24 März 2008

Ostern mal ganz anders

Direkt nach dem letzten Eintrag ging’s zuerst mal an den Potsdamer Platz – Jenny treffen. Im Cancun, einem mexikanischen Restaurant, ließen wir uns nieder zum Nachos & Käse spachteln. Herrlich. Fröhlich quatschten wir über Australien, Amerika und Animateure – und ehe wir uns versahen, war der Abend sehr weit fortgeschritten! Wir trennten uns guter Dinge und in der Hoffnung auf ein Wiedersehen – welche nicht enttäuscht werden würde!


Am nächsten Tag war wieder telefonieren angesagt, jedoch mit einer besonderen Motivation: Der Aussicht auf ein langes Wochenende in Hamburg!
Alla, am S-Bahnhof traf ich eine nette Dame, die ich per Internet als Mitfahrgelegenheit gefunden hatte. Zusammen mit einem Studenten hüpften wir in ihren kleinen, roten Flitzer und düsten in die Hansestadt.
Kathi holte mich am Bahnhof ab, wo ich mich hatte rauswerfen lassen. Nachdem der Rucksack bei ihr in der Bude untergebracht worden war, ging es zurück in die Stadt. Touri-like hüpften wir in einen Doppeldeckerbus und machten uns auf Sightseeing-Tour. Sehr, sehr cool. Nur leider war der Akku meiner Kamera leer – und ich habe das Ladegerät irgendwohin verlegt. Ein Glück, dass Kathi ihre Cam dabei hatte… in Hamburg sind nämlich sogar Mülleimer eine Attraktion!


Das Wetter spielte leider gar nicht mit, grau war es, kühl, und bisweilen regnerisch. Aber die gute Laune ließen wir uns dadurch nicht verderben!


Im Saturn beäugten wir diverse Kameras, erstanden eine last-minute-Pizza und beschlossen sodann, auf den Kiez zu ziehen. Wenn man schon mal in Hamburg ist, muss man auch auf der Reeperbahn gewesen sein! Klarer Fall.


Gesagt, tun getan. Fröstelnd stiefelten wir also die Partymeile entlang, die weit mehr bietet als seriöses Erwachsenenentertainment – obwohl das natürlich schon noch der spannendste Teil der Straße ist. ;-)
Aber auch den netten Damen, die mehr als nur eine Zigarette von sich anboten, froren in dicken Wintermänteln und langen Hosen… für das Geschäft sicherlich nicht allzu förderlich! Und ich hatte mir das auch anders vorgestellt…


In Hamburg war Domsday. Weiß nicht, ob es das nicht öfter ist, aber jedenfalls erreichten wir den Dom. Im Gegensatz zum Kölner Dom ist der Hamburger Dom ein Rummelplatz. Riesenrad, Dosenwerfen, Autoscooter und viele, viele Fressstände verlockten zum Geldausgeben – die eisige Kälte schnürte den Geldbeutel aber felsenfest zu!

Ein Glück, dass der Pennymarkt noch offen hatte. Geschwind besorgten wir uns Milch und Kakaopulver und mixten uns daheim einen Liter feinster heißer Schokolade! *aaaahhhh*

Am nächsten Morgen schwangen wir uns früh aus dem Bettchen, um eine weitere Attraktion zu bewundern: Den Hamburger Fischmarkt! Fisch gibt es dort nicht viel, aber alles Andere. Ein wenig fühlte ich mich nach Thailand zurück versetzt – zumal Kathi und ich um die Wette davon schwärmten!
Blumen, Socken, Gemüse, Obst, Wurst, Souvenirs, Ramsch, Fußballfanartikel… viel gab es zu sehen, aber am Spannendsten war das Hören!

