09 Mai 2007

Die Welt befindet sich im Wandel

Hey Jürgen! Alles Gute zum Geburtstag!
Als ich mich des Morgens aus den Federn erhob, warst du noch 19. Sachen gibt’s. Dennoch war ich topfit und trottete hochmotiviert in den Kaffeeladen hinein, um zu sehen, wem ich denn nun ein paar feinste Tropfen aus der Maschine quetschen dürfe.
Bev, die Chefin, hatte heute irgendwie keinen so guten Tag, und glaubte, diese Laune an mir auslassen zu müssen, kommandierte mich überall hin, Chris mach dies, Chris mach das. Als sie mir dann auch noch vorschrieb, wann ich meine Pause zu nehmen hätte, legte ich ihr die Schürze zusammen und reichte meine Kündigung ein. So einfach ist das.
Draußen war ein herrlicher Herbsttag, die Sonne knallte mir auf den Cowboyhut und ich fühlte mich so unglaublich blendend, dass ich erst mal zu Domino’s watschelte und mehr Stunden beantragte. Der Chef hätte mich fast umarmt, ich sei ja so fleißig und strebsam und lieb und so. Aber auf Pizza hatte ich noch keinen Hunger. Hatte ja erst gefrühstückt.
Dafür gab’s zur Feier des Tages einen Schokoriegel, und da nebenan gerade noch eine Bäckerei nach Personal suchte, hinterließ ich mal meine Kontaktdaten. In einer Bäckerei war ich noch nicht… :-)
Zurück im Hostel gönnte ich mir erst mal ne lässige Session am Pool, keiner außer mir in Sichtweite, und so dudelte der Laptop edelste Mucke, ich ergötzte mich an einer Slideshow der coolsten Fotos und schrieb nebenher einen bunten Brief.


Mein Konto hatte die Gehaltseinzahlungen der letzten Woche registriert, und ich fand es mal wieder herrlich, auf der Welt zu sein. Endlich schien die Sonne wieder, endlich hatte ich wieder Freizeit, endlich waren es nur noch 19 Tage, bis der Jürgen kommt.
In der Pizzeria hatte sich nichts verändert. Als ich den Raum betrat, wedelte mir der Chef mit seiner Mütze entgegen. Also, nicht speziell mir, er hatte schon die letzten zwei Stunden mit seiner Mütze gewedelt, einfach, weil es nicht gar zu viel zu tun gab. Sozusagen. Ich verschwand erst mal hinterm Ofen und zog mir Pizza Hawaii und ein Knoblauchbrot rein. Eine halbe Stunde später kam noch Jen vorbei, und nun waren wir endlich zu dritt, um lebhafte Diskussionen über eine neue Arbeitsuniform, unsere Lieblingsfilme und den bevorstehenden, großen Schritt von Domino’s zu diskutieren: Bald verkaufen wir Eis! Also, für mich heißt das konkret, bald kann ich Eis essen. Sehr schön.
Plötzlich wandelte sich aber auch das Konsumverhalten unserer Gäste, und die angesagteste Partylocation bestellte mal nebenbei 20 Pizzen für ein Mitarbeitertreffen. Machen die scheint’s öfters. Ich schleppte mich an den Dingern zu Tode, ohne blöd, die sind ooozschwer, und als ich endlich im Partysaal angelangt war, traf ich auf – Judy, eine Hostelkollegin von hier. Und was erzählt mir das Zuckerpüppchen? Well, sie suchten noch einige Mitarbeiter. *lol* Hab mal gleich zugesagt, morgen ist dann Interview. So easy. Wer ist schon Gloria Jean’s???
Jedenfalls bin ich vom Glück beschwippst dann durch die Straßen zurückgeheizt, hab dem Chef erzählt, dass ich nächste Woche nur noch morgens arbeiten werde (fand er auch ganz toll, morgens wolle keiner arbeiten. Ich sei so fleißig und strebsam und lieb und so… *g*). Anyway, zurück im Hostel machten wir wieder eine kleine Herrenrunde. Dariel, der Rumäne, beschwerte sich, es sei so schwierig, einen Job zu finden. Hat man da noch Worte???

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