23 Juni 2007

Feilschen um die Walhaie

Ein unschöner Anblick bot sich uns nach dem Erwachen, grauer Himmel, Regenpfützen und ganz viel Matsch machten uns einen Strich durch die Rechnung, heute mit Walhaien schwimmen zu gehen.
In zehn trockenen Minuten räumte ich den Fahrersitz frei und fuhr los, die beiden Jungs schnurchelten noch ein wenig, um später während der Fahrt auch die verbleibenden beiden Sitze noch leer zu räumen und sich zu mir zu gesellen.
Als wir Exmouth erreichten, konnte uns die nette Dame im Visitor Center leider nur noch mitteilen, dass sämtliche Walhaitouren für heute sowieso abgeblasen worden seien, doch so hatten wir ausreichend Zeit, uns eingehend mit all den diversen Angeboten zu beschäftigen. Sechs Teams boten dem normalen Touristen die Möglichkeit, mit den größten Fischen der Welt ins Wasser zu hüpfen, um einige Minuten neben ihnen zu schnorcheln. Die Preise variierten zwischen 330 und 350$ pro Kopf, eine beträchtliche Stange Geld, wenn man bedenkt, dass dieses Budget normalerweise für zwei Wochen Urlaub auf der Straße ausreicht…
Dennoch wollten wir uns diese einmalige Möglichkeit nicht entgehen lassen, einigten uns auf drei Favoriten unter den Anbietern und fuhren schnurstracks zum Billigsten dieser drei, um unser Verhandlungsgeschick auf eine knallharte Probe zu stellen.
330$ war hier der Ausgangspreis, doch glücklicherweise hatten wir einige Tricks in petto: Im Caravanpark war diese Tour für 300$ ausgeschrieben worden, und so hatten wir gleich von Beginn an mal 30$ gespart.
Nach längerer Diskussion mit einer netten, jungen Dame übertrumpften wir sie mit einem unwiderstehlichen Lächeln und der Frage, wie viel Rabatt sie für drei gut aussehende Jungs wie uns geben würde. Wieder 20$ pro Kopf weniger.


Als wir dann in ihrer Liste entdeckten, dass gerade noch vier weitere Plätze für morgen frei seien, legten wir das Pik As auf den Tisch, indem wir ihr anboten, gegen einen weiteren Preisnachlass ihr Boot komplett aufzufüllen. Vier weitere Personen waren der Dame 40$ pro Kopf wert, wir einigten uns auf 240$, hatten jeder 90 gespart und mussten nur zwei kurze Telefonate führen, um unsere Bekanntschaften von gestern Abend für dieses äußerst günstige Schnäppchen zu begeistern. Die Angelegenheit war erledigt.
Wir feierten dicke mit einer Focaccia, räumten unseren Van auf, verchillten den Nachmittag bei einer Runde Skat und gaben unser Bestes, die beiden Engländerinnen abzuwimmeln, die plötzlich auf unserem Parkplatz aufkreuzten.
Einmal mehr konnten wir waschen gehen, ließen uns von einer der Damen von gestern beibringen, wie man als Backpacker eine Waschmaschine kostenlos bedient und ich ging aus einer Laune heraus in die nächste Bar, um für heute Abend einen Job zu finden – leider vergeblich.
Als Trostpflaster gab’s Nudeln mit Eiern und Tomaten, wir zockten noch ein wenig Skat und unterhielten uns mit unseren vier Kumpels, bevor wir die Stadt ein wenig bei Nacht betrachten begingen, um uns in einer geeigneten Seitenstraße zur Ruhe zu legen. Backpackerleben ruled!

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