Ein Beispiel vom holländischen Blumenhändler:
„Wer von euch hat kein Geld?“
„Ich frage noch mal: Wer von euch hat kein Geld?“
Zögernd reckt sich ein Arm in die Höhe.
„Beide Arme. Wer kein Geld hat, muss beide Arme in die Höhe strecken!“
Auch der zweite Arm taucht aus dem Tumult auf.
Und – zack – fliegt eine Riesentopfpflanze auf die zwei Arme zu. Gratis. Für umme. Hauptsache, wieder Werbung gemacht.

Der Wurstmann:
„Diesen Riesenkorb voll gibt’s für 15€! Und ich packe noch ein Kilo Salami obendrauf. Wer will diesen Korb für 15€?“
Eine Meldung aus der Menge.
„Du Trottel, dieser Korb ist doch keine 15€ wert! Ich geb ihn dir für 10. Nimmst du ihn für 10€?“
Klares Nicken.
„Mensch, so funktioniert das nicht. Du darfst allerhöchstens 5 bieten. Okay, 5€ für diesen Korb, ja? Moment, aber die Lyoner hau ich noch rein. Gut, so, 5€. Verkauft!“


Wir amüsierten uns herrlich. Kathi beschloss, hier nun regelmäßig ihre Azubi-Buden-Vorräte aufzufüllen. Aber heute war Ostersonntag, da hatten wir keine Zeit zum Shoppen, der Programmplan war voll.

S-Bahn und Zug brachten uns nach Bremervörde, Kathi’s Heimatstadt. Mit ca. 20 000 Leuten so ungefähr meine Größe – und nach den Großstadterlebnissen Berlin & Hamburg eine sehr willkommene, sehr grüne Abwechslung.


Kathi’s Schwester holte uns vom Bahnhof ab, und die Familie nahm mich sofort in ihre Kreise auf. Mit Annika, Kathi’s ältesten jüngsten Schwester, also di drittälteste Dame und gleichzeitig die Drittjüngste der Familie, spazierten wir an den See, begutachteten die Sehenswürdigkeiten wie Friedhof, Messegelände, einem Abenteuerspielplatz und einem seltsamen Ei, und watschelten anschließend wieder heim.


Dort wurde von Annika gemachter Möhrenkuchen aufgetischt. Zu Besuch kam ein Ehepaar, welches Kathi & mich zwecks Urlaubsplanung über Australien ausquetschte – und wir ließen das natürlich gerne mit uns machen…


Am Abend des Ostersonntags ward ein gar festlich Mahl aufgetafelt, sodass wir unsere Ranzen noch bis zum Anschlag füllen konnten, bevor es bei Denise ans Abfüllen ging. Denise kenne ich auch aus Australien. Sie studiert derzeit in München, war jedoch über Ostern in der Heimat. Und gleich musste dort gefeiert werden…


Allerdings fand hier nur das Vorglühen statt. Hernach begab man sich ins Haase, der örtlichen Diskothek. Ein bisschen wie Fasching, dachte ich mir, denn man hüpfte durch die Gegend, und kannte irgendwie jeden. Also – ich nicht. Aber die Anderen halt.
Kathi, Denise und Annika sorgten aber dafür, dass ich mich nicht alleine fühlen musste, und plötzlich war dann 3am. Warum vergeht die Zeit auf Partys immer so schnell? Und bei der Arbeit eher langsam?


Anyway – mit dem Großraumtaxi ging es wieder nach Hause, wir veranstalteten zu viert eine Zahnputzfete und schlummerten schließlich in den Ostermontag hinein.


Nach dem Aufstehen und Frühstücken versuchte ich vergeblich, eine günstige Rückfahrgelegenheit nach Berlin zu finden, doch das Glück war mir nicht hold. Also blieb kein anderer Ausweg als die Bahn, und die tat ihre Dienste dann auch gut.

Bye, bye, Bremervörde, bye, bye, Hamburg, und danke, Kathi, Denise, Annika & family, für ein supercooles Ostern!!! Eventuell komme ich bald wieder…

1 Kommentar:

Klarionze hat gesagt…

Was sind denn das für ozcoole Marktschreier? Da muss ich auch hin! Ich nehem gerne 3 Arme mit ;)