14 Juni 2007

Problemfall Woolly

Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir bereits auf den Beinen, hatten wir doch den Geheimtipp zugesteckt bekommen, dass in diesem Lichte die Pinnacles am Schönsten zu betrachten seien. Der Tipp war derart geheim, dass wir nur knapp zehn andere, fotogeile Touris und ein Känguru herumspringen sahen, und der Sonnenaufgang selbst spielte sich hinter einem Berg ab. Aber cool sehen sie schon aus, diese Stalagmiten in freier Wildbahn!


Woolly wollte nicht so recht starten, als wir wieder in ihm saßen, irgendetwas scheint ihm zu schaffen zu machen. Vielleicht vermisst er Conny & Liz? Wer weiß.
Aber dank eines multikulturellen Trios konnten wir nach gerade mal einer halben Stunde voll missglückter Startversuche endlich Land gewinnen, und nutzen dies, um den nächstbesten Mechaniker aufzusuchen. Der stellte sich leider als mürrischer Dickwanst heraus, konnte aber immerhin mit Autos umgehen. Nach 20 Minuten hatten wir vier neue Zündkerzen und wurden dafür um 60$ erleichtert, sowie mit der Weisung auf den Weg geschickt, dass der Wagen nicht wirklich repariert sei, er nur ein bisschen rumgefummelt hätte und die korrekten Ersatzteile aber nicht zur Hand. Ferner sei der Wagen ein Stück Scheiße und die Reparatur dürfte so an die 500$ kosten. Mahlzeit.
Ein bisschen demotiviert fuhren wir weiter, sobald Woolly erst mal in Schwung ist, läuft er auch problemfrei, aber wehe, wenn da eine rote Ampel oder ein Stoppschild an einer Baustelle steht…


Ein Zwischenstopp musste aber sein, und zwar an Sandy Cape. Den Tipp hatten wir von jenen Mädels bekommen, deren Van wir am Wave Rock geknackt hatten. Und er erwies sich als genial!
Erstmal wurde mit herrlicher Aussicht gefrühstückt, und dann begaben wir uns auf Erkundungs- und Fototour. Sehr coole Action.


Gegen Nachmittag erreichten wir Geraldton, die größte Stadt zwischen Perth und Broome, etwas kleiner als Radolfzell. Dort fragten wir uns zu einem netten Mechaniker durch, dessen Kollege aus der Schweiz kam, und dem wir somit auf gut deutsch erklären konnten, was mit unserem geliebten Van kaputt sei. Er gab uns einen Termin für morgen und versprach, alle Ersatzteile zu besorgen. Wir begaben uns etwas leichteren Herzens zum nächsten Hostel, um dort eine kostenlose Dusche aufzustöbern. Die bekamen wir nicht, dafür aber den Tipp eines locals, wo wir denn eine finden könnten. Und ich traf einen mate aus Perth wieder.
Der Tipp mit der Dusche war Gold wert, zwar war diese kalt, aber dafür äußerst erfrischend, wir fühlten uns hernach wie neu geboren und fit zu neuen Taten. Unser ortsansässiger neuer Freund kam mit uns shoppen, wir füllten unsere Mägen bis zum Anschlag beim BBQ und stylten uns nach dem Abwasch ordentlich auf, um eine der drei Bars unsicher zu machen.
Jürgen und Tobi verzichteten auf Alkohol, zu sehr schmerzte noch die kaum vorhandene Erinnerung an Montag, ich frönte ihm dafür umso mehr und wir ergötzten uns alle vier an den ansehnlichen australischen Damen.
Als die Kneipe schloss, fuhren wir zum Nachtclub, dem einzigen in der Stadt, und genossen australisches Dancing-Fever, bis wir schließlich unseren Kollegen zurück ins Hostel brachten und uns einen Platz zum Schlafen suchten…

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