06 Juli 2007

They arrived! They really arrived!

Als ich nach viel zu kurzer Schlafenszeit erwachte, war Tobi im Bette über mir bereits fleißig am Telefonieren. Seine Freundin, wie ich richtig vermutete. Wer sonst könnte um solch eine nachtschlafene Zeit so wichtig sein?
Netterweise verlegte er das Gespräch nach 20 Minuten nach draußen, so dass ich noch einige weitere Minuten dösen konnte, bis mein Wecker mich schließlich endgültig aus den Traumwelten holte: Zeit für den Flughafen!
Tobi’s erste Nachricht am heutigen Tage war, er sei wieder Single. Oha.
Wir alle schlüpften in unsere Klamotten und fuhren noch leicht schlaftrunken zum Flughafen, während uns Tobi alle Aspekte seiner vergangenen Beziehung detailliert näher brachte.
Wir mussten gar nicht allzu lange im Parkverbot stehen, da brachte Jürgen von seiner Pinkelpause drei muntere Gestalten mit, zwei von ihnen waren mir bestens bekannt: Tim und Laura hatten soeben australischen Boden betreten! Seit nunmehr sechs Monaten hatte ich mir diesen Monat immer wieder mal ausgemalt, und nun war er tatsächlich da. Wir fielen uns in die Arme und Tobi, Jürgen und ich wurden mit Phillip bekannt gemacht, den die beiden auf dem Flug hierher kennen gelernt hatten.
Wir steckten alle sechs in den Woolly hinein, inklusive den Rucksäcken, und heizten zurück in die Innenstadt. Zur Begrüßung hüpften wir in den hosteleigenen Pool, bevor wir unsere Duschsachen holten und uns frisch machten.


Unser Zimmerkollege tat mir richtig Leid, als sechs Personen in dem 4-Mann-Zimmer standen und versuchten, ihr Gepäck irgendwie zu verstauen, um sodann alles Nötige für eine Zweitagesreise zusammen zu kruschdeln.
Phillip fuhren wir zu seinem Hostel, waren sodann nur noch fünf und machten uns auf den Weg in den Kakadu Nationalpark. Morgen Abend musste Jürgen unbedingt wieder in Darwin sein, und für Kakadu wurde uns geraten, mindestens drei Tage einzuplanen, deshalb diese Eile. Tim und Laura kamen sich wahrscheinlich ein wenig überfallen vor, Urlaub sollte eigentlich nicht so stressig sein, aber sie nörgelten nicht, sondern genossen einfach, was wir versuchten, ihnen zu bieten.


Im nächsten Woolworths versorgten wir uns mit dem nötigen Futter für zwei Tage, inzwischen war ungefähr 8am. Gefrühstückt wurde an einer chilligen Tanke kurz vor dem Nationalpark, danach fuhren wir schnurstracks zum Visitor Center, um uns mit den heißesten Infos voll pumpen zu lassen. Die waren leider nicht nur gut, die Hauptattraktionen des Parks waren entweder gesperrt oder nur per 4WD erreichbar. Schade eigentlich.
Wir ließen uns die Motivation aber nicht nehmen und stoppten alsbald an einigen Felsformationen, welche mit Aborigine-Zeichnungen verziert worden waren. Als wahre Kunstbanausen riss uns das aber nicht so recht vom Hocker, und Tobi’s ununterbrochene Erzählungen von seiner Ex-Freundin passten auch nicht so wirklich an Ort und Stelle.


Nach Beendigung des Rundwanderweges lunchten wir erst mal leckerste Salatsandwiches, spielten zur Verdauung ein wenig Rugby und erblickten plötzlich drei uns bekannte Gesichter wieder, die Hälfte der „Franzosen“. Ein Franzose, eine Japanerin, ein Belgier. Mais oui.


Weiter ging die Fahrt, diesmal mit offener Schiebetür, um den hinten Liegenden ein wenig Frischluft zu gönnen. Nach 40km Reise durften wir 10km zurück fahren, da wir unterwegs einen Schuh verloren hatten. Well, seither ward die Tür wieder geschlossen.
Das Shoppingcenter der Aborigine-Stadt Jabiru erreichten wir nach Ladenschluss, also kein Sonnenuntergangseinkauf mehr. Statt dessen suchten wir uns einen gemütlichen Rastplatz, die hier im Park überwiegend gratis sind, hielten vergeblich nach Krokodilen Ausschau und entzündeten sodann ein munter loderndes Feuerchen, mit dessen Hilfe wir leckere Hühnchenstückchen für unseren süß-sauren Reis brutzelten.


Plenus venter non studet libenter, wir chillten uns lässig in unsere Campingstühle, drei an der Zahl, Tobi zog sich zeitweise lieber alleine in Woolly zurück, und konnte das unglaublich entspannende Gefühl eines flackernden Lagerfeuers leider nicht so recht genießen. Frauen machen nur Probleme. Manchmal.
Irgendwann fielen uns allen fast die Augen zu, und wir quetschten uns zu fünft in Woolly hinein, um den ersten Tag mit Tim & Laura kuschlig zu beenden.

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