Jou, heute werde ich schon wieder ein halbes Jahr älter. Das heißt, ich bin nun schon über ein halbes Jahr in Australien, weil ja mein 19. auch schon hier war.
Zur Feier des Tages war es draußen gleich mal bewölkt, ein Scheißwetter, eklig kalt, und ich beschloss, daheim auf den Anruf eines Arbeitgebers zu warten. Der kam aber nicht, und so wartete ich abends um 10 immer noch…
Dann kam Annie wieder mit ihrer gewohnt komischen Art: Zuerst brachte sie mir Donuts und Kuchen, und entschuldigte sich ganz arg dafür, dass sie mir nichts kochen konnte, sie sei zu müde. Eine halbe Stunde später klopfte sie an die Tür, um zu fragen, ob ich noch wach sei. Als ich „Ja“ antwortete ging sie wieder weg. *häää??*
Nochmal eine halbe Stunde später klingelte dann endlich das Handy, doch es war kein Arbeitgeber, die hatten alle schon Feierabend. Es war Annie. Sie wollte wissen, ob ich noch wach sei. Ich antwortete „Ja“. Doch entgegen meiner Erwartung, dass sie hierauf auflegen würde, laberte sie mich zu, ich solle doch bitte ins Wohnzimmer kommen und mit ihr Fernseh schauen. Beknackt. Na ja, PC bei Seite geschoben und ab ins Wohnzimmer. Dort erzählte sie mir ganz stolz, dass die australische Regierung sie angerufen habe. Sie hatte den Anruf zwar verpasst, aber gab vor, die Nummer eindeutig identifizieren zu können, schließlich sei sie schon mal dort gewesen und so. Ferner wusste sie, dass der Anrufer ohne Zweifel angeklingelt hatte, um ihr ein Jobangebot in Canberra als Übersetzerin zu machen, bei dem sie das Dreifache von ihrem hiesigen Gehalt verdienen würde. Und schon schmiedete sie Pläne, wann sie nach Canberra ziehen sollte, was mit Audrey passiert, wie sie jetzt ihr Café in Margaret River aufbauen soll etc… Ist schon erstaunlich, was für Informationen man aus einem verpassten Anruf ziehen kann, nicht wahr?
Ich war minimal angepisst von der Tagträumerei dieser Frau und verzog mich ins Bett. Soll sie doch alleine weiterträumen. Ich bleibe lieber realistisch. Und da sehe ich, dass mir drei Arbeitstage nicht ausreichen!
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