21 Juni 2007

Monkey Mia – Delfine zum Anfassen?

Vor Sonnenaufgang waren wir wach, wollten wir doch eventuellen Rangerbesuchen vorbeugen, genossen unser Frühstück, spülten in einem herrlich klaren Flüsschen und fuhren in unserer Dreierkolonne weiter in den Norden, nach Monkey Mia. Die anderen Vans waren mit drei Franzosen, einem Deutschen, einer Japanerin und noch einem Meister bestückt, wir nannten sie einfach kurzerhand „Die Franzosen“. Dann weiß man, wer gemeint ist.


In Monkey Mia fuhren wir zu zweit ein, ich lag hinten im Kofferraum, da per Kopf Eintritt gezahlt werden musste. 6$. Relativ viel, dafür, dass man später ein paar wenige Delfine an den Strand schwimmen sah und eigentlich genau wusste, dass die nur des Fressens wegen hier seien, also sozusagen zahme Tiere. Schade drum. Ich fand das Erlebnis nicht so besonders prickelnd, war ich doch in Streaky Bay bereits mit wilden Tieren geschwommen, aber Tobi & Jürgen sahen zumindest mal diese süßen Säuger, und Tobi wurde sogar die Ehre zuteil, einem der Genossen einen Fisch zuwerfen zu dürfen.


Das Tolle an Monkey Mia war, dass wir uns gleich noch eine warme Dusche gönnen durften und unsere Wasservorräte auffüllen konnten, somit waren wir bestens ausgestattet für unsere Weiterreise.
Um die Halbinsel zu verlassen, mussten wir die gesamte Strecke wieder zurück fahren, stoppten zwischendurch an Shell Beach, wo man statt Sand nur lauter kleine Muscheln vorfindet, aßen am Roadhouse wieder leckere Sandwiches und betraten nach der Mittagspause Neuland, wieder auf dem Highway in den Norden. Hunderte toter Tiere schockten uns ein wenig, und wir konnten uns äußerst glücklich schätzen, hier nicht bei Nacht fahren zu müssen.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir Canarvon, die Bananenhauptstadt Australiens. Am Strand ließen wir uns von zwei Locals mit den besten Tipps voll pumpen, priesen im Gegenzug ihre Angelkünste und bewunderten einen fabelhaften Sonnenuntergang.


Anschließend ging’s shoppen, Abendessen einkaufen und – die Franzosen wieder treffen. Von denen hatten wir uns des Morgens getrennt, auf dass jeder sein eigenes Tempo fahren konnte, und nun standen sie wieder vor uns. Sachen gibt’s…
Mit ihnen zusammen suchten wir den Parkplatz, den uns die Locals beschrieben hatten, fanden ihn nach einigen Fahrfehlern auch glücklich vor, zusammen mit ca sechs anderen Wagen, deren Insassen dort zu nächtigen gedachten, wie es schien. Schnell hatten wir einige neue mates gewonnen, die sich zu uns gesellten, es wurden einige Bierchen geöffnet, Gitarrenklänge erfüllten die eisige Nachtluft und Tobi, Jürgen und ich stopften unsere Mägen mit Bananenreis voll.


Das Campverbotsschild würden wir erst am nächsten Morgen entdecken, bis dahin wurde munter gelabert, gesungen, und ich wandelte deprimiert ob einer unsicheren Zukunft allein die von Mond und Sternen hell erleuchteten Wege entlang. Mir kam die Idee, einfach noch ein Jahr Work & Travel an dieses anzuhängen, die Welt weiter zu erkunden, vielleicht eine Ausbildung zu beginnen – irgendwas Verrücktes tun, nicht so ganz dem normalen Schema zu folgen… aber so recht auf einen ganz grünen Zweig wollte ich nicht kommen…

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