01 Februar 2007

Ein Februarmärchen…

Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, ein Kaiser und seine kräftige Kaiserin. Sie hatten drei Kinder, zwei Prinzen und ein knuffiges Prinzesschen. Während sich der eine Prinz in die nahe gelegene, große Stadt begab, um das unendliche Wissen der Menschenrasse in sich auf zu saugen, zog der andere Prinz aus, um in fernen Landen gefährliche Ungeheuer zu bekämpfen, wie sich das so für Prinzen gehört. Das Prinzesschen musste zu Hause bleiben, und dort um das Schicksal ihrer herzallerliebsten Brüder bangen, es war noch zu jung, als dass es hätte mit ihnen ziehen dürfen, auch wenn es noch so sehr bettelte.
Während also der eine Prinz Tag und Nacht über den Büchern der Weisen brütete, um auch das letzte Geheimnis noch unerforschter Wissenschaften zu lüften, reiste sein Bruder in die tiefe Wildnis der „Terra Australis“, ein geheimnisvoller Kontinent, der einem jungen Abenteurer so manch ein kniffliges Rätsel bereit hielt.
So kam es, dass sich der Prinz mit der Fragestellung auseinander setzen musste, weshalb man einen gar modrigen Tümpel wohl „Emu Fluss“ benannt hatte, obwohl es weit und breit keinen Emu zu sichten gab. Ferner war es ihm nicht einleuchtend, weshalb man im Supermarkt die Hot-Dog-Würstchen im Zehnerpack erstehen konnte, während die dazugehörigen Brötchen stets nur zu acht in eine Tüte gezwängt wurden. Doch das schwierigste Problem war noch immer: Worum geht’s hier eigentlich?
Also, kommen wir mal zum Punkt: Der Prinz schlich sich eines Morgens noch vor den ersten Sonnenstrahlen klammheimlich aus seiner Stube, um auf einer geheimen Mission nun endlich zu finden, wonach er schon so lange getrachtet hatte: Einen kurzen Blick auf einen Platypus zu erhaschen, beängstigende Monster, welche sowohl zu Tagesanbruch als auch zu Beginn der Nacht aus den unendlichen Tiefen der Hölle emporsteigen, um ihre blutrünstigen Verlangen nach Menschenfleisch zu stillen. Solch ein Ungeheuer im fairen Zweikampf zu besiegen, das wäre gar eine ritterliche Tat, von der man auch nach vielen Generationen noch am Lagerfeuer der Sioux diskutieren würde. Leider kam an jenem besagten Morgen keine dieser Bestien zu Tage, weshalb der arme Prinz sich wieder heimverknüllen musste. *harrharr* Unsinn.
Gut, also noch mal im Klartext: Bin heute Morgen unmenschlich früh aufgestanden, um so Platypus-Viecher (ne Art Schnabeltier) zu sehen, weil Bodo meinte, die gäbe es unten am Creek. War aber leider nicht der Fall. Bodo meinte, das läge daran, dass ich MP3-Player gehört habe, und die Dinger würden die Vibration spüren oder so. Kindergarten.
Egal, jedenfalls muss ich demnächst noch mal so pervers früh aufstehen, weil ich endlich mal so nen Zwuckel vor die Linse kriegen will! Habe danach gleich noch mal zwei Stunden gepennt, weil das Rumsitzen mich so geschlaucht hat.
Der Rest des Tages verging mit Malen, Streichen und Rumpinseln, also nicht sooo ereignisreich. Da kam es mir sehr recht, dass der Wiff eine lustige, tödliche Giftschlange entdeckte, damit ich endlich mal wieder ne Sensation zu berichten habe. Ja, die kroch hier so durch den Garten, eine rotbäuchige, schwarze Schlange. Fett coolio, aber Bodo hat mir verboten, sie zu streicheln oder gar anzufassen. Das hat er dann getan, also sie mit so nem Aufhebdings in nen Sack gestopft und Ende Gelände. Wie lassen sie bald unten am Creek frei. Kann sie Platypusse fressen, bis sie schwarz wird. *hahahaha*

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