Der Morgen begann am Mittag. Unterbrochen ward mein seliger Schlaf nur von zwei Anrufen, einmal Tanja (doch, ich hab dich dafür lieb!), die ich schon wieder auf Grund meiner Müdigkeit abwürgen musste, und hernach noch ein netter Vertreter der Vertreter, die ich gerne treten würde. Er fragte, warum ich denn nicht zu meiner Trainingssession erschienen sei. Ich weiß ihn darauf hin, dass ich das seinem Kollegen gestern bereits höchstpersönlich per SMS mitgeteilt hatte, und legte freundlich grinsend auf. Liebe Menschen.
Nachdem Liz & Conny mich dann darauf hingewiesen hatten, dass sie nun im Fernsehzimmer auf mich warten würden, war es Zeit für eine Dusche und ein Powerfrühstück, bevor wir ein weiteres Mal in die Stadt trabten.
Diesmal half uns sogar der Bus ein paar Stationen weiter, und es ging direkt in den Kameraladen hinein. Eine freundliche, ältere Dame, die uns von gestern her noch klitschnass in Erinnerung hatte, half mir bei meinen Fragereien weiter, und das geniale Buch, welches ich derzeit schmökere („You can negotiate everything“) half mir bei der Verhandlung um den Preis. Schließlich ging es hier um viel Geld.
Schlussendlich war ich halbwegs zufrieden mit meinem Einkauf, die Dame mit ihrem Verkauf wahrscheinlich auch. So was nennt der Autor meines Buches eine „Win-Win-Negotiation“. Ist der empfehlenswerteste Fall. Klasse.
Das wurde im Café gefeiert, wobei ich mir in Anbetracht der soeben ausgegeben Geldsumme mal ganz bescheiden nichts bestellte. In so einem Café labert es sich gut, und ich erteilte den Mädels letzte Instruktionen, was die Abholung meines neuen Fahrrades betraf. Ja, ich habe heute ein Fahrrad erstanden. 50$ für ein Backpackerbike, es fährt, braucht noch ein Licht und ein Schloss, aber die Bremse habe ich dank der Lehrstunden bei meinem Vater problemlos fixen können. *stolz*
Mich selbst zog es allerdings zur Arbeit, wieder zum Pizzamann. Pizza wird mir wahrscheins bald direkt aus dem Darm kommen, immerhin rief heute noch ein Arbeitgeber an, um mich als Taxifahrer für jenen fabelhaften Fladen anzuheuern. Musste ihm vorerst absagen, da er nur Nachtschichtfahrer wollte, jedoch rief er wenige Minuten später noch einmal an, um mir über’s Wochenende Mittagsschichten zu geben. Sehr cool.
In der Pizzeria war tote Hose, ich hatte mit dem Pizzabäcker ein sehr ernstes Gespräch über seine Herkunft und den Belag jener Pizza, die wir gerade verdrückten. *lol*
Nach einer Stunde des fleißigen Nichtstuns erschien eine weitere Kellnerin, die heute als Managerin fungierte, sowie jene Kollegin von gestern. Nun konnten wir das Nichtstun also durch vier dividieren. Geteilte Freude ist doppelte Freude, nicht?
Bisweilen wollte ein Pärchen eine Pizza oder eine Familie Spaghetti Bolognese mit Eis zum Nachtisch. Das hatte den Vorteil, dass der Chef die doppelte Menge kochen konnte und uns den Rest servierte. Bzw., dass, wenn halt schon mal ne Eisbox auf der Kühltruhe steht… ich meine, das Eis schmilzt ja sonst, nicht? *hahaha*
Der Nachteil der Leere war leider, dass bereits um 9pm Zapfenstreich war und wir heimgeschickt wurden. So kam ich nahezu zeitgleich mit den beiden Mädels wieder zurück, die mir stolz mein neues Fahrrad präsentierten, incl. Zweier Helme, einer Ersatzpedale, zwei Ersatzsätteln… hier werde scheint’s viel geklaut. Macht Mut, denn ein Schloss war nicht dabei. Jetzt steht’s halt unabgeschlossen vor dem Hostel herum. Wenn’s morgen noch da ist…
Jedenfalls ist heute wieder korrekt ein Tag zum Glücklichsein, ich bin zwar ein paar hundert Dollars ärmer, aber ich glaube, ich habe sie weise investiert. Und zur Feier des Tages hab ich morgen frei, damit die Mädels, Woolly und ich eine Abschiedsfahrt zum Wave Rock unternehmen können. Wenn das nichts ist…
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