25 Juni 2007

Drei versöhnt durch vier Hände zweier Damen

Heute Morgen war es dann ich, der sich nicht aus den Federn erheben wollte, und so erwachte ich erst 300km später, als wir an einem völlig überteuerten Roadhouse für 105$ tankten und uns Spiegeleier auf den Morgentoast hauten.
Weiter ging’s in Richtung Karrijini Nationalpark, unser heutiges Ziel. Zwischendurch zwei kurze Pausen, die eine auf der Suche nach Koalas, die andere, damit Tobi und ich spontan einen kleinen Berg neben dem Highway besteigen konnte, während Jürgen eine Dreiviertelstunde Schlaf nachholte.


Schließlich hatten wir die Qual der Wahl, ob wir 100km geteerte Straße entlang brettern sollten, oder dem ungewissen Pfad einer 60km langen Dirtroad folgen sollten. Natürlich entschieden wir uns für die Dirtroad, denn Abenteuer muss sein, und Woolly schlug sich erstaunlich gut auf diesem Outbackroten Weg…


Was uns erst später einfiel, war, dass vergessen hatten, den Spalt in der Hintertür abzudichten, und so fanden wir am Ende der Strecke all unsere Klamotten, unsere Matratze und was sonst noch so im Kofferraum lag ziemlich verstaubt vor. Da half nichts – erst wurde getankt, dann wurde geputzt.


Irgendwie war die Stimmung im Auto hernach nicht mehr so wirklich blendend, mein Vorschlag, einkaufen zu gehen, wurde ohne Nachzudenken abgelehnt, obwohl wir später fest stellten, dass wir dringend Milch und Obst benötigt hätten.
Auf dem von mir zur Nächtigung vorgesehen Parkplatz zerplatzte die Spannung in der Luft mit einem lauten Knall, und wir drei Herren zofften uns zum ersten Mal – ein bisschen. Jürgen wünschte sich ein klein wenig mehr Luxus in seinem Urlaub, einen Campingplatz, eine Dusche, andere Gesichter. Tobi konnte sich nicht so richtig entscheiden, mal stimmte er Jürgen zu, mal verteidigte er mich. Und ich stand einfach nur neben dem Van und schwieg. Warum sollte man reden? Das taten die beiden schon genug. Da hielt ich mich einfach zurück, stieg schließlich in den Van und fuhr mit den beiden zum nächsten Campingplatz, wir zahlten 17$ für zwei Personen und stellten dann fest, dass es weder warme Duschen noch eine Steckdose gab. Schade eigentlich.
Dafür trafen wir am BBQ auf drei Deutsche, ein Männlein und zwei Weiblein. Auch sie waren auf dem Weg in den Norden, ein wenig Urlaub machen, die Mädels mit einem WHM-Visum wie ich, der Herr als Austauschstudent in seinen Semesterferien.


Wir verstanden uns blendend, ließen uns einen Tee kochen und spachtelten Reis mit Baked Beans, einfach, schmackhaft und sättigend. Too easy.
Im Endeffekt verstanden wir uns so gut, dass die beiden Damen sogar in unseren Van schlupften, um uns dort eine geschätzte Stunde lang zu massieren, bevor wir alle fünf auf der Doppelbettmatratze einschliefen…

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