Also, guck, da fahren mich Robyn & Bodo heute nach Noosa, irgendwann nachmittags kommen wir dann. Zum lunch gibt’s ein Fuß-langes Baguette vom Subway, sozusagen ein farewell-lunch. Ich werde erst in einem halben Jahr auf diese Farm zurückkehren.
In Noosa stellen mich die beiden erst mal einer Freundin vor. Die hat minimal zu wenig Geld. Minimal bedeutet, dass sie das höchstgelegene Apartment in Noosa besitzt. Zweistöckig. Direkt am Strand. Mit Whirlpool, Sauna, 3m-Diagonale-Fernseher und all solchen Scherzen. Minimal heißt fernerhin, dass sie grade ein Haus in Noosa renoviert. Das gehört ihr auch. Inklusive zweier Jetskis. Und so. Ach ja, und bevor ich es vergesse: Minimal heißt zu guter Letzt, dass ihr Mann den einstmals reichsten Mann Australiens beerbt hat. Und dass sie auf einer kleinen Rinderfarm hausen, die schlappe 2 ½ Millionen Acker umfasst. Und, ähhm… das ist nur eine ihrer Farmen. *harrharr* Pervers. Dabei sehen die nicht mal so gut aus wie ich. Wie haben die das geschafft???
Egal, jedenfalls laden mich diese Leute gleich mal zum Abendessen ein. Vorerst checke ich noch geschwind das hostel ab, in welchem ich nächtigen werde. Mir wird ein 6-Bett-Zimmer zugewiesen, welches ich mit Simon, einem Waliser, und vier britischen Mädels teile. Nicht schlecht.
Das Abendessen wird thailändisch gestaltet. Mit zehn anderen Leuten, allesamt irgendwo Topverdiener. Bis auf die beiden deutschen Backpackermädels, die bei der einen Familie Supernannys spielen. Könnte ich mich dran gewöhnen.
Von eben jener Familie kriege ich auch die Einladung, doch am nächsten Tag noch mal vorbei zu schauen und mit den Mädels auf die beiden Kids aufzupassen. Ich nehme an. Warum auch nicht?
Gegen halb zwölf kehre ich in mein Hostelzimmerchen zurück, alles ratzt tief und selig und mir geht es gut! Nur: Wodurch verdiene ich all den Luxus? Ich spende an keine soziale Stiftung, ich habe heute keiner älteren Dame über die Straße geholfen und auch nicht im Krankenhaus Lieder gesungen. Gibt es an all diesem Spaß auch einen Haken?
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