Wenige Stunden Schlaf heißt, dass meine geliebte Schwester um 1 Uhr morgens anrief, um nach zu fragen, wie viel Uhr es denn gerade sei. Haha. Kurz angebunden und völlig verplant (sorry, Holle, hab erst am nächten Morgen gepeilt, dass ich gar nicht geträumt habe, und welche Figur sich hinter den Worten „Hier ist deine Schwester“ eigentlich verbirgt) legte ich auf und mich wieder zur Ruhe. Schließlich wollte ich am nächsten Morgen schon wieder pünktlich zum Sonnenaufgang bei den Aposteln stehen. Das funktionierte auch, und die Liz gesellte sich zu mir. Conny war über Nacht von unser beider Geschnarche derart wach gehalten worden, dass sie es vorzog, die Einsamkeit für ein weiteres Nickerchen zu nutzen.
Ein paar Wolken waren am Horizont zu sehen, genau wie gestern, als die Sonne sich zur Ruhe legte, doch sie verschönerten das Erlebnis nur um ein Vielfaches. Es tut mir Leid, dass ich nicht in Worte fassen kann, was wir so alles zu sehen bekommen, aber mein Tipp lautet: Kommt hierher und schaut es euch an, dann wisst ihr, wovon ich rede! Hab mir zwar bei einer eigentlich untersagten Klettertour auf einem der zukünftigen Apostel meinen Zeh verrissen, aber das war’s schon wert. Hab ja noch Desinfektionssalbe aus Airlie Beach dabei.
Zum Frühstück fuhren wir ans Meer, so viel Luxus muss schon sein, wenn man ihn sich leisten kann, und dank der öffentlichen Duschen konnten wir uns ein nach dem morgendlichen Mahl noch mit einem Schwimmerchen und ein paar Ballspielen vergnügen, ohne hinterher das Salz kratzen zu spüren.
Weiter ging die heiße Fahrt: Fort von den Aposteln, fort von Port Campbell, ab nach Warrnambool. Wer Google Earth benutzt, kann also meine Fahrt verfolgen.
In Warrnambool strandeten wir am Surfclub, und eine nette Dame zeigte uns, wo es auch hier kostenlose Duschen gab. Nachdem wir eben erst in mannshohen (!!) Wellen bodygesurft waren (fühlt sich an wie ne Achterbahn, so was von geil!), nahmen wir das Angebot des Waschens doch gerne an, und beschlossen auch gleich, die kommende Nacht hier zu verbringen. Schließlich war uns geraten worden, dass wir uns hier vor unserem Trip nach Adelaide noch einmal kostengünstig mit allem Möglichen versorgen konnten…
Alles Mögliche war im Endeffekt eine Pizza, zur Feier des Tages, weil man einfach jeden Tag hier feiern muss. Wir vergessen so langsam, wie glücklich wir uns eigentlich schätzen müssen, weil der Ozean neben der Straße halt schon fast alltäglich ist. Und die Essenspausen an den malerischsten Orten eben auch. Schade.
Dennoch bin ich völlig enthusiastisch bei der Sache, gröle meinen armen Mitfahrerinnen die Ohren mit „OCEAN“ und „PARTY“ voll, während wir den highway entlangbrettern, der bis zum Horizont reicht. Liebe Eltern, „brettern“ heißt hier mit einer Maximalgeschwindigkeit von 110 km/h, die vom Staat vorgeschrieben ist. :-)
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