Einmal mehr standen wir früh auf, um so schnell als möglich beim Mechaniker zu sein. Ein ziemlich lässiger Mensch erwartete uns dort, der auch sofort bereit war, mit gebohrten Löchern das Wachsen der Risse zu stoppen. Wir dankten ihm für das nette Angebot, ließen den Wagen stehen, packten den Tisch, drei Stühle und das Müsli aus und begannen unser Frühstück.
Eine halbe Stunde später erreichte uns die Nachricht, dass mit Löchern leider nicht viel erreicht werden könne, der Meister aber glücklicherweise eine Ersatzscheibe in der Hinterhand habe, die er geschwind einsetzen könne. Well – hatten wir eine Wahl?
Einige hundert Dollars später mochten wir das Städtchen nicht mehr gar zu sehr, versorgten uns im Supermarkt noch mit dem Nötigsten, schickten dem netten Trucker von gestern eine kurze Absage und machten uns auf den Weg in den Osten.
Tobi schmiss sich auf die Matratze, während Jürgen und ich eine lässige Orangenparty veranstalten: Erstens waren die Orangen schon etwas in die Tage gekommen, andererseits erwarteten wir an der Grenze ins Northern Territory eine knallharte Kontrolle wie einstmals auf der Einreise nach Western Australia.
Irgendwie wurde aber nur auf der Gegenspur kontrolliert, wir fuhren ungehindert weiter und erfreuten uns der plötzlichen Landschaftsänderung: Tatsächlich schien es östlich der Grenze einige Liter mehr zu regnen als im Westen. Viel grüner erschien uns unser Umfeld, und wir konnten sogar bisweilen einen Creek mit Wasser darin entdeckten!
Von so viel Wasser angeregt tranken auch wir wie die Weltmeister, mind. drei Liter am Tag. Und die müssen halt auch wieder raus… *g*
Tobi ward von ärgstem Liebeskummer geplagt, das gestrige Gespräch mit seiner Geliebten wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Auch Jürgen’s Gedanken drehten sich verstärkt um eine weibliche Persönlichkeit, deren Bekanntschaft wir vor Kurzem gemacht hatten. So wirklich zu viel zu gebrauchen waren die beiden nicht…
Gegen Nachmittag erreichten wir Katherine, ein ziemlich hübsches Städtchen, wie ich finde. Der erste Weg führte wie gewöhnlich ins Touricenter, doch auf Grund der Zeitverschiebung von eineinhalb Stunden konnten wir uns nur noch fünf Minuten mit den netten Damen unterhalten. Aber das reichte, um das Notwendigste in Erfahrung zu bringen, wir gönnten ihnen ihren Feierabend und begaben uns ins Shoppingcenter, um ein wenig Kangurufleisch zu erstehen.
Nach Besichtigung der heißen Quellen von Katherine schmissen wir uns dieses auf den BBQ und genossen in vollen Zügen ein äußerst schmackhaftes Steak. Also, ich genoss. Bin mir nicht so sicher, wie viel die anderen Beiden geschmeckt haben – aber auch bei der nachfolgenden Fotosession schienen sie nicht so ganz bei der Sache zu sein.
Vor der Suche nach einem Schlafplatz telefonierte ich endlich persönlich mit einer Aifs-Mitarbeiterin bezüglich meines Heimfluges, doch sie konnte mir keine ermunternden Worte zusprechen. Als letzte Lösung solle ich noch eine Email an die Geschäftsleitung verfassen, doch ich solle mir nicht gar zu viele Hoffnungen machen. Mahlzeit. Nun war also auch ich abseits Australiens…
Irgendwo am Straßenrand parkten wir den Van, Tobi pennte ein, während Jürgen und ich uns noch die Campingstühle ins Gras stellten und einige Stunden laberten, über das Studium, aifs, sein Mädchen und den Rest der Welt…
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