Kathi weckte uns, nur, um uns mitzuteilen, dass sie und Chris nun ein anderes Hostel suchen würden.
Wir rockten runter zur Lagune, um uns gemütlich unser Müsli rein zu ziehen, hockten uns ins Internetcafé und sockten im Anschluss daran die Straße entlang, mit Kathi im Gepäck, auf dem Weg zur Polizeistation (man bemerke die geschickte Verbwahl!). Dort gab ich mein Märchen von der gestohlenen Kamera zu Protokoll, ließ mir von dem Beamten Mut machen, dass so was fast gar nie vorkomme in Cairns und verließ den Schuppen wieder.
Auf der Suche nach einer neuen Digicam ließ sich Tim sogar zum Glücksspiel am Automaten verleiten, da dort eine Kamera als Hauptpreis ausgehangen war, doch großzügigerweise verzichtete er nach einer erstklassigen Partie auf jeglichen Preis, zu Gunsten des Automatenbesitzers. Was ein altruistischer Kerl.
Auf dem Markt fanden wir viel Obst und einige Schmuckstücke, eine nette Kellnerin konnte mir endlich sämtliche Kamerahändler in Cairns aufzählen und, tatsächlich, der Nächstbeste verkaufte mir ein gutes Stück inklusive dicker Speicherkarte und Unterwassergehäuse für gediegene 400$. Den Hinweis, dass wohl einige Menschen an der Lagune „arbeiten“ und Fälle wie ich nichts Neues seien, gab’s gratis. Und den Tipp, dass ich die Kohle doch von der Versicherung wieder abzocken könnte, auch. Easy.
Darauf gab’s erst mal eine Portion Schoki und kurz darauf Mittagessen. Tim und ich hatten neue Flip-Flops gefunden, unsere Shoppingtour war beendet, Kathi latschte zurück ins Hostel und wir brachen auf in den Norden, auf der Suche nach Hitze, Sonne und dem tropischen Meer – gen Cape Tribulation.
An einer Tanke fanden wir endlich den ersehnten Benzinkanister, nachdem unser Alter Leck geschlagen war, pumpten unseren Tank bis an den Rand voll und ab ging die Fahrt. Port Douglas war der nächste Zwischenstopp, einmal zum heldenhaften Auswechseln des Fronstrahlers und andererseits, um uns dicke mit Schoki voll zu stopfen. Ich bin zu dick.
Durch imposanten Regenwald schlängelte sich der Highway, der irgendwann in einem kleinen Dörfchen namens Daintree Village endete. Man braucht exakt eine Minute, um einmal durch dieses Dörfchen hindurch zu fahren, hin und zurück. Und man braucht nicht einen einzigen Cent, um auf einer großen, grünen Wiese Woolly zu parken, sich auf die Matratze zu werfen und einzupennen.
Zuvor musste ich allerdings noch Shirley anrufen, die nette Dame, mit welcher ich vor acht Monaten die Whitsunday Islands besegelt habe, um mich nach derzeitigen Terminen und Plänen zu erkundigen. Sie meinte, in vier Tagen würden sie voraussichtlich wieder in See stechen, wir sollten uns am Abend vorher noch einmal melden.
Tja, dann war’s wohl nichts mit unserem Plan, uns an einem einsamen Strand einige Tage lang komplett auf die faule Haut zu legen, aber diesen Segeltrip können wir einfach nicht missen. Das wäre unaustralisch.
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