Nach gerade mal acht Stunden Schlaf schafften wir bereits den Sprung in die kalte Morgenluft, füllten unsere Mägen mit Müsli und knatterten weiter den Highway hinunter, auf der Suche nach Wärme. Fanden taten wir Sonnenschein, blauen Himmel – und einen Aldi!
Gleich mal reinspaziert, die Dinger sind exakt so eingerichtet wie in Deutschland! Und laut einem unabhängigen Test auch noch billiger als die großen australischen Supermarktketten. Nur gibt’s keine 100g-Tafeln RitterSport. Fand ich sehr bitter.
Also gab’s bei McDonald’s halt wieder ein Eis, genug Wegzehrung, um bald darauf Brisbane zu erreichen. Groß ist die Stadt, fast wie damals, aber damals musste ich nicht Auto fahren. Musste ich diesmal auch nicht, aber der Tim tat mir schon ein wenig Leid, da so am Steuer hinter hunderten von Autos, von zahlreichen Ampeln gepiesackt und mit einer äußerst undurchsichtigen Straßenführung konfrontiert.
Ich erinnerte mich noch an den geschicktesten, kostenlosen Parkplatz, wir packten ein wenig Kruschd zusammen und stiefelten Richtung Stadt. Tim und Laura erkundeten die Hauptshoppingstraße auf der Suche nach Schokolade, Postkarten und einem Burger für Tim, während ich mich im Internet der Bibliothek über das 2. Visum und dessen Bedingungen aufklären ließ. Ziemlich cool, ich glaube, ich bin exakt die geeignete Person dafür, sollte mich umgehend bewerben. Und wenn ich meine Reisepassnummer auswendig gewusst hätte, hätte ich es auch gleich getan.
Dem war aber nicht so. Tim und Laura kehrten zurück, surften ihrerseits noch ein wenig, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Van machten. Ich war froh, den schweren Rucksack abstellen zu können, packte den Laptop ein und ab ging die Post, raus aus Brisbane, zu einem gemütlichen Campingplatz.
Dort trafen wir geplanter Weise auf Tim. Tim kenne ich seit einigen Monaten über’s Internet, einst meldete er sich als potentieller Käfer von Woolly bei mir, nun hat er seinen eigenen Van.
Seine Nachbarn, ein engländisches Pärchen, gaben mir zahlreiche Tipps für den Verkauf meines geliebten fahrbaren Untersatzes, von wegen Rost weg und neue Reifen her. Klingt easy. Nur, dass derzeit eine schlechte Verkaufszeit für Autos sein soll, fand ich nicht so motivierend, sie empfahlen, bis Dezember zu warten und die Karre dann auf den Markt zu werfen, der Preis würde sich bis dahin mehr als verdoppeln. Bin gespannt, was ich tun werde.
Das Pärchen hüpfte in die Heia, wir setzten uns mit Tim an einen Tisch und laberten noch einige Stunden, tauschten uns über die coolsten Erlebnisse, Campingplätze und Planungen aus und krochen schließlich um Mitternacht ermüdet in die Koje…
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