Um 6am klingelte mein Handywecker. Ein Blick nach draußen sagte mir jedoch, dass es noch viel zu früh sei zum Aufstehen: Es war noch dunkel. Also Wecker umgestellt, Türe wieder zu und ab in den Schlafsack. Das selbe Spielchen wiederholte sich um 6.30am, 20 Minuten später konnten Jürgen und ich endlich erste Sonnenstrahlen am Horizont erahnen, räumten zwei Sitze im Cockpit frei und fuhren los.
An der nächsten Tanke wurde gefrühstückt, eigentlich nur, weil wir auf deren Öffnung warten mussten, Tim wechselte mit Jürgen und es ging weiter – 850km waren es noch bis Alice Springs, und die wollten wir heute hinter uns bringen. Die weiteste Strecke, die ich jemals mit Woolly an einem Tag zurück gelegt habe! Tim klärte mich unterwegs über die neuesten Errungenschaften der deutschen Technik auf und die anderen beiden schnurchelten noch ein wenig vor sich hin.
Nach mehreren Stunden Fahrtzeit erreichten wir den vorläufigen Höhepunkt unserer heutigen Reise, die Devil’s Marbles: Riesige Murmeln aus Stein, die wie vom Steinestapler-Sepp aufeinander getürmt mitten in der Landschaft standen. Lustig, was Mutter Natur sich zur Erheiterung deutscher Touristen alles einfallen lässt…
Nach weiteren 400km erreichten wir endlich Alice Springs, unser Tagesziel. Ich hatte die letzten paar Stunden gepennt, war ein wenig orientierungslos, und dennoch ging’s gleich voll in die Schlacht: Für morgen wollten wir uns last minute eine Tour zum Ayer’s Rock buchen, die Agenturen schlossen in fünf Minuten ihre Pforten und wir mussten unbedingt noch den bestmöglichen Deal aus den 20 verschiedenen Angeboten heraus finden. Leichter gesagt, als getan: Eine seltsame Dame am Schreibtisch einer dieser Agenturen wollte uns unbedingt eine Tour aufschwätzen, die wir von vornherein als zu teuer abgestempelt hatten, auch mit 100$ Rabatt lag der Preis noch deutlich über unserem Budget.
Nun ja, wir fanden noch ein annehmbares Angebot eines Hostels, fuhren schnurstracks dorthin und ließen uns die letzten Plätze reservieren. Geschafft. Als großer Bonus durften wir auch noch auf dem Parkplatz des Hostels pennen, duschen, im Internetcafé abchillen, Geschirr waschen… was man halt so braucht.
Kalt war’s, so in der Mitte von Australien. Kälter als geplant. Und so beendeten wir den Abend mit langen Hosen, Pullis und Jacken neben und später auch in unserem geliebten Woolly.
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