11 März 2007

Ein Flirt, ein bisschen Jobsuche und gratis Leckereien

Der Morgen begann heute erst um 10, dafür aber mit leckeren Miniaturpfannkuchen. Frei nach dem Motto „Klein, aber fein“ hatten die Mädels den Durchmesser auf geschätzte fünf Zentimeter reduziert, sozusagen, um Belag zu sparen. *harrharr* Nein, lag an der Beschaffenheit des BBQs. Hey, aber mal ehrlich, auch, wenn das so klingt, als wie wenn die Mädels immer nur kochen und ich nebenher Däumchen drehen täte, so wirklich war ist das nicht. Bisweilen brutzele ich auch was Feines, aber meistens bin ich statt dessen für Informationsbeschaffung zuständig, immer lustig auf der Straße Leute anquatschen und mit den Damen von der Touriinfo flirten.


So auch wieder heute Morgen, als die grauhaarige Dame meinem Augenaufschlag nicht widerstehen konnte und mir bereitwillig Auskünfte über die Jobsuche hier in Dänemark gab. Zur vorzeitigen Krönung des Tages brachte ich die Gute sogar dazu, ihren Wasserkocher und sogar den Kühlschrank lahm zu legen, damit wir meinen Laptop und Connys Batterien wieder aufladen konnten. *lol* Da zweifle noch einer an meinem Charme, wa? *g*
Nach dem Frühstück ging’s also auf Jobsuche, die Mädels meinten, so eine Woche Arbeit könne auch ihrem Portemonnaie nicht schaden, und so standen wir alsbald vor einem freundlichen Frauchen einer Pilzfarm, jener Farm, die uns der Hippie gestern empfohlen hatte. So direkt gab’s zwar keine Anstellung, aber Telefonnummern und Namen haben wir mal hinterlassen, um anschließend zur Käsefarm zu pötten, hatten wir doch erfahren, dass Käseproben kostenlos sind. Der Wein war es auch, aber wir trinken ja keinen Alkohol.


Mensch, sind wir toll. Der Käse war schließlich derart überzeugend, dass wir uns gleich mal ein paar Grämmchen kauften und zum Mittagessen auf Baguette verzehrten. *yummiyummiyummi*
Als uns auch die Traubenfarm keinen Job vermitteln wollte, beschlossen wir, Dänemark den Rücken zu kehren, machten noch schnell ein 10-jähriges Mädchen glücklich, was grade Geburtstag feierte und deshalb bei uns auf dem Van unterschreiben durfte, begafften wenige Minuten Green’s Pool, noch mehr Meer und weiter ging die Reise zur Toffee factory, da gibt’s nämlich gratis Toffee. Fand ich aber gar nicht lecker, außerdem hat’s mir den Appetit verschlagen, als ich merkte, dass meine Kamera verschwunden war.


Viel Suchen half da nichts, aber ein bisschen Nachdenken brachte mich auf den Gedanken, dass mir der Flirt mit der Touridame die Sinne verwirrt haben könnte. Also doch wieder zurück nach Dänemark, und, siehe da, da lag meine Cam noch auf dem Tresen. Die Frau gestand, dass sie sie gar nicht bemerkt hatte, aber erkundigte sich einen Augenblick später herzerweichend, wie denn meine Jobsuche laufe, ob ich schon fündig geworden sei und ob sie mir noch was helfen dürfe. Unglaublich süß. Hätte fast um ihre Hand angehalten. Was sind schon 40 Jahre Altersunterschied??
Eigentlich wollten wir nun den Tree Top Walk entlang schlendern, eine Stahlbrücke auf bis zu 40m Höhe zwischen gigantischen Bäumen, doch verpassten wir die geöffnete Phase der Attraktion um exakt eine Minute. Oder zwei…


Also weiter nach Nornalup, einem Dorf, das diese Bezeichnung nicht verdient, aber immerhin einen hübschen Flusszugang hat, neben dem wir unseren Woolly postierten. Für Toiletten, Duschen und BBQs war gesorgt, wir chillten in der Nachmittagssonne, die Mädels mit Buch und ich mit PC, futterten Wraps, und ich durfte, trotz stets noch schmerzender Ferse, Liz’ Taschenmesser in einer waghalsig-halsbrecherischen Aktion aus dem Fluss retten, was Conny gekonnt versenkt hatte. Okay, der Fluss war keinen Meter tief und auch relativ warm, aber da schwammen riesige Ungetüme drin rum, die mich liebend gern zum Abendessen verspachtelt hätten! Statt dessen gaben sie sich auch mit den Kekskrümel zufrieden, die wir ihnen zubröselten… ;-)


Ja, und mit der Dunkelheit kam ein gar grausames Gruseln über die Gegend, sodass schweißbringende Schauder uns überliefen. Also, die Mädels fanden, es sei der gruseligste Ort, an dem wir je gecampt hatten, weil alles so dunkel war, und ich machte mir einen Spaß draus, indem ich Steine auf’s Klodach warf und schaurige Sachen wie „Buuh!“ sagte. Männer
können voll fies sein, oder? *g*

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