11 Juni 2007

Der Erste wird auch der Letzte sein

Aufstehen durfte ich als Erster, flugs stand ich unter der Dusche und genoss die sanften Wasserstrahlen meinen Körper hinunter rinnen. Coole Sache. Ein bisschen echte Ritter Sport Alpenmilchschokolade brachte mich so richtig auf Touren, bevor ich Jürgen und Tobi aufweckte, um mit ihnen gemeinsam zu tun, was schon vor sehr, sehr langer Zeit getan hätte werden sollen: Wir gingen uns rasieren! *lol* Mein Vollbart kam runter!


Ungefähr eine halbe Stunde war ich wieder fünf Jahre jünger, dennoch schätzen mich nette Indermädchen auf flotte 25. *stolz* Warum auch nicht? Auf die inneren Werte kommt es an! ;-)
Da morgen unser großer Trip beginnt, war der heutige Tag dem shopping gewidmet: Für knapp 90$ erstanden wir Riesenmengen Obst, Dosenfutter, Soßen, Milch, Pfannkuchenshake, Milchreis, Nudeln, Reis, Käse, Schinken, Brot, Margerine, Chevapchichi, Sirup, Shampoo und noch eine ganze Reihe weiteren Kruschd. Muss einfach sein. Und dann wurde Woolly voll beladen.


Einige Kilo schwerer karrten wir unseren treuen Freund nach Hause, und machten uns zu Fuß und per Bus auf den Weg in die Innenstadt: Neben einer kleinen Sightseeingtour für Jürgen war auch dort shoppen angesagt: Hawaiihemd, Strohhut und Pornobrille fanden wir zwar nicht, dafür aber ausreichend Gas für den Campingkocher und unerwarteter Weise zwei Bodyboards im Second-Hand-Shop. Jürgen und Tobi handelten den Preis knallhart um volle 25% nach unten, und schon waren aus uns drei gestandene Surferboys geworden: Badeshorts und Sommerklamotten hatten wir sowieso schon an, und die beiden Bodyboards unterm Arm ließen schon den einen oder anderen Passanten schmunzeln – mitten in der Innenstadt…


Weiter ging’s in den King’s Park, damit auch Jürgen die Skyline von Perth genießen wollte, und wir drei vergnügten uns damit, irgendwelche Menschen spontan in den Arm zu nehmen und die völlig überraschten Leute dabei abzulichten, wie wir eine scheinbar ewige Freundschaft ausleben. Lustig, lustig, tralalalalaaa…. *g*


Danach ging’s zurück zum Hostel, und das auch relativ zackich, dank eines netten Busfahrers, der uns auf Grund der lässigen Kleidung bei einem Stoppschild einsteigen ließ, wir machten uns Chevapchichi mit Reis zum Abendessen und übten uns ein bisschen im Pool.
Anschließend ging’s ab nach Northbridge, dem Partyviertel dieser Stadt. Judy, eine nette Deutsche aus dem Hostel, wollte Punkt Mitternacht mit uns ihren 19. Geburtstag zelebrieren, und so taten wir es auch. Getrunken wurde viel, getanzt wurde wenig, ich durfte mit meiner geliebten Schwester telefonieren und eine gescheiterten Traumballetttänzerin die Füße massieren, bis wir um 2am schließlich aus dem Club geworfen wurden. Doch da stand bereits ein ganz roter Partybus bereit, im Stile der englischen Doppeldecker, um uns in einen uns bislang unbekannten Club zu fahren, wo wir es noch mal so richtig krachen ließen. Viele neue Freunde fanden wir, Kanadier, Amerikanerinnen, Ozzies… alles, was man braucht, um Spaß zu haben.


Grölend suchten wir unseren Weg zurück zum Auto, und ich wurde auf Grund des exzessiven Alkoholgenusses meiner Partykameraden zum Fahrer ernannt. Der Weg heim war kein Problem, dann schon eher, dass Jürgen plötzlich sein Handy vermisste.
Einige Gäste wurden geweckt, einige Türen angeklopft, und schließlich entdeckten wir es wieder, wie es sich still und heimlich auf der Rückbank des Autos niedergelassen hatte. Damit waren alles Sorgen erledigt und Tobi und Jürgen hauten sich sofort in die Heia, wo sie jetzt gerade liegen und selig vor sich hinschnarchen. Bin also auch der letzte im Bett. Und morgen früh wird wieder gearbeitet...

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