Als ich des Morgens aufstand, waren Hyden und Annie schon aus dem Haus. Ich spachtelte fein Müsli und schob das Fahrrad in die Stadt, um es dort endlich reparieren zu lassen. Reparieren heißt in diesem Fall, dass mir der gute Herr die beiden Reifen aufpumpte, weil es bei Annie daheim nicht mal eine Fahrradpumpe gibt. Die Bremse war nur ausgehängt gewesen, hab ich zum Glück noch rechtzeitig bemerkt, sonst hätte mich der Kerl ja für den komplette Idioten gehalten. Von mein Dad doch immer versucht, mir wenigstens ein klein wenig Verständnis für so was einzubläuen… ;-)
Bester Dinge stromerte ich ein wenig durch die Gegend, kaufte mir neue Kopfhörer und eine Sonnenbrille und versurfte ein bisschen die Zeit, als es draußen plötzlich wie aus Eimern zu schütten begann. Als ich jedoch wieder ins Freie trat, war alles so friedlich wie eh und je, nur ein paar Pfützen und eine stark gesunkene Temperatur zeugten noch von dem soeben erfolgten Regenguss.
Josh rief an, ob ich heute nicht ein wenig früher zur Arbeit kommen könne, der andere Tellerwäscher sei unfähig. Ich natürlich gleich am Start, heimgehetzt, Mittagessen reingeschaufelt, umgezogen und wieder zum Restaurant gebraust. Und das alles nur, um fest zu stellen, dass ich mich um eine Stunde vertan hatte! So wie auf der Nordhalbkugel jetzt Sommerzeit ist, ist hier nun „Daylight Saving Time“, die Uhr wurde eine Stunde zurück gestellt. Fragt mich aber bitte nicht, wie weit ich euch jetzt noch voraus bin, ich hab absolut den Überblick verloren.
Im Restaurant erwartete mich eine Beförderung, vom Tellerwäscher zum Speisekammerputzmann. Hoch erhobenen Hauptes schwang ich den Mob die Fliesen entlang, bis die blöde Speisekammer dann viel zu früh sauber war und ich doch wieder Teller waschen durfte.
Mein Vorgänger war wirklich komplett unfähig, hinterließ mir einen Riesenberg Geschirr und ich fragte mich, wie ich das jemals hinbekommen sollte – woher sollte ich wissen, dass die Rettung so nah war?
Die Rettung kam in zweierlei Form: Erstens mal trudelten zwei Azubis ein, auch so Deppen für alles, nur, wenn sie mir halt nicht beim Geschirr spülen helfen, dürfen sie Zwiebeln schnibbeln. *harrharr* Punkt zwei war, dass heute absolut tote Hose im Restaurant war. Keiner wusste, warum, aber ich musste mir reichlich Mühe geben, stets so beschäftigt auszuschauen, dass bloß keiner merkte, dass ich meine Zeit eigentlich nur mit Naschen verbrachte. Alles wurde mal probiert, vom Fisch über Pilze bis hin zum Butterbrot… leider checkte der eine Koch das aber doch und schmiss mich raus – volle zwei Stunden vor meinem eigentlichen Schichtende! Tsss… unglaublich.
Zwei negative Nachrichten musste ich dann noch einstecken, die erste war, dass ich nur noch zweimal die Woche offiziell arbeiten dürfe (also, so steht’s auf dem Zeitplan, vielleicht ruft mich Josh ja doch wieder ab und an an…) und die zweite, dass Annie plötzlich Geld dafür haben wollte, dass ich bei ihr wohnen darf!! Waaaahhh… Jetzt muss ich der Braut auch noch 80 Eier pro Woche abdrücken, kriege dafür Unterkunft und Vollpension. Was will ich mit Vollpension? Ich fress eh immer im Restaurant. Sobald Woolly wieder da ist, zieh ich aus! Conny, Liz, ich warte! *g*
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