20 Mai 2007

Wiedersehen macht Freude

Ja was eine Überraschung: Mittags um eins weckte mich das leise Piepen meines Handys, irgendwo weit unter Kleiderbergen vergraben. Eine Kurzmitteilung hatte ich erhalten. Heidi teilte mir mit, dass sie gerade in Perth sei, und Ronja noch immer an ihrer Seite. Erinnert ihr euch an die Beiden, die mich von den whitsunday Islands bis nach Brisbane begleitet haben? Ich erinnerte mich zu gut an sie.
Flugs war ich aus dem Bett, unter der Dusche und in den Klamotten. In die Stadt musste ich leider laufen, weil mir der Bus vor der Nase weggefahren war. Kam auch gleich mal ein bisschen zu spät. Aber nun, die zwei kennen mich ja. :-)
Lässig chillten wir uns ins Café und laberten über vergangene Zeiten und all die Abenteuer, die wir seither erlebt hatten, um hier wieder zusammen zu finden. Faszinierend. Die zwei sind nämlich ab Adelaide direkt in den Norden gestochen, durch’s rote Zentrum nach Darwin, und von dort aus die Westküster herunter, konnten mir also schon in den schillerndsten Farben berichten, was mich erwarten wird. Ich will hier weg!!!


Da sie noch bis Sonntag hier sein werden, verabredeten wir uns gleich wieder für übermorgen, und ich machte mich auf den Weg – zur Spätschicht bei Domino’s. Das ist zwar immer ein wenig ätzend, weil man am Ende Geschirr spülen und den Laden putzen muss, aber zur Belohnung darf man den Firmenwagen mit heim nehmen – und jene vier Pizzen, die nicht abgeholt worden waren. Lässig.
Traf an der Rezeption allerdings nur Mat, meinen Ex-Zimmerkollegen an. Er meinte, die LAN-Freaks säßen zwei Gebäude weiter, weil dort gratis WLAN zu erhacken sei. Sehr lässig, die Kollegen.
Also rüber, ihnen Pizzen spendiert und gelabert. Zum Zocken war’s mir zu spät, aber well.
Hab seit heute ein neues Idol: Kiki, ein Franzose aus dem Senegal. Hat mit 16 ½ sein Abi in France gemacht, war dann 1 ½ Jahre Schlagzeuger und hat damit dermaßen viel Kohle gemacht, dass er mit 18 ein paar Häuser in Frankreich zusammen gekauft hat. Seither vermietet er die und arbeitet sonst nicht mehr.
Also, fast nicht. Er hatte noch ein Gamer’s Café, rund um die Uhr geöffnet, in dem er mit einigen zahlenden Kunden um die Wette zockte. Inzwischen zockt er hier nur noch. Pennt am Tag, und zockt in der Nacht. Weil da seine französischen Kollegen online sind. Und: Nein, zocken macht nicht blöd. Ungefähr 30 ist er nun, der gute Mann, und hat drei (ja, drei!!!) Masterabschlüsse an der Uni hingelegt. Warum, kann ich nicht sagen, denn seine Häuser vermieten sich scheint's äußerst rentabel. Aebr untätig sein will er nicht. Verkaufen heißt die Devise, verkaufen in Frankreich und kaufen hier, in Australien. Immobiliengangster. Sieht man ihm gar nicht an, dem Guten. Ist ein wahrer Tausendsassa, Musik brillant, in der Schule brillant, im Zocken brillant… was denn noch???

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