13 April 2007

Freitag, der 13.!

Gestatten? Kaiser mein Name. Ich möchte sie nicht lange von der Arbeit abhalten, aber wenn sie mal einen kurzen Blick auf meine Produkte hier werfen könnten...
Super Sache. Bin heute Morgen superpünktlich erschienen, schön mit FHG-Polo-Shirt und schwarzer, langer Hose aufgestylt, wurde kurz meinem neuen Mentor, Julian, vorgestellt, und los ging's. Irgendwohin in die Nähe meines Hostels, wo viele, viele Geschäfte sind. Ausgestiegen, Tasche gepackt und dann von Geschäft zu Geschäft gelatscht, immer grinsen, immer freundlich sein, und immer den Leuten irgendwelchen Scheiß andrehen, den sie niemals brauchen werden. Ein Kinderbuch, Bruchradios, Rasierer... viel Ramsch, einfach schnell labern, einen ganz billigen Preis nennen, verchecken und wegrennen. Rücknahme ist nicht. *g*
Mittags gab's dann einen Burger, wie ich ihn noch selten gesehen habe: Ein Riesenbrötchen vollgepackt mit Speck, Ei, Salat und einem Hühnchenfilet... hätte locker für zwei Mahlzeiten gereicht. Aber Zeit zum Trödeln hatten wir nicht, schließlich arbeiten die Jungs ausschließlich auf Komissionsbasis, da ist Zeit wirklich Geld.
Gegen 5 waren wir endlich fertig, also fast. Ein bisschen Ramsch war noch im Kofferraum, wir heizten zu einer Stripbar, weil die meisten anderen Läden schon schlossen, und verkauften notgeilen, überwiegend älteren Säcken Blumengrußkarten, Bilderbücher und Bruchradios. Und das funktionierte! Sogar die eine Stripperin hätte sich fast ein Set Blumengrußkarten zugelegt. Und unser letzter Kunde, der fünf Bruchradios erstand, war scheint's Mitglied der italienischen Mafia von hier. Gangster, sozusagen. *hahaha*
So, dann war alles fort, und wir fuhren wieder heim. Julian erklärte mir noch in Kurzform alles, was der Chef nun fragen würde, und rein ging's zum Abschlussinterview. Der Chef fragte alles, was Julian mir erzählt hatte, ich betete die Antworten herunter und daraufhin war der Meister so begeistert, dass er drauf bestand, ich solle Montagmorgen anfangen. Er klatschte noch schnell die Bedingungen und die Bezahlung an mich ran und schob mich aus der Tür.
Nahezu clever, der Mann. Mit seinen Kunden geht das. Mit mir nicht. Bei genauerer Überlegung stellte ich fest, dass er mir grade vollkommen überzeugend einen Stundenlohn von 5$ angedreht hatte, nach Abzug der Steuer wären 3 davon übrig. Täglich stehen 12h Arbeit auf dem Programm, und nach 2 Wochen habe ich gar kein festes Gehalt mehr, sondern muss von der Hungerprovision leben, die ich mir selbst verdiene. Geschätzt wären das am Anfang 1$/h. *hahahaha* Humor hat er schon, der gute Mann. Naja, jetzt gehe ich morgen wieder auf Jobsuche. Hab ja Zeit. Und der Chickenburger heute mittag war's fast wert...
Was es nicht wert war: Als ich des Abends mein hostel erreichte, bemerkte ich, dass meine Kamera verschwunden war! Ich hab keine Ahnung, ob ich sie dabei hatte, ob sie jemand geklaut hat, ob sie irgendwo hab liegen lassen... das letzte Mal, dass ich sie sicher sah, war gestern, als ich ein Foto machte. Und das ist lange her. *schnief* Freitag der 13. ist ein Blödmann!

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