15 Februar 2007

Destination: The 12 apostels

Seid ihr schon mal aufgewacht, und habt euch gefragt, wo ihr seid? Wahrscheinlich schon. Aber: Als ihr dann den Vorhang zurueckgezogen hattet und euch die Augen gerieben, habt ihr da auch auf einen kristallklaren Ozean bis zum Horizont geschaut, von dem euch nur ein supercooler Strand trennte? Das wohl eher nicht, was? War auch mein erstes Mal.


Fruehstueck mit Blick auf's Meer genossen, nachdem der Sonnenaufgang leider ein wenig verschleiert war, aber gut, man kann ja nicht alles haben.


Nachdem wir uns nicht nur satt gesehen, sondern auch gefuttert hatten, packten wir unsere sieben Sachen und brachen auf, Richtung der sieben Apostel. Also jene sieben, die noch übrig sind, von den ehemals zwölfen.
Unterwegs zog plötzlich eine Ansammlung von Autos unser Augenmerk auf sich. Kurz entschlossen hielten wir an, und entdeckten auch prompt den Grund der Versammlung: Ein Koala ruhte auf einem Ast direkt über der Straße. Bei genauerem Hinsehen bemerkten wir allerdings, dass er nicht alleine war, wie wir es bislang „gewöhnt“ waren, sondern er hatte ganze elf (11!!!) Freunde mitgebracht! 12 Freunde im Umkreis von 50 Metern, so was kriegt man selten zu sehen. Sogar im australischen Zoo bekommen die knuffigen Putze mehr Platz zugesprochen!
Das versuchte ich auch gleich mal Tim mitzuteilen, der just in diesem Moment anrief, allerdings war die Kommunikation auf Grund der schlechten Verbindung äußerst schwierig.
Weiter ging die Reise, schließlich erreichten wir die 12 Apostel und fanden den Anblick gar zu imposant, als dass wir hätten guten Gewissens weiter reisen können. So was von gigantisch, und besser auf jedem Foto! Ich muss euch tatsächlich mitteilen, dass die Bilder, die ihr zu sehen bekommt, nur ein Bruchteil dieser Faszination widerspiegeln können.


Ich kam in den Genuss des Great Ocean Drive, als ich einen Israeli mit Golfschläger traf, der grade einen Golfball in die Weiten des Meeres kloppte. Lustig locker sprach ich ihn an, ob ich das denn auch mal tun dürfe, und er war gerne bereit, mir den Schläger für ein paar (gestellte) Fotos zu überlassen. Einfach nur herrlich. Oder habt ihr schon mal bei den 12 Aposteln Golf gespielt?


Da uns der Anlick so gut gefiel, wir aber doch gespannt waren, was es mit all den Sonnenauf- und –untergangsfotos auf sich hat, beschlossen wir, dort die Nacht zu verbringen. Wir haben schließlich Zeit und nur ein einziges, weit entferntes Ziel: Perth.
Da allerdings erst der Nachmittag hereingebrochen war, weiteten wir unsere sightseeing Tour noch auf die Loch Ard Gorge aus, ein paar malerische, wenn auch äußerst gefährliche Felsenformationen, an denen schon manch ein waghalsiger Seefahrer sein letztes Gebet gemurmelt hat.
Im nächsten Ort fanden wir einen dieser praktischen, kostenlosen und auch noch öffentlich Barbeque-Grille, die in jedem kleinen Dorf zu finden sind, hauten ein paar Buletten und Bratkartoffeln drauf und schlemmten, bis sich die Bäuche rundeten. Zur Verdauung ein paar Runden Skat, während Liz mir beibrachte, wie man Fliegen an ein Haar bindet und dann im Kreis surren lässt (geht auch mit mehreren Fliegen an einem Haar, ist sehr witzig! *g*) und zurück ging’s zu den 12 Aposteln.


In Australien wird ja grundsätzlich mit allem Geld gemacht, einen Leuchtturm zu besteigen kostet 10$, und auf einen Baum zu klettern gleich mal 20. Aber die 12 Apostel sind gratis. Und das Beste: Der Parkplatz auch! *harrharr* Es ist zwar kein offizieller Campingplatz, aber wo Toiletten sind und eine schöne Aussicht, da lässt sich der gewitzte backpacker gerne mal nieder. Folglich parkten wir den Van auf einem der dafür vorgesehen spots und latschten zum zweiten Mal zu den Aussichtsplattformen. Strategisch verteilt schossen wir mindesten 50 Fotos, verteilt auf 3 Kameras, und ich weiß jetzt definitiv, dass dies hier das Paradies auf Erden ist. Wie gesagt, multipliziert den Anblick der Bilder mit einer unbekannten Variablen x > 25, und schon wisst ihr, warum die Endorphine in meinem Körper derzeit ihre Frühlingsgefühle voll ausleben!


Zurück am Van stellten wir fest, dass auch unsere Nachbarn Deutsche waren, die uns als Vorbild ansahen und ebenfalls dort campierten. Edle Sache. Schließlich schlummerten wir selig nebeneinander ein, um all die neuen Eindrücke in ein paar wenigen Stunden des Schlafes zu verarbeiten…

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