schnuckelige Bude aufgeben, und wurden getrennt: Er zu unseren beiden DJs, ich zum ägyptischen Teamchef Mido und dessen Kumpel Hemo. Vorerst.
Nach ungefähr 1h quartierten wir unsere Teamchefin Nadine zu Mido & Hemo, und ich zog bei Tanja und Susi ein. Herrlich. Einfach herrlich.


Mit den beiden Damen wurden die Nächte dann irgendwie immer kürzer, zumindest jene Zeit, die man effektiv zum Schlafen verwandte. Ansonsten quatschten wir, zogen Kissenschlachten & Fressorgien ab und ich fragte mich mehr als einmal, warum ich nicht schon viel früher auf die Idee gekommen war, mich hier einzuquartieren… genau wie Jackson, der Hemo ablöste, und ebenso wie ich von Nadine & Mido zu uns ins Zimmerchen wechselten. Fortan schnurchelten wir zu viert in den vorhandenen drei Betten – es sei denn, Noel kam vorbei, dann waren es eben fünf. *g*


Auch der Spaß ging leider zu Ende, nach gerade mal einer Woche, und wir zogen hier raus. Hierher, wo es hämmert. Den ganzen Tag lang. Hierher, wo es im Badezimmer tropft. Den ganzen Tag lang. Hierher, wo ich mich noch mehr freue, dass ich wieder mit Noel in einem Zimmer bin, denn gemeinsam meistern wir auch diese Situation. Viele Wochen lang…


Egal, ob mit Vodkamelone…


…Shishapartys…


…oder durchfeierten Nächten…


…mit Noel wird sogar eine einfache Rasur schon zum Erlebnis!


Oder das alltägliche Haare waschen – für den Fall, dass das Wasser in der Dusche halt mal ausgetropft sein sollte und gar nichts mehr kommt.


Macht fast so viel Spaß wie Zähne putzen ohne Waschbecken…


Tja, vor drei Wochen dachte ich, der Climax sei erreicht, der Hochpunkt, jener ungeliebte Punkt, ab dem es nicht mehr besser werden kann. Ein Glück, dass ich mich irrte. So unglückselig die Umstände auch sein mögen, wir machen das Beste daraus – und sind darin sehr erfolgreich. Obwohl es draußen hämmert…
Animationteam Caribbean World 2008 – you rock!!! Definitely!!!