08 August 2007

Hanfkeks? Pustekuchen!

Aufgeweckt wurden wir alle von wildem Hahnengeschrei, aber aus der Ruhe brachte uns das noch lange nicht. Erst einige Zeit später erhoben wir uns tatsächlich, um uns auf den benachbarten BBQs ein paar Brote zum Frühstück zu toasten. Nebenher beobachteten wir wieder Bauarbeiter beim Nichtstun. Unglaublich, wie beharrlich diese Menschen das können…
Ab in den Van, runter in den Süden, bis Byron Bay war unser Plan. Und so ward es gemacht. In Byron Bay muss man sich unbedingt den Leuchtturm ansehen, im besten Falle bei Sonnenaufgang, wofür wir allerdings einige Stunden zu spät dran waren. Die Sonne stand schon ganz weit oben.


Der östlichste Punkt Australiens, den man normalerweise von hier aus betreten kann, war gerade im Umbau und somit für Touris wie uns gesperrt, aber wir machten uns wenig draus und genossen lieber ein bisschen länger das Rauschen der Wellen, welche wuchtig gegen die Felsen schlugen.


An den Strand legten wir uns jedoch nicht, ein weiteres Dorf nahm uns die Zeit: Nimbin galt es zu erkunden, angeblich der einzige Ort in Australien, in welchem Drogen legal gedealt werden dürfen. Diesen Eindruck machte es tatsächlich: Eine Hauptstraße, vielleicht 50m lang, war umsäumt von hipp aussehenden Gebäuden, bunt bemalt und mit gar urigem Inhalt: Ein Museum, diverse Souvenirshops, ein Krankenhaus, eine Polizeistation, ein Pub, der zugleich als Hostel diente… was man halt so braucht.


Wir mussten uns nicht mal groß Mühe geben, die Menschen laberten uns ganz von selbst von der Seite her an, ob wir nicht ein paar Hanfkekse oder etwas zum Rauchen bräuchten. Das ist Smalltalk im Nimbin-Style, und die Polizei, die wichtigtuend die Straße auf und ab fuhr, schien das zu wissen, nicht aber zu stören.
Im Museum, vor welchem extra noch ein „No dealing“-Schild angebracht ward, bekamen wir gleich von drei verschiedenen Personen Kekse angeboten… Schilder scheinen hier nicht allzu viel zu bedeuten. *G*


Zum Kauf solcher Spaßkekse waren wir eigentlich hier, und so ließen wir uns von einer netten Dame aus der Sichtweite angeblich installierter Kameras ziehen.
Entlang der Weiterreise suchten wir uns einen netten Rastplatz, aßen zu Abend und stellten dann fest, dass campen hier verboten war. Also noch einen Rastplatz weiter, bevor wir die leckeren Kekslein knusperten.


Eine ungefähre Wartezeit von einer Stunde war uns prophezeit worden, und die vertrieben wir uns mit Galgenmännchen- und Vier-Gewinnt-Spielchen. Nach einer Stunde zeigte sich jedoch noch keine Wirkung, und so spielten wir weiter, eine weitere halbe Stunde, dann noch mal eine – es passierte gar nichts. Schade eigentlich.
Frustriert von diesem Reinfall krochen wir ins Bett, während wir uns ausmalten, was für eine gigantische Touriabzocke der kecke Handel mit handelsüblichen Keksen in Nimbin darstellen muss…

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