25 April 2007

Anzac-Day – Ein Tag zum Feiern

Heute ist nationaler Feiertag. Man feiert Australien und Neuseeland und noch irgendwas… also, dass die sich so gut verstehen, glaube ich.
Für mich fing der Tag ziemlich normal an, aufstehen und so. Bei Domino’s angekommen und erst mal relaxed. Das Tolle war, an nationalen Feiertagen kriegt man generell doppeltes Gehalt. Als Pizzafahrer leider nur doppelte Ausfahrprämie, was eigentlich relativ mager ist. Aber immer noch besser als nichts.
Besonders spektakulär war Pizzafahren trotz allem nicht, die Straßen waren ein wenig leerer, ich musste in 5h 5 (!!) Pizzas ausfahren und erfuhr über Radio, dass heute 30 000 Menschen in den King’s Park gepilgert seien, einfach so, um zu feiern. Morgen hören hier die Schulferien auf. *hahaha* Und Tim hat heute sein Abitur gemeistert. Also, den schriftlichen Teil. Buddy, ich bin stolz auf dich! Und auf all die anderen, armen, Not leidenden Abiturienten aus Ba-Wü auch.
Nach dem Pizzapött ging’s wieder heim, wohin sonst, ein wenig chillen, nur ein wenig, und dann ab in die andere Pizzeria. Da erwarteten mich heute 30$ für eine Stunde Arbeit. Aber leider derer auch nur zwei, der Chef ist nämlich ein bisschen geizig.
Aber ich hatte meinen Spaß: Angefangen hat es mit Norrissan, ihr wisst schon, der Köchin. Sie drückte mir zur Begrüßung gleich mal 20 Donuts in die Hand, habe sie gebacken, und wüsse nicht, wohin damit. Ich hätte doch sicherlich eine Verwendung dafür. Well… wenn’s sein muss… So ließ sich sogar die erste Stunde Tellerwaschen ertragen, denn dafür schien ich herbeordert worden zu sein. Na ja, bei dem Gehalt.
In der zweiten Stunde tat ich dann gekonnt gar nichts, außer Pizza essen und Apfelschorle trinken. Als mich Farhanna, die Unterchefin, dann rausschmeißen wollte, kam der große Auftritt des Franko: Ich glaube, er hat mich gerne, seit ich immer seine supergeniale Pizza über die Latte lobe, und so bestimmte Franko, dass er morgen unmöglich arbeiten könne, wenn ich nicht noch hier bleiben würde und die restlichen Teller spüle. Sehr süß. Und damit ich mich nicht überarbeite, gab’s erst mal Knoblauchbrot. Farhanna unterhielt sich mit dem Boss und beschloss, dass ein anderer Kollege Tellerwaschen könne, während ich heimgehen solle. Da erwiderte Franko, dass ich diesem Kollegen unbedingt helfen müsse, weil das sonst nicht gehe. *lol* Also wusch ich noch eine Stunde weiter Teller ab.
Des Bosses Rache kam auf den Fuß: Hatte er mich morgen eigentlich ab 11am bis in die Nacht arbeiten lassen wollen, so ließ er mir nun über Farhanna ausrichten, dass er mich doch nicht brauche. Er habe schon genug Leute. Klärchen. Hab gleich mal bei Domino’s angerufen und gesagt, ich könne doch kommen. Der kann mich mal.
Franko bekam das mit und machte mir zum Ausgleich eine Pizza zum Mitnehmen. Und steckte mit einer geheimnistuerischen Geste noch 3l Coke dazu. *hahahaha* Der Mann ist so genial, wenn’s eine Frau wäre, dann würde ich… egal.
Jedenfalls ging Franko dann heim, und sofort wurde auch ich heimgeschickt, irgendwie wurde der ganze Laden dicht gemacht. Aber ich hatte noch eine Stunde mehr arbeiten dürfen. Und am Anzac-Day zählt das wie zwei.
So, da stand ich nun, eine Pizza, 3l Coke und 20 Donuts. Was tun? Feiern, logens. Aber mit wem? Zuerst kam mir mein Zimmerkollege in den Sinn. Aber der war leider nicht da.
Gut, also weiterdenken. Der coole Rezeptionist war auch nicht anwesend. Also runter zum Billiardtisch, und, ja, da war Chris. Chris habe ich heute Mittag beim Wäsche waschen kennen gelernt. Chris heißt eigentlich Christian, ist Deutscher, 19 Jahre alt und trinkt keinen Alkohol. Wie jetzt, ihr glaubt mir nicht? Nein, ich rede nicht von mir. So was scheint’s tatsächlich noch ein weiteres Mal auf der Welt zu geben.
Well, Chris geht hier in die Sprachschule und zockte grade mit einem anderen Kollegen Billiard. Der hieß – Chris. Kam aber aus GB. Egal.
Zu dritt begannen wir eine Partie, dann kam eine andere Deutsche. Sie hieß – nicht Chris. Nein, es war Luise.
Nun waren wir also zu viert, hatten Pizza und Coke (die Donuts hebe ich noch auf) und ganz viel Spaß, als wir einige Doppels spielten. Wollten eigentlich noch in einen Nachtclub gehen, aber Luise wollte nicht. Also spielten wir Billiard. Bis um 2am. Dann laberten Chris und ich ne Runde, und pünktlich um 2.30 saßen wir vor’m Fernseher. Zum Championsleague gucken. Hatte halt Lust, zu feiern. Zu uns gesellten sich noch zwei Hand voll anderer Fußballfreaks, sogar eine Dame war darunter! Und die wusste irgendwie alles, alle Namen, alle Ergebnisse, alle Statistiken… warum auch nicht?
Nun ja, um halb 5 war das eher öde Spiel beendet, die Pizza fort, die Coke leer – und Chris und ich saßen auf der Treppe und tratschten noch ein wenig, bevor wir uns beide in die Heia machten. Ja, und morgen heißt’s um 11 topfit sein, weil’s wieder ans Pizzafahren geht. Na und?

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