04 Juli 2007

Nach Litchfield kommt Darwin

Heute hätten eigentlich Tim und Laura kommen sollen. Laut meinem Terminkalender. So werden wir noch zwei Tage auf sie warten müssen…
Nach einem schnellen Müsli tankten wir in Adelaide River bester Dinge unseren Woolly voll, um zwei Minuten später fest zu stellen, dass die Tanke 50m weiter 15c/l billiger gewesen wäre. So schnell kann gute Laune vergehen.
Aber egal. Der Dämpfer war nur von kurzer Dauer, wir freuten uns auf den Litchfield NP. Jürgen konnte sich inzwischen wieder mitfreuen, ich hatte ihm nur versprechen müssen, dass wir am 7.7. abends in Darwin seien. Well, und damit hatte ich kein Problem.
Als wir gerade kurz vor riesigen Termitenhügeln standen, löste sich plötzlich aus einer Riesentraube Tour-Touristen eine einzelne junge Dame, die mit klatschenden Flip-Flops auf uns zugerannt kam: Es war Chiara, die Jürgen sofort in die Arme fiel. Tobi und ich bekamen auch noch ein kurzes Hallo zugeworfen, ab dann waren ihre Worte nicht mehr für uns bestimmt…
Die Termitenhügel waren dennoch ziemlich eindrücklich. Wie können so Miniviecher solch riesige Bauwerke errichten???


Jürgen war vollkommen glücklich, wir folgten dem Tourbus unauffällig und stießen so völlig unerwartet wieder auf Chiara, beim nächsten Flüsschen. Tobi und ich suchten uns eine erstklassige Gelegenheit zum Hüpfen…


Wirklich überrascht war ich allerdings, als ich plötzlich mein Handy neben mir her schwimmen sah. Wie kam denn das dort hin? Hatte ich doch glatt vergessen, meine Badeshortshosentaschen zu entleeren. Und was war da noch drin gewesen? Richtig, der Autoschlüssel!! Verdammt. Zwei nette kleine Kinder tauchten mit uns um die Wette auf der Suche nach dem Schatz, und Tobi hatte schließlich den richtigen Riecher, als er einfach ein Stückchen weiter flussabwärts suchte. Glück gehabt. Doch das Handy war erst mal hinüber.
Die Fahrt ging weiter, immer dem Tourbus hinterher, ab zu den Florence Falls. Ziemlich geile Wasserfälle in einer äußerst idyllischen Umgebung, nur leider von Touristen überrannt wie der Böhringer See im Hochsommer.


Tobi und ich fantasierten, wie geil ein Sprung von den obersten Klippen sich anfühlen müsste, schwammen und tauchten um die anderen Touris herum und versuchten nach Abschluss des Badespasses, in diesen Menschenmengen Jürgen und sein Herzblatt ausfindig zu machen. Der Versuch misslang, doch nach einer knappen Viertelstunde tauchten sie von selbst wieder auf – nur nicht aus dem Wasser, sondern aus den Tiefen des Dschungels. Egal. Jedem das Seine, nicht wahr? *g*


Die nächsten Wasserfälle waren ziemlich unspektakulär, aber wir verschönerten sie mit einigen edlen Salatsandwiches. Danach verkünstelten wir uns an der Aufgabe, Woolly so luftdicht wie möglich zu gestalten, um einige Dutzend Kilometer auf einer Dirtroad zurücklegen zu können.
Im Endeffekt gelang das ziemlich gut, wir drifteten auch einmal spektakulär und erreichten schließlich glücklich Darwin, die Hauptstadt des Nordens und Lieblingsstadt meines Vaters. In Australien zumindest. Oder?
Die Touriinfo war einmal mehr nett und hilfsbereit, wir wanderten die Hauptstraße entlang und buchten uns ins freundlichste Hostel ein. Zur Feier des Tages gönnte ich mir ein dickes Eis, wir holten Woolly und brachten alles Notwendige auf's Hostelzimmer.
Eine erfrischende Dusche später stylten wir uns ganz männlich auf, um in einem der nächsten Pubs an einem Poolwettbewerb teil zu nehmen.


Jürgen und Tobi schieden unglücklicherweise in der ersten Runde aus, ich kämpfte mich weiter auf den dritten (von ca 12) Platz vor, musste mich aber leider kurz vor dem Finale geschlagen geben. Egal. Dafür machte ich den Ersten bei einem Rülpswettbewerb. *lol*


Kurze Zeit später stießen wir unerwartet auf drei Mädels, die Tobi und ich bereits am Wave Rock kurz gesehen hatten und mit denen wir seither in SMS-Kontakt standen. Die Party begann, Tobi ergatterte noch einen Krug Bier bei einem weiteren Partyspiel, wir rockten den Karaokewettbewerb und zogen bester Dinge die Straße hinunter in die nächste Disse, da der Pub die Tore schloss.


Die Menge rockte, mir war nicht so recht danach zu Mute, und so chillte ich auf der Straße ab, bis Jürgen vorbei kam und wir zusammen essen gingen. Den dicksten Chickenburger der Stadt später fühlte ich mich um einiges besser, jedoch nicht wirklich fitter, und so wanderten wir alle in Richtung Heia.

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