Großstädte sind nicht so der Brenner für Campervantouris. Man kann da toll einkaufen, billig tanken und ein wenig sightseeing betreiben, aber gratis am Strand schlafen kann man leider nicht. Egal, wir waren auch hauptsächlich zum Shoppen hier. Und zum sightseeing.
Nach einem lässigen Frühstück auf dem Fußgängerweg brachte uns Wooly ins Herzen von Glenelg, einem sportlichen Vorort, an dessen Rande wir in einer Seitenstraße gepennt hatten. Nach nur wenigen Minuten stellten wir fest, dass wir hier eigentlich gar nicht hin wollten, und tuckerten weiter – direkt ins Stadtzentrum. Da blöde backpacker leider kein Englisch verstehen, ignorierten wir das „Strictly no parking for unauthorised vehicles“ und latschten in die Stadt.
Ein nettes Ozzie-Pärchen versorgte uns gleich mal mit massig Tipps und brachte uns von der vollkommen unsinnigen Idee ab, die historischen Gebäude Adelaide’s zu bewundern. Wen juckt schon so was? Wir genießen lieber das Leben, und so landeten wir nur kurze Zeit später in einem Opalgeschäft, in dem zu unserer Verwunderung ein bisschen Heimatfeeling aufkam: Als ich den Mädels im Keller aufgeregt mitteilte, dass die Verkäuferin doch deutsch spreche, sprach uns auch gleich ihre Kollegen in unserer Landessprache an, um zu erklären, dass sie in Deutschland geboren sei, ihre Kollegin aus der Schweiz komme und wir uns doch ein nettes Steinchen aussuchen sollten. Leider nicht geschenkt. Liz wollte gleich mal den für 13 000 haben, und als ich ihr erklärte, dass mir unser Jahrestag nicht so viel wert sei, verließ sie den Tränen nahe das Geschäft und schmiss sich auch gleich an den naechsten Kerle ran. Ja, wir haben Spaß.
Die Pfadfinder hatten eine dicke Fete in der Stadt, wollten überall neue Heinis rekrutieren und spielten bei mysteriösen Rallys Paintball oder so. Unbeeindruckt setzten wir unseren Marsch fort, durch Museen, über einen Aussichtspunkt, an mindestens drei Hochzeitstruppen vorbei bis hin nach Chinatown. Hatten gehört, die würden heute Neujahr feiern und Mords die Party schmeißen! Nur: Wir kamen zu spät. *schnief* Party vorbei, Geschäfte geschlossen und nur ein paar Salatblätter zeugten von dem regen Betrieb, der hier gerade mal eine oder zwei Stunden früher geherrscht haben musste.
Ich solidarisierte mich mit unseren Kontinentsmitbewohnern und gönnte mir ein lunner (lunch & dinner *g*) im wokinabox. Man kriegt einen Pappkarton mit Nudeln vollgestopft, ein bisschen Geschmack dazu und seinen Namen drauf. Lustig. Ein chinesischer Mäckes oder so. Hab mir mit der Wahl „medium scharf“ meine Zunge verbrannt und endlich mit Stäbchen essen gelernt. Die Mädels verdrückten in der Zeit ein Sub und wir fuhren zurück nach Glenelg.
Mit den letzten Sonnenstrahlen surften wir um die Wette, um anschließend noch die Gelenelger Shoppingmeile zu erkunden: In einem sich drehenden Restaurant genossen wir Adelaide bei Nacht aus dem 12. Stock, ich freundete mich mit zahlreichen Polizisten an, die mir als Fotomodell dienten und die Hamburger bei McDonald’s hier sind verboten klein!
Angeätzt vom hektischen Großstadtleben beschlossen wir abends um neun kurzerhand, weiter zu fahren. Mal schauen, was es noch zu entdecken gab. Getankt musste noch werden, und schon fanden wir uns auf der A 1 Richtung Norden wieder, jener highway, der einmal um ganz Australien herum führt.
Two wells war schließlich das nächste Dorf, das wir erreichten, und auf Grund meiner guten Erfahrungen mit den australischen Bullen parkten wir den Van mal ganz frech vor ihrem hiesigen Hauptquartier… war ja kein Campingverbotsschild da, dafür aber Toiletten und ein BBQ. *g*
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