Heute war mal wieder so ein Tag, den man auch ohne Fotos niemals vergessen würde, bzw., an dem halt so viele Fotos geschossen wurden, dass man ihn gar nicht vergessen kann!
Es begann alles mit einem normalen Frühstück, morgens um 8am. Rein in die Badeshorts, die Mädels in den Bikini, und ab ging’s ans andere Ende des Dorfes – 50m. Dorthin, wo die Delphine deine Freunde sind, und die Seelöwen deine Spielkameraden!
Richtig, wir hatten uns drei Plätze auf dem Superboot reserviert, und erwischten sogar den VIP-ride, weil’s heute zur Feier des Tages noch Kuchen an Bord gab.
So holten wir den Anker ein, setzten Segel bzw. den Motor ins Wasser und tuckerten los. Was darauf folgte, ist relativ schwer in Worte zu fassen, entweder, man hat’s erlebt, oder eben nicht. Ich probier’s mal, für alle, die’s noch nicht erlebt haben: Nur kurze Zeit nach Beginn der Fahrt wurden wir von zahlreichen Delphinen umzingelt, die Führerin gab uns letzte Instruktionen zum Umgang mit diesen menschenliebenden Tieren und schon wurden wir ins kalte Wasser gestoßen. Fünfzehn Minuten lang waren über uns, unter uns und natürlich neben uns Delphine, Delphine und noch mehr Delphine. Anfassen war verboten, hinschwimmen auch, wir durften nur treiben und staunen – aber zu mehr wäre ich wohl auch nicht in der Lage gewesen. Eiskaltes Wasser, polare 18°C, machten das Treiben ein bisschen zum Bibbererlebnis, aber ich glaube nicht, dass sich darüber irgendwer hätte beschweren wollen. Zu faszinierend war diese Begegnung mit den wilden (!!!) Tieren.
Die Delphine fanden uns wohl nicht allzu faszinierend, verschwanden nach einer Viertelstunde wieder und wir brausten weiter zur Seelöwenkolonie. Wieder rein ins kalte Wasser, aber diesmal mit viel Bewegung, Spaß in den Backen und – ja – auch dem einen oder anderen Schock. Neben all den lustigen Spielereien, Küssen, Tatscheleien und Purzelbäumen haben es Seelöwen nämlich so an sich, dass sie einem zum Spaß mal gerne in die Zehen beißen. Das tut eigentlich nicht weh, aber ein seltsames Gefühl ist es schon, was erst mal eine rasche Drehung um die eigene Achse hervorruft. Der Seelöwe lacht sich eins und pirscht sich schon von hinten an sein nächstes Opfer an…
Ich vermag nicht zu sagen, wie lange wir im Wasser mit diesen fröhlichen Genossen planschten, es kam mir vor wie Stunden, wird aber wohl nur eine einzige gewesen sein, aber als ich schließlich wieder an Bord des Beibootes stieg, war mir so bitterkalt, dass ich dachte, ich sei grade ins Polarmeer gesprungen. Aber mal ehrlich – who cares???
Auf dem Rückweg in die Bucht sprangen die Delphine wieder lustig vor unserem Boot her, die Kameras wurden gezückt, Videos gedreht, und ich konnte der Conny nur 100% zustimmen, als sie sagte: „Das ist das geilste Video, was ich je in meinem Leben gedreht habe!“ So ungefähr klingt es, wenn man dieses Erlebnis in Worte zu fassen versucht. Wenn man es nicht tun würde, wäre dieser Eintrag leer – mir hat’s die Sprache verschlagen.
Zurück auf dem Festland packte ich gleich mal meinen Laptop aus, um mir von allen Beteiligten möglichst viele Fotos zusammen zu grabschen, wir blechten die 100 Eier, packten und fuhren weiter – Destination: Desert.
In Streaky Bay gab’s noch den Abschieds-BBQ verbunden mit einer Shopping- und Tanktour, und fit waren wir für das Nichts – die Nullarbor.
Nullarbor kommt aus dem Lateinischen, nullus, -a, -um heißt nichts bzw. kein, und arbor, arboris ist der Baum. Also hatten wir keinen Baum zu erwarten. Und, obwohl die eigentliche Nullarbor gerade mal 12km lang ist, ist der Drive durch die uneigentliche Nullarbor 1200km. Fett lässig.
Wassertanks voll, Dosenfutter für mehrere Tage, dann mussten wir nur noch schnell zur Polizei, um sie über unsere Planungen zu informieren. Und dann ging’s los: Nicht mehr weit, nur noch 100km oder so ins Nichts, endeten wir schon am ersten Roadhouse, da die Dämmerung hereingebrochen war und somit die Kängurus aktiv wurden, die mit großer Freude aus dem Nichts auftauchen, vor’s Auto hüpfen, tot gefahren werden, an den Straßenrand gelegt und dort noch einige Wochen oder sogar Monate später ein wenig liebliches Bild abgeben, wenn sie von den Krähen wie von Geiern zerfleischt werden und verrotten. Also gibt der Klügere nach, wie spielten Skat und legten uns irgendwann in die Heia.
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